Nicht einmal ein Jahr hat der Marktplatzaufwertungsbaum in Burgkunstadt überlebt. Obwohl Robinien anspruchslose Bäume sind, war der Trockenstress für den neu gepflanzten Baum so groß, dass die Krone vertrocknet ist. In seinem Kampf ums Überleben hat der Baum im unteren Bereich des Stammes neue Triebe ausgebildet.
Weil die Burgkunstadter es nicht erwarten konnten, dass die schnellwachsende Robinie aus einem Setzling heranwächst, musste es ein großer Baum sein, der geplanzt wurde. Bekanntlich wachsen große Bäume schlechter an als kleine Setzlinge. Sie brauchen viel Pflege und Wasser. Bevor man einen mehrjährigen Baum in die Steinwüste Marktplatz pflanzt, hätte man sich informieren sollen, wie der Baum zu pflegen ist, damit er anwächst. Im Landratsamt Lichtenfels gibt es dafür einen Kreisfachberater.
Bei der Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern e.V. gibt es kostenlos das Beratungsblatt Bewässern nach Regeln - Wasserbedarf urbaner Grünflächen. Dort kann man nachlesen, mit wieviel Wasser ein neugepflanzter Stadtbaum im ersten Standjahr bewässert werden muss. So 100 l zweimal pro Monat sollten es schon sein.
Jetzt soll eine kleinere Robinie eingesetzt werden. Ohne Pflege im ersten Jahr wird sie wohl dasselbe Schicksal erleiden wie ihre Vorgängerin. Laut Stadtbaumeister Markus Pülz soll der verkrüppelte Baum in den Wald versetzt werden. Ich bin mal gespannt, wer ihn dort bewässert. An die einfache Lösung, den Baum im Wertstoffhof zu entsorgen, wagt sich wohl niemand heran. Es fällt immer schwer, eine teuere Anschaffung nach nicht einmal einem Jahr auf dem Müll zu entsorgen.
Die Robinie wurde Ende des 18. Jahrhundert aus Nordamerika eingeführt. Ihre Anpflanzung ist umstritten, weil sie häufig heimische Baumarten verdrängt. Fast alles an der Pflanze ist giftig, besonders aber die Rinde und die Samen. Also, liebe Eltern, aufgepasst!
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