"Freund Sansibar" - so lautet der Titel eines Romans der allseits bekannten und beliebten antisemitischen Heimatdichterin Kuni Tremel-Eggert. Nach der Dichterin wurde sogar eine Straße in Burgkunstadt benannt; nicht auf Druck der Nachkommen hin, wie in Coburg bei der Max-Brose-Straße, sondern völlig ohne finanziellen Hintergrund, nur weil man halt so Stolz ist, die Geburtsstadt einer Dichterin zu sein.
Blöd nur, dass die Dichterin eine ausgewiesene Antisemitin und Nationalsozialistin war. Im "Freund Sansibar" vergleicht Kuni Tremel-Eggert das Judentum mit "einer Eiterbeule im Volkskörper, aus der quillt alles Unglück, alles Elend, aller Jammer, Not und Krieg". Wer mehr dazu wissen will, dem kann ich einen Artikel der Süddeutschen Zeitung zum 50. Todestag der Dichterin empfehlen.
Ist es nicht langsam Zeit, dass Burgkunstadt 70 Jahre nach Kriegsende endlich die Relikte der braunen Vergangenheit tilgt? Die Kuni-Tremel-Eggert-Straße muss umbenannt werden. Ebenso muss die nationalsozialistische Symbolik an der Grundschule entfernt werden (siehe hier). Coburg ist in Sachen Straßennamen nicht unbedingt ein Vorbild.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen