5. April 2016

Hier verweilt man gerne

Burgkunstadt, ein liebliches Städtchen am Obermain heißt seine Gäste willkommen. Wenn Sie von Westen über die Bundesstraße B 289 anreisen, grüßt Sie auf der linken Seite der wunderbar gestaltete Baur-Firmenparkplatz, errichtet mit Hilfe von Steuergeldern. An der dritten Ampel in Richtung Kulmbach finden Sie rechts im tristen Gewerbegebiet eine mit viel Aufwand gestaltete Skaterbahn für Junge und Junggebliebene.

So oder so ähnlich könnte ein neuer Fremdenverkehrsprospekt für den Urlaubsort Burgkunstadt werben. Aber der Hammer ist der Burgkunstadter Bahnhof. Er spricht hauptsächlich Touristen aus verwahrlosten Großstadtbezirken an. Sie fühlen sich sofort in Burgkunstadt heimisch, wenn sie mit der Bahn anreisen.

Aus der Ferne macht der historische Sandsteinbau noch einen einigermaßen guten Eindruck:


Der Eingang zur Unterführung und ein benachbartes Gebäude sind mit moderner Kunst verziert:



Der Weg durch die Unterführung ist ein Leckerbissen für die Freunde des gehobenen Gruselns:




Zum Glück herrscht Licht am Ende des Tunnels.


 Und dann erst der Bereich am Bahnhofsgebäude. Ein Traum für jeden Erholungssuchenden!



Wir wollen auch nicht das historische Klohäuschen unerwähnt lassen. Leider ist es schon lange außer Betrieb. Wird es jemals aus seinem Dornröschenschlaf erwachen? Leider entzieht keine Dornenhecke diesen Schandfleck dem Auge des Besuchers. Stattdessen wachsen Brennnesseln, gedüngt vom Urin verzweifelter Reisender.



Liebe Stadträte, liebe für den Fremdenverkehr zuständige Dame in der Stadtverwaltung, bevor Sie sich Gedanken über das Aufwecken schlafender Riesen am Kordigast machen und Ihren Träumen vom Fremdenverkehr am Obermain nachhängen, machen Sie erst Ihre Hausaufgaben! Hier ist die Aufgabe für die nächste Woche: Machen Sie sich Gedanken darüber, wie der Bahnhof mit wenigen Mitteln so gestaltet werden kann, dass nicht jeder Tourist vor Schreck auf das Aussteigen verzichtet. Falls Ihnen nichts dazu einfällt, sind hier einige Anregungen: mit der Deutschen Bahn über die Situation sprechen, gelegentliche Polizeipräsens am Bahnhof, Reinigung der Anlagen in Absprache mit der Bahn vom Bauhof durchführen lassen, anstelle weiterer Dog Stations eine Man Station (Klo) am Bahnhof einrichten.

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