10. November 2017

Ich vermisse ihn schon - den Haushaltsplanentwurf für 2018

Was hat der Stadtrat Burgkunstadt in diesem Jahr noch nicht diskutiert? Richtig - den Haushalt für das Jahr 2018. Obwohl der geschäftsleitende Beamte Sven Dietel 2016 der Ansicht war "Das funktioniert so nicht, das Gesetz ist nicht mehr zeitgemäß", hat der Landtag die Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern immer noch nicht geändert. In Art. 65 steht immer noch: "Die Haushaltssatzung ist mit ihren Anlagen spätestens einen Monat vor Beginn des Haushaltsjahres der Rechtsaufsichtsbehörde vorzulegen."

Was ist da los, Herr Dietel? Konnten Sie den bayerischen Landtag nicht von Ihrer kompetenten Meinung überzeugen? Ich bin auf die neuen Ausreden gespannt. Obwohl, eine kann ich mir schon denken: Der Kämmerei ist ein Beamter abhanden gekommen. Er wurde zwar ersetzt, aber die Einarbeitung dauert und dann sind noch viele Dinge liegen geblieben und mal einen aushilfsweise in die Kämmerei zu beordern, das geht gar nicht.

In erster Linie ist natürlich die Verwaltung dafür verantwortlich, wenn kein Haushaltsplanentwurf vorgelegt wird. Aber der Stadtrat hat die Aufsicht über die Verwaltung und trägt letztendlich die Gesamtverantwortung für die Stadt. Also, liebe Stadträte, nehmt eure Verantwortung wahr und tretet der Verwaltung in den Arsch.

WLAN-Wahn in Burgkunstadt

Nächstes Jahr kommen Tausende Besucher ins Burgkunstadter Freibad, um mittels freiem WLAN im Internet zu surfen. Bisher sind die Badegäste ausgeblieben, weil sie beim Sonnenbaden keinen kostenlosen Internetzugang hatten. So interpretiere ich die Argumentation des Stadtrats für die Einrichtung zweier Hotspots (Obermain-Tagblatt). Mir geht es nicht um die Betriebskosten von "rund 80,79 €" (Was ist daran eigentlich rund?), sondern um die Ahnungslosigkeit der Räte hinsichtlich digitaler Technologien und der damit verbundenen Attraktionen.

Jeder, der mobil surfen will, hat mittlerweile ein Smartphone mit einem Mobilfunktarif zum Surfen. Bei WLAN-Hotspots geht die Übertragungsgeschwindigkeit sehr schnell in die Knie, wenn viele darauf zugreifen. Surfen über Mobilfunk (LTE) ist bedeutend schneller. Es gibt sogar Leute, die nicht einmal mehr zu Hause WLAN verwenden, sondern stattdessen gleich über LTE auf das Internet zugreifen.

Die Schüler der benachbarten Schulen werden wegen der zwei Hotspots nicht zu digitalen Junkies. Sie haben sowieso Internet via Mobilfunk. Zudem nimmt die Freude am WLAN mit der Entfernung zum Hotspot rapide ab, weil die erlaubte Sendeleistung so niedrig ist, dass die Daten nur noch tröpfchenweise übertragen werden. In 300 m Abstand vom Hotspot ist allerspätestens Schluss.

Ich freue mich schon, wenn nächstes Jahr Menschenmassen das Freibad wegen der neuen Attraktion WLAN stürmen. Und erst die Zaungäste, die mit Camping-Stuhl und Laptop am Freibad (nicht im Freibad) herumlungern werden, um kostenlos im Internet zu surfen.