21. August 2016

Gesammelte Schwimmunterrichtausfallausreden

In einem Interview begrüßt die neue Rektorin der Burgkunstadter Grundschule, Susi Krauß, den Schwimmunterricht, den die Stadt Burgkunstadt anbieten will. Zusätzlich sollen die Kinder von der Schule aus im Sommer im Freibad und im Winter im Lehrschwimmbecken in Marktgraitz Schwimmunterricht erhalten. allerdings sei das Bad in Marktgraitz für eine Klasse zu klein.

Jetzt bin ich total verwirrt. Neulich habe ich erst gelernt, dass den Schulen das Personal für den Schwimmunterricht fehlt. Auch kann man nicht nach Marktgraitz fahren, weil nur 30 Minuten für das Schwimmen bleiben. Auf einmal kann man ins Freibad und auch nach Marktgraitz, aber das Bad ist zu klein für eine ganze Grundschulklasse.

Das Becken in Marktgraitz ist 12,50 m lang und 8,70 m breit, die Wassertiefe beträgt 0,90 m bis 1,25 m. Der Altenkunstadter Gemeinderat war 2011 der Meinung, dass das Bad schnell erreichbar ist (Sitzungsprotokoll, Tagesordnungspunkt 3). Das Schwimmbad wurde 2010/2011 umfassend saniert. Wenn das Bad so total ungeeignet für den schulischen Schwimmunterricht ist, hätte man sich die Sanierung sparen können.

Es wäre schön, wenn die Verantwortlichen ihre Ausreden, warum kein Schwimmunterricht in der Grundschule möglich ist, miteinander abstimmen würden.

14. August 2016

Dickes Fell spart Geld

Wenn Sie sich recht erinnern, gehörte ich zu den Deppen, die ihre Kanäle überprüfen ließen. Die Mehrzahl der Burgkunstadter Grundstückseigentümer dürfen das Geld, das sie für die Eigenüberwachung ihrer Kanäle und deren Sanierung zurückgelegt haben, weiter auf dem Sparkonto lassen. Ziel der Stadtverwaltung war es, 200 Grundstückseigentümer pro Jahr anzuschreiben.

Heuer wurden bisher 37 Grundstückseigentümer aufgefordert, ihre Kanäle überprüfen zu lassen. Es wurden 18 Mahnschreiben und 32 Mahnschreiben mit letzter Terminsetzung und verschärfter Ankündigung von Zwangsmitteln verschickt. Verwaltungsvollstreckungen wurden noch nicht durchgeführt. Die ganz besonders Pelzigen brauchten also seit 2011 (erste Aufforderungen zur Kanalüberwachung) bis heute keinen müden Euro für ihre Kanäle ausgeben.

Was lernen wir daraus? Liebe Burgkunstadter, lasst eure Kanäle verrotten, lasst eure Hunde auf die Straße scheißen, kehrt keine Straßen und räumt keinen Schnee! Es passiert euch garantiert nichts!

11. August 2016

Grundschule drückt sich vor Schwimmunterricht

Der Burgkunstadter Stadtrat beschloss, einen kostenlosen privaten Schwimmunterricht auf freiwilliger Basis für Grundschüler anzubieten, kostenlos für die Schüler. Die Kosten übernimmt die Stadt. Warum? Wir erfahren es aus dem Obermain-Tagblatt.

"Die Regierung von Oberfranken hatte die Staatlichen Schulämter aufgefordert, dass die ihnen unterstellten Grundschulen alle Maßnahmen zu ergreifen hätten, um Schwimmunterricht zu realisieren." "Alle Maßnahmen" heißt nicht, auf ein Lehrschwimmbecken zu warten, sondern sich auch aktiv nach anderen Möglichkeiten umzusehen. Haben sich Schulamt und Grundschule nach anderen Möglichkeiten umgesehen?

Womit wurde begründet, dass es keinen Schwimmunterricht gibt? "Zum einen fehlt den Schulen das Personal für den Schwimmunterricht, denn nicht alle Lehrkräfte haben einen Schwimmschein." Die Lösung: Die Lehrer machen einfach ihren Schwimmschein. "Außerdem muss der Zeitrahmen vertretbar sein." Warum ist der Zeitrahmen nicht vertretbar? In Marktgraitz gibt es ein Lehrschwimmbecken. Warum können also die Burgkunstadter Schüler nicht nach Marktgraitz? Weil "nach Abzug der Fahrt- und Umkleidezeiten für den Schwimmunterricht von drei Stunden nur noch 30 Minuten übrig" bleiben. Wahrscheinlich sind mit den drei Stunden drei Schulstunden á 45 Minuten gemeint, also 2 Stunden 15 Minuten. Rechnen wir mal für Hin- und Rückfahrt mit dem Bus großzügig insgesamt 45 Minute Fahrzeit. Es bleiben noch 1 Stunde 30 Minuten für Umkleiden und Schwimmen. Laut Zeitungsbericht brauchen die Schüler also sage und schreibe zweimal 30 Minuten zum Umziehen.

Die Entfernung von der Grundschule nach Marktgraitz beträgt ca. 8 km. Die Grundschule Eltersdorf (Ortsteil von Erlangen) bietet für ihre Grundschüler Schwimmunterricht in Erlangen an. Die Entfernung zum Schwimmbad beträgt dafür ca. 6 km. Dabei muss man berücksichtigen, dass dort die Schüler mit dem Bus quer durch Erlangen gekarrt werden müssen. Von der Fahrzeit sollten daher beide Distanzen vergleichbar sein. Warum ist derselbe Zeitrahmen in Eltersdorf vertretbar und in Burgkunstadt nicht?

Es gibt natürlich noch andere Gründe, lieber keinen Schwimmunterricht in der Grundschule anzubieten. Diese Gründe wurden im Zeitungsbericht nicht genannt. Die Schüler in den ersten beiden Klassen sind unterschiedlich entwickelt: manche können schon schwimmen, manche nicht, manche sind wasserscheu, manche nicht, manche können sich selbstständig umkleiden, manche nicht. Für die Schüler ist das nicht stressig, wohl aber für die Lehrer!

Kämmerin Heike Eber merkte richtig an, "dass es nicht allein Aufgabe der Schulen sei, den Kindern Schwimmen beizubringen." Warum zahlt also die Stadt den Schwimmkurs und nicht die Eltern? 90 Euro sollte es den Eltern schon Wert sein, dass ihr Kind schwimmen lernt. Und für die, die es sich nicht leisten können, gibt es das Bildungspaket. Falls man doch der Meinung ist, dass jemand anderes zahlen müsse, warum dann nicht das Schulamt, das seinen Verpflichtungen nicht nachkommt?

10. August 2016

Zum Abschied ein paar Schelln

Stadtrat Dr. Markus Dinglreiter scheidet aus dem Stadtrat aus, weil seine Ehefrau schwer erkrankt ist. Er hat sich diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, jeder normale Mensch kann diese Entscheidung jedoch leicht nachvollziehen. Dinglreiter hat sich über das übliche Maß hinaus für den Stadtrat und für die Stadt Burgkunstadt engagiert. In solchen Fällen ist es üblich - und es gebietet der Anstand -, dass sich der Vorsitzende des Gremiums, in diesem Fall die erste Bürgermeisterin Christine Frieß, bei dem Ausscheidenden für die geleistete Arbeit bedankt.

Ich weiß nicht, ob Frieß es getan hat. Im Obermain-Tagblatt sind nur die Worte der zweiten Bürgermeistern Sabine Heppner zitiert. Von Dank ist darin nicht die Rede. Vielmehr warf ihm Heppner vor, ein Schwarz-Weiß-Maler zu sein. "Dinglreiters Ausscheiden sei nie das Ziel des Stadtrats gewesen." Spricht daraus ein schlechtes Gewissen? Oder ist Mobbing doch ein probates Mittel der Stadtratsarbeit? Manchmal ist es wirklich besser, die Klappe zu halten, damit die anderen nicht merken, wie dämlich man ist. Oder wie der Lateiner sagt: Si tacuisses, philosophus mansisses.

Es wäre auch gute demokratische Tradition gewesen, einen Stadtrat des Bürgervereins zum Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses als Nachfolger Dinglreiters zu wählen. Aber solche Traditionen will man anscheinend nicht pflegen.

3. August 2016

Landratsamt hilft unbürokratisch

Ich wohne nicht am Plan. Trotzdem war letzte Woche bei dem schweren Unwetter mein Keller 40 cm unter Wasser gestanden, genauso wie übrigens der Keller des benachbarten katholischen Kindergartens. Mein Kanalrohr konnte die Wassermassen vom Dach nicht mehr abtransportieren, deshalb hat es sich seinen Weg durch die Dusche und das WC im Keller und durch die Bodenabläufe in den Keller gebahnt.

Viele Gegenstände waren durch das Wasser so beschädigt, dass sie umgehend entsorgt werden mussten. Meine Frau rief am Mittwoch das Landratsamt an und bat darum, die beschädigten Sachen mit der Müllabfuhr am Donnerstag zu entsorgen. Das war leider nicht möglich; aber am Montag schickte der Leiter der Abfallwirtschaft, Wolfgang Schneider, außerplanmäßig ein Sperrmüllauto bei uns vorbei. An dieser Stelle danke ich Herrn Schneider noch einmal für die rasche unbürokratische Hilfe.