19. April 2016

Landratsamt senkt Schadstoffausstoß um 0,0024 %

Der Landkreis Lichtenfels hat ein „Audi A3 Sportback e-tron“ Hybridfahrzeug angeschafft. Laut Obermain-Tagblatt freut sich Landrat Christian Meißner über die Anschaffung des neuen Autos: "Sie stellt einen weiteren Schritt des Landratsamtes Lichtenfels zur Reduzierung seiner Kohlendioxid-Emissionen dar und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Lichtenfels."

Machen wir doch eine kleine Überschlagsrechnung, um festzustellen, wie hoch dieser wichtige Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Lichtenfels ausfällt. Dem Zeitungsartikel entnahm ich, dass im Landkreis Lichtenfels 42 583 Autos gemeldet sind. Diese Autos stoßen im Jahr eine Gesamtmenge X an Schadstoffen aus. Im Schnitt trägt also jedes Auto 1/42000 zur gesamten durch Autoabgase verursachten Schadstoffmenge bei, das entspricht 0,0024 %. Der neue Audi ist aber kein reines Elektrofahrzeug, sondern er verbraucht im Schnitt 1,5 l Super/100 km. Nehmen wir mal trotzdem an, dass er keinerlei Schadstoffe erzeugt. Er erspart also dem Landkreis Lichtenfels maximal 0,0024 % Schadstoffe aus Autoabgasen.

Bei dieser Überschlagsrechnung sind weder der Durchgangsverkehr (es fahren nicht nur Lichtenfelser im Landkreis herum) noch die Schadstoffe aus Industrie und Haushalten berücksichtigt. Hier von einem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu sprechen, ist schon mehr als gewagt. Das billigste Grundmodell des Audi A3 Sportback e-tron kostet nach Preisliste 38.400 €. Mit dem Argument Klimaschutz soll wohl eherdie Anschaffung eines teuren Spielzeugs für das Landratsamt gerechtfertigt werden.

70 % des in Deutschland erzeugten Stroms stammen immer noch aus nicht erneuerbaren Energiequellen. Der Audi verursacht also trotzdem Schadstoffe, nur anderswo, seien es CO2 oder Atommüll. Ich schlage daher vor, dass für das Auto schleunigst noch eine Solartankstelle gebaut wird; Geld sollte dabei keine Rolle spielen. Vielleicht werden dann annähernd die 0,0024 % Schadstoffeinsparung erzielt.

Solange sich das Verhältnis von erneuerbaren zu nicht erneuerbaren Energien nicht umkehrt, also 70 % des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammt, solange ist die E-Mobilität nur Augenwischerei.

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