In den Achtzigerjahren gab es Milchseen und Butterberge. Diese Landschaften entstanden, weil die EU den Bauern die Milch zu Garantiepreisen abnahm. Um es deutlicher auszudrücken: Der Steuerzahler hat diese Seen und Berge bezahlt, damit die Milchbauern ohne große Risiken produzieren und verkaufen konnten. Hoffentlich kommt angesichts der sinkenden Erzeugerpreise für Milch niemand auf die Idee, wieder solche Seen und Berge auf Kosten der Steuerzahler zu generieren.
Landwirtschaftliche Betriebe sind Betriebe wie andere auch. Dazu gehört, dass sie sich selbstständig am Markt behaupten und marktgerecht verhalten. Ursachen für den Preisverfall sind die Sanktionen gegen Rußland (Rußland war ein wichtiger Abnehmer für Milch) und die ansteigende Produktion in Polen und Irland. Anscheinend können Polen und Iren kostengünstiger produzieren als die deutschen Bauern (falls sie nicht subventioniert werden).
Die Überproduktion kann reduziert werden, indem die, die nicht zu Marktpreisen produzieren können, vom Markt verschwinden. Es klingt trivial, aber es ist eben alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Es ist auch eine Frage des Umweltschutzes: Jede Kuh weniger im Stall reduziert den Methanausstoß. Methan ist ein viel stärkeres Treibhausgas als CO2.
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