10. Juni 2020

Reden hilft

Kaum hatten die Mainkleiner unter Beteiligung der Stadträtin Ingrid Kohles in einem Leserbrief so richtig ihren Frust über die Bahn wegen der Sperrung der Bahnübergänge in Mainklein herausgelassen, wandte sich Landrat Christian Meißner mit einem Rundschreiben an die Mainkleiner Haushalte, um – wie es so seine Art ist – darauf hinzuweisen, dass er von den Ausmaßen und Auswirkungen der Baumaßnahmen nichts gewusst habe. Verantwortlich sei allein die Bahn.

Das Obermain-Tagblatt hatte in seiner Ausgabe vom 23. Mai groß über die Sperrung und den Frust der Bürger berichtet, auch der Landkreis Lichtenfels und die Stadt Burgkunstadt kamen ausführlich zu Wort. Leider kam ein Hauptbeteiligter überhaupt nicht zu Wort: die Deutsche Bahn. Ich habe daher das Versäumnis der Zeitung zum Anlass genommen, selbst die Bahn um eine Stellungnahme zu bitten. Hier ist sie:

„Die möglichen Auswirkungen der Baumaßnahmen wurden im Vorfeld mit der Stadt Burgkunstadt besprochen. Die tatsächlichen Auswirkungen, die durch die Bewachung und der damit einhergehenden längeren Schließzeiten des Bahnübergangs auf die Abbiegesituation (Rückstau, Verhalten der Straßenverkehrsteilnehmer …) von der B 289, waren für uns nicht voraussehbar und zum damaligen Zeitpunkt wohl auch für niemand sonst.

Wir nehmen die Auswirkungen auf den Straßenverkehr sehr ernst. Daher arbeiten wir an der Verbesserung der aktuellen Situation.

Allerdings können wir das nicht alleine tun. Maßnahmen an Bahnübergängen sind immer eine Gemeinschaftsaufgabe der sich kreuzenden Verkehre (Schiene/Straße), so etwas kann also nur gemeinsam gelingen. Ganz besonders deutlich wird dies im konkreten Fall bei der Umleitung und Verkehrslenkung:

Die Bahn baut, dies wirkt sich direkt auf die Anwohner in der Stadt Burgkunstadt aus, und straßenrechtlich zuständig ist das Landratsamt.

Als wir vom Landratsamt erfuhren, welche Auswirkungen die Bewachung des Bahnüberganges auf den Straßenverkehr hat, haben wir sofort gehandelt: Alle Forderungen vom Landratsamt für die Sicherheit auf den Straßen haben wir, soweit es uns möglich war, rasch und umfangreich erfüllt. Zu eventuellen weiteren Maßnahmen stehen wir sowohl mit dem Landratsamt als auch mit der Stadt in Verbindung. Des Weiteren arbeiten wir möglichst zügig an der Fertigstellung unserer Baumaßnahmen

Für die bisher entstandenen und evtl. noch entstehenden Unannehmlichkeiten sowohl für die Anwohner als auch für die Straßenverkehrsteilnehmer bitten wir um Verständnis.“

Also, liebe Stadt und lieber Landkreis: Redet einfach mit der Bahn. Und wenn das Sprechen so schwer fällt, könnt ihr auch eine E-Mail schreiben, so wie ich.

 

1 Kommentar:

  1. Franz Ultsch12.06.20, 06:35

    Da haben sie wieder mal vollkommenrecht Herr Weickert. Bereits 2019 im Vorfeld unserer 900 Jahrfeier habe ich in der Zeitung gelesen das die Bahnübergänge neu gemacht werden sollen. Darauf hin hab ich die Stadt aufmerksam gemacht das der bahnübergang in der Horlache in Mainroth benötigt wird wegen Parkplätzen in den Mainwiesen. Die Aussage des leidenten Beamten "Bis dahin sind die schon fertig". Ich habe das ganze dan selbst in die Hand genommen und mit der Firma Strabag die Termine abgesprochen. Die Stadt Burgkunstadt auf jeden Fall wuste nichts oder wollte nichts wissen. Dabei hatte die Bahn alles mit ihnen abgesprochen sagte mir der zuständige Bauleider der Strabag.Das ganze hat sich ja erledigt wegen Corona. Übrigens der Bahnübergang Horlache ist ab den 7.7.20 wieder befahrbar laut Bauleitung Strabag.

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