27. Oktober 2015

Nochmal Hochwasser

Der geschäftsleitende Beamte der Stadt Burgkunstadt, Sven Dietel, hat mir heute per E-Mail mitgeteilt, dass er sich bei seiner Aussage zum Wasserstand von 2 bis 3 Metern am Plan auf das Wasserwirtschaftsamt Kronach und auf die Regierung von Oberfranken bezieht.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt stellt in seinem Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete auch eine Karte für extremes Hochwasser für den Raum Burgkunstadt zum Herunterladen bereit. Für den Bereich Burgkunstadt sind für ein Jahrhunderhochwasser (HQ100) Überschwemmungen prognostiziert, die weder den Plan noch die Lichtenfelser Straße erreichen. Im Extremfall, der noch seltener als HQ100 eintritt, ist die Lichtenfelser Straße vom Plan bis Weidnitz betroffen. Die Überflutung beträgt dann bis zu 50 cm.

Allerdings, so Sven Dietel, bezöge sich diese Karte nur auf Überflutungen durch den Main. Die 3 m Hochwasser sollen durch Gewässer dritter Ordnung, also Bäche, zustande kommen, die von der Karte nicht erfasst würden.

3 Kommentare:

  1. "Man solle sich vor Augen führen, wie die Kosten im Verhältnis zum Schadenspotential stehen. Das wird auf rund 16 Millionen Euro geschätzt. „Bei einem Jahrhunderthochwasser steht der gesamte Unterstadtbereich zwei bis drei Meter unter Wasser – bis zu Herrn Müllers Apotheke“, erklärte Dietel." Dieser Satz fiel laut OT gegenüber den Stadträten. M.E. eine Gradwanderung an der Unwahrheit. Schließlich sugeriert dieser Satz, dass durch die Investitionen ein Hochwasser vom Main reduziert wird. Ihren Ausführungen zu Folge geht es jetzt auf einmal um die Gewässer der Ordnung 3, welche wiederrum eher auf Sturzregenereignisse reagieren. Bleibt zu hoffen, dass der "ach so transparente" Bürgerverein hier geziehlt nachfragt......

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    1. Liebe(r) Anonym,
      es geht bei dem "Hochwasserschutzkonzept" für 10 Mio. Euro schon immer (und nur) um Gewässer dritter Ordnung, also nur um die Bachläufe im Stadtgebiet. Einen Schutz gegen Mainhochwasser gibt es bei diesem Konzept nicht, so wie ich es verstanden habe. Ich bin leider noch nicht dazugekommen, das Protokoll der Sitzung vom 20.10. auf unserem Kommunalwiki zu veröffentlichen, ich hoffe, das bis Ende der Woche zu schaffen. Wir hatten zu dem Thema bereits einige Fragen gestellt. Wenn Sie selbst noch Fragen haben, teilen Sie uns diese bitte mit, wenn die Fragen zielführend sind, stellen wir sie gerne. Um es etwas salopp zu sagen, würden wir bei einem Mainhochwasser also wohl so etwas wie eine Springbrunnenpume betreiben: wir pumpen das Wasser unter der Stadt in den Main, von wo es von oben die Stadt wieder überflutet. Wie hoch das Risiko eines Zusammentreffens (oder Nichtzusammentreffens) von Starkregen und Mainhochwasser ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich werde allerdings noch prüfen, ob es nicht eine Versicherungslösung geben kann, dergestalt etwa, dass die Stadt einen Rahmenvertrag mit einer Versicherung unter Regresseverzicht stellt mit der Option, dass betroffene Grundstückseigentümer einen Anspruch auf Abschluss einer Elementarschadenversicherung haben. Ob das geht, ann ich für diesen Fall noch nicht sagen, im Baubereich kenne ich solche Modelle.
      Beste Grüße, Marcus Dinglreiter :)

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  2. Bei einem Hochwasser einfach das Mühlbachwehr zu schließen dürfte selbst mit einer vorhergehenden Renovierung des Wehrs keine 10 Mio kosten. Ohne Wasserbauingenieur zu sein scheint mir die Summe ziemlich hoch, wenn es "nur" um Sturzregenereignisse geht. Auch die 3m Wasserstand scheinen deutlich überzogen......10 Mio für ein Hochwasser das vielleicht irgendwann mal kommt oder eben auch vielleicht nicht....? So wie ich das verstanden habe ist der mögliche Schaden 16 Mio. Da könnte man es ja wirklich drauf ankommen lassen und dann einfach die 6 Mio drauf legen, sofern denn irgendwann mal ein solches Hochwasser kommen sollte......

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