Heute las ich auf der Facebook-Seite der CSU Burgkunstadt: „Wir
möchten, dass unsere Stadt für alle Generationen lebenswert bleibt. Leider hat
man in der Vergangenheit unter Führung der Freien Wähler auf das sich
anbahnende demographische Problem zu lange nicht reagiert. Wir haben in den
vergangenen sechs Jahren hart daran gearbeitet, Lösungen für Burgkunstadt zu
finden und effizient zu verwirklichen.“ Es ging dabei um den Bau von
Einrichtungen zum betreuten Wohnen in Burgkunstadt.
Der Text hat mich etwas verwirrt. Ich war bisher der
Meinung, dass die Stadt Burgkunstadt in den letzten sechs Jahren von einer CSU-Bürgermeisterin
mit einer CSU als stärkste Fraktion im Stadtrat geführt wurde. Aber wahrscheinlich
meint die CSU den Vorgänger von Christine Frieß, Heinz Petterich. Über den
sagte Frieß in der Bürgerversammlung 2018 zum Thema: „Der demographische
Prozess ist bestimmt schon seit 20 Jahren bekannt und in der Diskussion. Auch
der frühere Amtsinhaber hat zur Verwirklichung einer solchen Daseinsvorsorge
während seiner Amtszeit erhebliche Anstrengung und Mühe investiert, jedoch mit
keinerlei Ergebnissen. Ich denke, dass jeder weiß, wie schwer eine solch
wichtige Einrichtung zu realisieren ist. Sobald sich konkrete Pläne
herauskristallisieren, werden wir gerne darüber berichten.“ (Folien
zur Bürgerversammlung 2018, Seite 34) Petterich hat sich aus damaliger
Sicht (2018) also angestrengt, aus heutiger Sicht hat er zu lange nicht
reagiert.
2019 sagte Frieß auf der Bürgerversammlung: „Nach einem
Telefonat mit Herrn Dr. Fugmann von der Baur Stiftung darf ich Sie heute auch
darüber informieren, dass noch voraussichtlich dieses Jahr mit den
Abrissarbeiten im Schwarzen Graben zu rechnen ist; hier wird ein „Barrierearmes
Leben und Wohnen in der Heimat“ (in Anlehnung an das Konzept in Altenkunstadt)
mit Zubuchoption verwirklicht werden. Ein Zeitplan konnte verständlicherweise
nicht mitgeteilt werden.“ (Folien
zur Bürgerversammlung 2019, Seite 35)
2019 hat sich das Engagement von Frieß anscheinend auf ein
Telefonat mit Dr. Fugmann beschränkt, sonst hätte sie wohl etwas zu ihrem
Beitrag zu den Plänen der Friedrich-Baur-Stiftung gesagt. Im Obermain Tagblatt
vom 20. März, Seite 12 wird daraus plötzlich ein „Projekt von Baur-Stiftung,
BRK und Stadt“. Dr. Otmar Fugmann meinte, „bei der Entwicklung des Vorhabens
sei die Stadt mit Bürgermeisterin Christine Frieß maßgeblich beteiligt gewesen.“
Da würde mich natürlich interessieren, worin die „maßgebliche Beteiligung“
gelegen hat. Natürlich durfte auch unsere allseits beliebte
CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner bei diesem Event nicht fehlen, obwohl
sie anscheinend nichts beigetragen hat.
Was soll uns dieser Zeitungsbericht vermitteln? Dank der
allseits rührigen CSU-Bürgermeisterin und der noch rührigeren
CSU-Bundestagsabgeordneten baut die Friedrich-Baur-Stiftung 33 barrierefreie
Wohnungen. Was denke ich? Die Stiftung hätte die Wohnungen sowieso gebaut. Mit
solchen Wohnungen kann man gute Geschäfte machen. Und für die
Bürgermeister-Stichwahl kann man sich schon mal mit fremden Federn schmücken.
Und nebenbei kann man der Mitbewerberin noch die angeblichen Versäumnisse ihres
Vaters anhängen.
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