15. Mai 2015

Skater Park Madness

Jetzt ist es also beschlossene Sache: In Burgkunstadt wird für 185.000 € eine Skater-Anlage gebaut. Nur zwei Stadträte hatten Mumm und gegen diesen Irrwitz gestimmt. Entstanden ist die Skater-Bahn-Idee anlässlich des Unfalltodes eines Schülers im Jahr 2012, wobei der Schüler den Unfall grob fahrlässig selbst herbeigeführt hat. Es ist immer sehr bedauerlich, wenn ein junger Mensch stirbt. Aber muss deswegen eine Skaterbahn gebaut werden? In der Vergangenheit sind einige burgkunstadter Jugendliche durch Unglücksfälle ums Leben gekommen. Auch sie hatten Wünsche und Pläne. Wurden diese von der Stadt realisiert? Und dann fällt mir noch ein: Was ist eigentlich aus den Spendengeldern für die Skater-Bahn geworden?

Stadtrat Wolfgang Sievert hat es auf den Punkt gebracht: Jetzt einen Energienutzungsplan aufzustellen würde bedeuten, ein "Schubladengutachten" zu finanzieren. Die Energieagentur Nordbayern GmbH ist natürlich daran interessiert, den Auftrag für ein Gutachten zu bekommen; das ist das Geschäftsmodel der Agentur. Ergebnis der Studie wäre unter anderem eine Machbarkeitsstudie für ein Nahwärmekonzept. Ein Nahwärmekonzept braucht man, wenn Abwärme genutzt oder ein Heizkraftwerk gebaut werden soll. Mir fällt aktuell kein Chemiebetrieb oder Walzwerk in Burgkunstadt ein, dessen Abwärme man nutzen könnte.

Und dann gab es noch das weltbewegende Thema im Stadtrat: Soll eine Linde im Friedhof gefällt werden? Dazu konnte beinahe jeder seine Meinung sagen und hat es dann auch getan. Aber letztendlich haben die Baumfrevler gesiegt: "Mein Freund, der Baum, ist tot." Liebe Baumfreunde: In und um Burgkunstadt stehen zehntausende Bäume, auch Linden. Da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an. Das Lied Alexandras war nur eine Schlagerschnulze; Bäume haben keine Gefühle. Und: Wer rettet eigentlich die alten Waldbäume, die rücksichtslos mit lärmenden Maschinen, gefräßigen Monstern gleich, gefällt werden - tagein, tagaus?

2 Kommentare:

  1. https://www.facebook.com/esheisstskatepark

    Natürlich verstehe ich das nicht jeder Bewohner von Burgkundstadt Interesse an einem Skatepark hat.
    Aber man sollte nicht vergessen das sich Bürger aus Burgkundstadt über Jahre für einen Skatepark eingesetzt haben.
    Burgkundstadt selbst hat nur 6500 Einwohner, aber 7 Schulen mit ca. 2000 Schülern. Deshalb halte ich es für sinnvoll eine kostengünstige Sportmöglichkeit im Aussenraum zu bieten. Durch die Entscheidung eine Anlage zu bauen die eine überregionale Strahlkraft hat, und ggf. auch Jugendliche aus Nachbargemeinden lockt ist es erst zu der Unterstützung durch die Regierung Oberfranken gekommen.
    Sonst hätte Burgkundstadt "nur" einen Skatepark aus den Eigenmitteln ca. 60.000 Euro bauen können. Diese hätte nicht aus Beton gebaut werden können, sondern aus Holz- sprich höherer Wartungsfaktor, geringere Haltbarkeit.
    Die Entscheidung der Stadt Burgkundstadt beraten durch Ihren Architekten im Rahmen des ISEG, halte ich für gut und richtig.
    Beton Skateparks gehören im Vergleich zu anderen Sportanlagen zu den günstigsten:
    Verhältnis Nutzungszeit pro Jahr/ Stunden, Anzahl der Nutzer pro Tag sowie Kosten Bau + 10 Jahre Unterhalt.

    Die Bauarbeiten haben begonnen, machen Sie sich selbst ein Bild, ich bin davon überzeugt das im laufe des Jahres Jugendliche aus ganz Oberfranken nach Burgkundstadt kommen, dafür hatten Sie bisher keinen Grund.
    Zudem gehe ich davon aus das im laufe des nächsten Jahres einige der Schüler von Burgkundstadt Skateboard fahren werden.

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    1. Sicher werden sich einige über den Skaterpark freuen. Mir geht es darum, dass die Stadt Burgkunstadt hoch verschuldet ist, dass viele Pflichtaufgaben (wie die Sanierung der maroden Infrastruktur) verschoben werden müssen und dass der Beschluss, den Park zu bauen, als Konsequenz des Unfalltodes eines Schülers getroffen wurde.

      Selbst wenn der Skaterpark Jugendliche aus ganz Oberfranken anzieht: Was hat Burgkunstadt davon? Man muss sicher keinen Eintritt bezahlen. Die einzigen, die davon profitieren, ist die Gastronomie.

      Warten wir mal ab, wie die Bahn angenommen wird, wie der Betrieb in fünf Jahren läuft und in welchem Zustand sie dann ist.

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