17. September 2023

Mehr Grün und Sitzgelegenheiten in Burgkunstadt für 210.000 € Beraterhonorar

"Mehr Grün und Sitzgelegenheiten in Burgkunstadt" - so betitelte das Obermain-Tagblatt den Bericht über die letzte Stadtratssitzung in Burgkunstadt. Damit ist auch schon gut zusammengefasst, was das Stadtumbaumanagement gebracht hat. Besonders hervorgehoben haben die beiden Architekten Edith Obrusnik und Franz Ullrich von plan&werk diese Aktionen:

  • Stadtleitsystem
  • Zukunftswerkstatt
  • Schuhfenster
  • Ortsbegehungen
  • Pflanzaktionen
  • Kathi-Baur-Garten
  • Stadtbegrünung
  • Aufwertung Schustermuseum.

Das Stadtleitsystem besteht aus Wegweisern und Hinweistafeln. Die Zukunftswerkstatt war im Schustermuseum untergebracht, ist aber schon wieder ausgezogen. Übrig geblieben ist nur der misslungene Wortwitz "DIE WERK-STADT" an der Außenfassade des Schustermuseums. Die Schrift werden wir wohl demnächst überpinseln lassen müssen. Ich schlage vor "DAS STADT-CAFÉ", am besten abwisch- oder auswechselbar. Man weiß ja nie, wann wieder etwas Neues kommt.

Eine herausragende Pflanzaktion war sicher die Robinie am Marktplatz. Leider hat man vergessen, den Baum regelmäßig zu wässern. Das hat er leider nicht überlebt. Mittlerweile wurde er durch Robinie II ersetzt, die sich, dank günstigen Wetters, ganz gut entwickelt hat. Und dann war da noch die Aufwertung der Terrasse vor der Kirche für schlappe 45.000 €. Leider konnte man bei der Planung nicht erkennen, dass das vorgesehene Karussell nicht mehr hinpasst. Das wurde erst festgestellt, als man versuchte, es aufzubauen. Und weil das doofe Grünzeug nur Arbeit macht, hat man gleich die pflanzenfreie Zone verdoppelt.

Das bayerische Bauministerium gibt als Richtwert für den Stundensatz des Auftragnehmers 121 € an. Nehmen wir mal an, plan&werk ist ganz besonders gut und rechnet mit 200 €/Stunde. Im Haushaltsplan der Stadt sind von 2021 bis 2023 jeweils 70.000 € für den Citymanager (dahinter verbirgt sich wohl das Stadtumbaumanagement) vorgesehen, in drei Jahren also 210.000 €. Dafür kann man mindestens 1.050 Arbeitsstunden eines sehr guten Bauingenieurs erwarten. Bei einer 40-Stundenwoche sind das 26 volle Arbeitswochen. Kann es sein, dass die Stadt für das sehr überschaubare Ergebnis ein bisschen viel bezahlt hat?

Ich weiß nicht, ob bei der Beauftragung des Stadtumbaumanagements ein detailierter Tätigkeitsnachweis vereinbart wurde. Ich befürchte, dass das nicht geschehen ist. Falls der Stadtrat wider Erwarten doch noch einer Verlängerung des Vertrags für das Stadtumbaumanagement zustimmen sollte, sollte wenigstens vereinbart werden, dass ein Tätigkeitsnachweis mit stundengenauer Zeiterfassung und Abrechnung erfolgt.

 

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