25. Februar 2022

Burgkunstadt und die Verwaltung 2.0

Unter der Überschrift "Unser Netzbetreiber bittet um Ihre Mithilfe" fand ich in Burgkunstadt aktuell vom Februar diese kuriose Meldung: "Sollten Sie einen Defekt an einer Laterne feststellen, notieren Sie sich bitte die an der Laterne angebrachte Nummer und geben Sie diese bei der Stadt Burgkunstadt, Frau Monika Petterich unter Telefon (0 95 72) 388-13 an." - "Was soll daran kurios sein?", werden Sie sich vielleicht fragen. Ich habe neben der Angabe der Telefonnummer noch die Faxnummer vermisst. - Nein, natürlich nicht!

Heutzutage laufen die Leute nicht mit Papier und Bleistift in der Tasche herum, sondern mit einem Ding namens Smartphone. Damit kann man sogar Fotos machen. Diese Fotos kann man auch verschicken, auch von unterwegs. Wenn sich die Stadtverwaltung dazu aufraffen könnte, ihre Kontaktseite so einzurichten, dass man auch Fotos an seinen Text anhängen kann, wäre das eine schöne Sache. Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte.

Ich habe das schon mehrmals per Internet bei der Stadtverwaltung angeregt. Leider habe ich weder eine Antwort bekommen, noch hat jemand meine Anregung umgesetzt. So werden wir weiter mit Papier und Bleistift durch Burgkunstadt streifen müssen, damit wir Frau Petterich anrufen können, um ihr die Nummer einer defekten Straßenlampe mitzuteilen - aber nur während der Öffnungszeiten des Rathauses!

Werbe-Ikone empfiehlt Fast Food

Anscheinend hat unsere Bürgermeisterin Christine Frieß Spaß an ihrem neuen Job als Influencerin gefunden. In Burgkunstadt aktuell vom Februar macht sie schon wieder auf der Titelseite Werbung, diesmal für Fast Food. Fast Food ist ein schneller Imbiss, also das Zeug, vor dem man normalerweise die Leute, insbesondere Kinder, warnt, weil es ungesund ist. Die Bürgermeisterin gerät total ins Schwärmen: "Hochwertige Burger, diverse Variationen an Pommes und vegetarische Gerichte werden vor den Augen der Gäste - immer frisch und ansprechend - zubereitet."

Na, dann muss es ja gesund sein, wenn die Burger hochwertig, die Pommes variiert und vor den Augen der Gäste in das Fett getaucht werden. "... für die Chili Cheese Pommes wird ausschließlich nur Bio Rinderhack verwendet!" Auf dem Prospekt der Firma Heinz' BBQ, das Burgkunstadt aktuell beilag, konnte ich leider keinen Hinweis auf Bio-Rinderhack finden.

Heinz' BBQ gehört anscheinend einem gewissen Heinz Krysiak in Heinersreuth bei Bayreuth. Auch auf der Online-Speisekarte steht nichts von Bio-Rinderhack. Vielleicht meint die Bürgermeisterin ja, dass alles bio sein müsse, was vor den Augen der Gäste zubereitet wird. Oder es hat ihr der Veggie Burger angetan. Aber auch bei dem ist nicht von bio die Rede.

Kein Wunder, dass die Bürgermeisterin neben ihrer Tätigkeit als Influencerin nicht so nebensächliche Dinge wie den Haushalt für 2022 vorbereiten (lassen) kann. Die Stadt Weismain, die finanziell nicht gut dasteht, hat es geschafft, ihren Haushalt noch im Februar zu verabschieden. Der Weismainer Bürgermeister ist aber auch kein Influencer.


Lichtenfels schon auf Platz 3 der Bundesschlechtestenliste

Schon gewusst? Corona ist noch lange nicht vorbei. Im Landkreis Lichtenfels erklimmen die Inzidenzzahlen - entgegen dem bundesweiten Trend - täglich neue Höchststände. Heute, am 25. Februar liegt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis bei 2.774. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt beträgt die Inzidenz 1.259, also weniger als die Hälfte. Mittlerweile belegen wir in der Bundesschechtestenliste hinter den Landkreisen Regensburg (3.522) und Donau-Ries (3.060) den dritten Platz.

Ich fände es angebracht, dass sich unser Landrat Christian Meißner oder auch unsere Bürgermeisterin Christine Frieß zur Situation im Landkreis äußerten. Aber vielleicht haben sie besseres zu tun, als sich um die Gesundheit ihrer Bürger zu kümmern.