16. September 2023

18 s Lebenszeitgewinn

An der Kirchleiner Straße in Burgkunstadt führt entlang des Gartenbachs ein Spazierweg Richtung Kaltenreuth. Kurz vor der Abzweigung nach Kaltenreuth biegt der Weg zur Kirchleiner Straße ab und verläuft wenige Meter parallel zur Straße, um dann in den Forstwirtschaftsweg nach Kaltenreuth einzumünden. Der Abschnitt vom Bachlauf bis zur Straße ist ca. 25 m lang.

Jetzt gibt es anscheinend Zeitgenossen, die unbedingt eine Abkürzung brauchen. Deshalb haben sie quer durch eine angrenzende Wiese einen Trampelpfad angelegt. Der Trampelpfad und der reguläre Weg parallel zur Straße bis zum Schnittpunkt mit dem Trampelpfad bilden ungefähr ein gleichschenkliges Dreieck. Mit dem Trampelpfad spart man also 25 m ein.

 


Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß und bewege mich mit 3 km/h fort. Wenn ich diese Abkürzung gehen würde, würde ich also 25/3000 h = 0,00833 h oder 30 s einsparen. Dabei ist allerdings nicht eingerechnet, dass man am Ende des Trampelpfads noch eine mit Gestrüpp bewachsene Böschung überwinden muss. Jemand, der noch gut zu Fuß ist, legt 5 km/h zurück. Für den beträgt die Zeiteinsparung dann 18 s. Es gibt also bei uns Menschen, die wegen 18 s Zeitersparnis eine Wiese zertrampeln - gewonnene Lebenszeit. Und natürlich wirkt dann der Herdentrieb: Wenn ein Schaf die Wiese zertrampelt, dann machen es die anderen Schafe natürlich nach.

Nachtrag vom 18.09.2023: Mittlerweile haben auch die Radfahrer schon die Abkürzung durch die Wiese entdeckt. Die Zeitersparnis dürfte hier eher im einstelligen Sekundenbereich liegen, weil das Gras noch nicht gründlich niedergetrampelt ist.

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