Es überrascht doch immer wieder, wie die Presse Aussagen von Unternehmen nachplappert, ohne sie zu hinterfragen. Ich zitiere aus dem Obermain-Tagblatt: "Wegen des kurzfristigen Ausstiegs ihres langjährigen Kunden 'Fressnapf' und der damit verbundenen Folgen für die Baur-Tochter Baur Fulfillment Solutions (BFS) haben Geschäftsführung und der Betriebsrat einen Sozialplan vereinbart." Anscheinend fällt keinem Redakteur der Widerspruch zwischen kurzfristigem Ausstieg und langjährigem Kunden auf.
Der Kunde kann nicht kurzfristig aussteigen, weil er einen Vertrag mit einer Kündigungsfrist geschlossen hat. Üblich ist es, mit langjährigen Kunden auch lange Kündigungsfristen zu vereinbaren, sodass man auf einen Ausstieg seitens des Managements rechtzeitig reagieren kann. Aufgabe des Managements ist es, mit wichtigen Kunden, deren Ausstieg so gravierende Konsequenzen wie bei BFS hat, ständig Kontakt zu halten. Hier wird wieder einmal ein fataler Managementfehler als unabwendbarer Schicksalsschlag dargestellt. Die Mitarbeiter baden es, wie üblich, aus.
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