26. März 2020

Wie wurden die barrierefreien Wohnungen vergeben?


Die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner hat meinen Blog-Beitrag „Schmückt sich da jemand mit fremden Federn?“ auf Facebook kommentiert: „Lieber Bernd Weickert, bereits am 05.07.2017 fand ein erstes Gespräch mit Vertretern der Caritas, der Bürgermeisterin und mir zum Thema ‚Senioren-Wohnen‘ statt. Hier haben wir zusammen bereits ein Objekt besichtigt und sind zu diesem Zeitpunkt auch auf Investoren zugegangen. Auch mit Vertretern von Baur wurde damals gesprochen. Ich persönlich freue mich, dass nun ein konkretes Projekt in Burgkunstadt entsteht und bin zuversichtlich wir finden auch für weitere Objekte Interessenten.“

Ich finde es natürlich auch schön, dass 33 barrierefreie Wohnungen in Burgkunstadt gebaut werden. Da stimme ich Zeulner zu. Ich frage mich nur, warum die Bürgermeisterin es nicht alleine geschafft hat, mit der Caritas und mit der Baur-Stiftung zu reden. Jetzt wird das Projekt als große Initiative der Bürgermeisterin gefeiert.

Im Beirat derFriedrich-Baur-GmbH sitzen u. a. Dr. Georg Freiherr von Waldenfels (Vorsitzender), Staatsminister der Finanzen a. D., Christian Meißner, Landrat und Dr. Hans-Peter Friedrich MdB, Bundesminister a. D., stv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Da kommt halt der Verdacht auf, dass die Parteifreunde sich gedacht haben, helfen wir doch der Christine Frieß ein bisschen bei der Bürgermeisterwahl, die Wohnungen hätten wir ja sowieso gebaut.

Im Obermain-Tagblatt stand am 25. März auf Seite 14 im Bericht "Eine Pädagogin mit politischen Zielen" diese Aussage von Christine Frieß: "Wichtig ist ihr die Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung und die Schaffung von barrierefreien Wohnungen für ältere Menschen, denn das geplante Projekt ‚In der Heimat wohnen‘ sei ein so großer Erfolg, dass die Wohnungen bereits vor dem Spatenstich vergeben sind."

Mit "vergeben" ist wohl "verkauft" gemeint. Leider konnte ich mich nirgendwo darüber informieren, dass solche Wohnungen überhaupt vergeben werden und jetzt sind sie schon weg. Wie hat das Vergabeverfahren funktioniert? Oder wurden die Wohnungen gar nicht öffentlich vergeben, sondern nur an ehemalige Baur-Mitarbeiter? Das wäre natürlich auch in Ordnung, dann ist es aber kein großartiges Projekt für die Burgkunstadter, sondern nur für einen Teil der Burgkunstadter, nämlich die Baur-Mitarbeiter.

Aktualisierung 27.03.2020: Von meinen Lesern habe ich diese Hinweise erhalten: Vor einiger Zeit war ein Inserat zu den Wohnungen im Obermain-Tagblatt. Die Wohnungen werden vermietet. Man konnte sich schon vor längerer Zeit für eine Wohnung vormerken lassen. Die Wohnungen wurden an alte Baur-Mitarbeiter vergeben. Es wäre wirklich schön, wenn es mal einen Bericht in der Zeitung gäbe, was es nun wirklich mit diesen Wohnungen auf sich hat.


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