26. März 2016

Biomüllwahnsinn

Es gab schon mal bessere Aprilscherze, als diesen hier; aber ich befürchte, es ist kein Scherz. Damit der Landkreis Lichtenfels keine Biotonne einführen muss, können Ökofreaks jetzt ihre abgenagten Hühnerknochen in den Wertstoffhöfen des Kreises abliefern. Die Umweltfrevler werfen sie weiterhin in die Restmülltonne, die Tierliebhaber werfen sie auf den Kompost und füttern damit die Ratten.

Ob unsere Kreisräte mit dieser Lösung einen schlauen Weg gefunden haben, um damit das Kreislaufwirtschaftsgesetz auszuhebeln, lasse ich einmal dahin gestellt. Ich bestreite generell die Sinnhaftigkeit der getrennten Biomüllentsorgung für Haushalte. Der Fall mag anders liegen, wenn es sich um Gastronomie oder ähnliche Großerzeuger von Biomüll handelt. Ich sehe sie schon bildlich vor mir, die SUV-Schlangen an den Wertstoffhöfen mit ihren Eimerchen voller Biomüll. Garantiert verbrauchen sie für eine An- und Abfahrt mehr Biodiesel als äquivalent Biogas erzeugt wird.

Biotonnen stinken, es können Krankheiten übertragen werden, sie können ein Schlaraffenland für Schmeißfliegen sein oder anderes Ungeziefer anziehen. Nachdem die Benutzer der Tonnen oft auch Plastik und anderen Müll in die Biotonnen werfen, können die Reste, die nach der Erzeugung von Biogas übrig bleiben, wegen der Kunststoffreste nicht ohne weiteres als Dünger verwendet werden. Sonst landet der Kunststoff auf den Feldern, von da wird er in die Flüsse gespült, landet im Meer und wir wundern uns wieder, warum es in den Ozeanen riesige Plastikmüllstrudel gibt.

Dieser Panorama-Bericht ist zwar schon 15 Jahre alt, an den Fakten hat sich aber wohl nichts geändert. Die dort angesprochenen automatischen Mülltrennsysteme dürften aber mittlerweile noch effizienter und treffgenauer arbeiten.

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