Am 26. April gastierte die schwedische Sängerin Anne Sofie von Otter in der Basilika Vierzehnheiligen. Das interessiert mich nicht die Bohne, weil ich ein ausgesprochener Kulturbanause bin. Interessant hingegen fand ich eine kurze Notiz, die heute im Obermain-Tagblatt stand. Darin begründet die Redaktion, warum sie nicht über den Auftritt der Sängerin berichtete. Grund war das absolute Aufnahme- und Fotografierverbot während des Konzerts. Das Obermain-Tagblatt sieht darin einen eklatanten Eingriff in die Pressefreiheit und hat sich deswegen in den Schmollwinkel verzogen. "Die Heimatzeitung möchte diese Vorgaben einer Diva und/oder ihres Managements nicht unterstützen!"
Der Fränkische Tag hat nicht geschmollt und über das Konzert berichtet. Sogar ein Bild des Programms vor dem Hintergrund der Basilika wurde veröffentlicht. Man konnte also doch berichten, sogar mit Bild, eben nur ohne Knipserei während des Konzerts. Nehmen wir doch einfach mal den Standpunkt der Künstlerin und des Publikums ein: Es ist einfach nervig, wenn während eines Konzerts, noch dazu eines klassischen Konzerts, fotografiert wird. Auch weiß man in Zeiten des Internets nicht, wo die Fotos überall landen. Und wenn einer fotografiert, fühlen sich auch andere bemüßigt, ebenfalls zu fotografieren. Anstatt über einen Eingriff in die Pressefreiheit zu lamentieren, sollte das Obermain-Tagblatt die Rechte der Künstlerin an ihrem Auftritt, d. h. an ihrem künstlerischen Werk, respektieren.
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