Für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gibt es in Deutschland ein digitales Funksystem. Über dieses System kommunizieren Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz und Rettungsdienste bundesweit und organisationsübergreifend. Das Funknetz ist ähnlich wie das Mobilfunksystem aufgebaut. Allerdings benötigt es weniger Funkzellen und damit weniger Sendemasten als der Mobilfunk. In Deutschland liegt die Sendefrequenz bei 380 MHz bis 400 MHz, also deutlich unter der niedrigsten Mobilfunkfrequenz von 890 MHz.
Anscheinend hat es sich herausgestellt, dass die Funknetzabdeckung des BOS-Netzes in der Umgebung von Gärtenroth nicht ausreicht, um eine sichere Kommunikation zu gewährleisten. Deshalb soll dort ein Funkmast errichtet werden. Bei einer Informationsveranstaltung mit mehr als 30 Teilnehmern äußerten die Bürger darüber ihren Unmut. Argumentiert wurde gegen den Funkmast mit Angst vor Strahlung und Verschandelung der Landschaft. Dass Feuerwehr und Polizei vielleicht gelegentlich einen Einsatz in der Gärtenrother Umgebung haben könnten, schien die Teilnehmer nicht zu beeindrucken.
Ich weiß, es ist sinnlos darauf hinzuweisen, dass von den Funkwellen keine Gefahren für die Gesundheit ausgehen, ich mache es trotzdem. Gefährlich für die Gesundheit sind erst Strahlungen ab dem ultravioletten Bereich. Davon kann man nämlich Hautkrebs bekommen. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Ich habe das alles schon in meinem Beitrag Die Strahlenangst geht um in Altenkunstadt beschrieben und erspare mir daher eine Wiederholung.
Frank Müller aus Eben weiß anscheinend mehr als das Bundesumweltamt, wenn er sagt: "Die Strahlung ist da, und ich gehe von anderen Werten aus als das Bundesumweltamt." Woher er sein Wissen hat, geht aus dem Artikel das Obermain Tagblatts leider nicht hervor. Natürlich hat er auch ein Mobiltelefon, das er aber nur einschaltet, wenn er es braucht. Leider weiß der Mobilfunkmast nichts davon, dass Herr Müller aus Eben gerade sein Telefon nicht nutzen will und sendet deshalb munter weiter. Es soll zudem auch noch andere Nutzer neben Herrn Müller geben, die auch telefonieren wollen.
Ortssprecher Bernd Weich weiß auch mehr, als Polizei und Feuerwehr. Er weiß, dass der Funkmast gar nicht gebraucht wird und fordert, dass neue Messungen gemacht werden. Er weiß das deshalb, weil ihm keine Funkprobleme bekannt sind. Das Argument geht also so: Ich weiß es nicht und deshalb kann es nicht richtig sein. Und Stadtrat Thomas Barnickel von den Grünen benutzt das immer wieder gerne angeführte Argument "Anlage bauen ja, aber woanders", in diesem Fall in Mainleus.
Man muss kein naturwissenschaftliches Studium absolvieren, um einfache physikalische Zusammenhänge zu verstehen. Es reicht, wenn man in der Schule in den naturwissenschaftlichen Fächern ein bisschen aufpasst. Dann ist man dem Unfug, der von allen möglichen esoterisch angehauchten Pseudoexperten verbreitet wird, nicht hilflos ausgeliefert. Dieser Satz von Marie Freifrau Ebner von Eschenbach ist heute aktueller denn je: "Wer nichts weiß, muss alles glauben."
Wir merken uns also: Strahlung ab der Frequenz von ultraviolettem Licht und höher ist gesundheitsschädlich bis tödlich, wie z. B. die Gamma-Strahlung. Funkwellen haben keine Auswirkungen auf die Gesundheit.
Wenn man schon versucht andere lächerlich zu machen, sollte man sich wenigstens informieren.
AntwortenLöschenDer Ortssprecher Bernd Weich hat beruflich genau mit dieser Thematik zu tun. Ein Teilbereich seiner Arbeit ist der Polizeifunk, und das für ganz Oberfranken. Genauer gesagt ist er dafür zuständig. Also weiß er wo on er redet, wenn er sagt es ist nichts bekannt.
Und in der Versammlung ging es nicht primär um die Strahlenbelastung, sondern darum dass die Stadt Burgkunstadt über die Köpfe der Einwohner hinweg eine Entscheidung getroffen hat, ohne vorher mit diesen zu sprechen und diese zu informieren.
Also bitte das nächste mal schlau machen bevor man so etwas schreibt nur weil man es irgendwo in der Zeitung gelesen hat oder direkt zur Versammlung kommen und zuhören/mit den Leuten sprechen.
Das soll kein Angriff sein, nur eine Richtigstellung der Behauptungen und Ergänzung zu diesen.
Ich versuche nicht, andere lächerlich zu machen. Das Obermain Tagblatt ist eine seriöse Tageszeitung, auf deren Berichte man sich verlassen kann. Niemand wird einen Funkmast bauen, wenn er nicht nötig ist. Bau und Betrieb kosten nämlich Geld. Es ging in der Versammlung auch um Strahlenbelastung.
LöschenIch hatte nicht behauptet dass das Obermain Tagblatt unseriös ist, ich kenne auch den Artikel.
AntwortenLöschenAber sie reißen das Zitat aus dem Zusammenhang bzw. kennen die Hintergründe dieser Aussage nicht und damit machen sie die Person lächerlich, indem sie behaupten sie wüsste nicht wovon sie redet. "Das Argument geht also so: Ich weiß es nicht und deshalb kann es nicht richtig sein." "weiß auch mehr, als Polizei und Feuerwehr." Die Textpassage stellt es so dar als hätte man keine Ahnung und man behaupte irgendwas, aber dem ist nicht so da es zu seiner täglichen Arbeit gehört.
Zudem steht im Bericht auch "Messungen aus dem Jahr 2016 belegen". Demnach ist es legitim aktuelle Werte anzufordern, da man sich auf alte Zahlen beruht.
Sicher war die Strahlenbelastung auch ein Thema, aber das war sicher nicht der Grund der Versammlung.
Anscheinend haben Sie am OT-Artikel nichts auszusetzen. Er fasst also auch nach Ihrer Ansicht den Verlauf der Versammlung korrekt zusammen. In meinem Blogbeitrag verlinke ich auf den Artikel des OTs. Den kann jeder anklicken, wenn er mehr Hintergrundinformation braucht.
LöschenIn meinem Beitrag stelle ich den Kern der Argumentation des Ortssprechers heraus: Vertreter von Polizei und
Feuerwehr weisen darauf hin, dass für den Funkmast Bedarf besteht. Messungen aus 2016 haben das ebenfalls belegt. Gibt es seitdem neue Masten in der Umgebung von Gärtenroth, die eine Verbesserung der Funkabdeckung gebracht hätten? Anscheinend nicht, sonst hätte der Ortssprecher wohl damit argumentiert. Wenn also keine neuen Sender hinzugekommen sind, wieso soll dann eine neuerliche Messung andere Messergebnisse bringen als die Messung von 2016?
Der Ortssprecher behauptet, entgegen den Aussagen von Polizei und Feuerwehr, dass der Sender nicht nötig sei. Sein Argument ist, dass ihm keine Funkprobleme bekannt seien. Polizei und Feuerwehr sind Funkprobleme bekannt, die durch Messungen und Erfahrungen belegt sind, aber dem Ortsprecher fällt als Argument dagegen nur ein, dass ihm keine Probleme bekannt seien. Und das ist kein Argument! Wenn er ein stichhaltiges Argument gegen den Funkmast vorgebracht hätte, wäre es sicher im Pressebericht erwähnt worden.
Aus dem OT-Bericht entnahm ich diese Gründe gegen den Sender:
- Die Bürger wollten vorab informiert werden, was nicht geschehen ist.
- Angst vor schädlicher Strahlung,
- Verschandelung der Landschaft,
- der Mast ist überflüssig.
Leider geht aus dem OT-Artikel nicht hervor, was die Beweggründe der einzelnen Versammlungsteilnehmer waren, den Mast abzulehnen. Jeder der vier von mir genannten wird eine Rolle gespielt haben.
Mein Blog ist eine Meinungsseite, ich habe nicht den Anspruch, dort Presseberichte zu Veröffentlichen. Deshalb erlaube ich mir auch, nur einzelne Aspekte einer Veranstaltung zu kommentieren. In diesem Fall habe ich die Strahlenangst und die angebliche Überflüssigkeit kommentiert.