6. März 2015

Neues Wissen zu Lehrschwimmbecken

Irgendwann gab es mal ein Ultimatum von Landrat Christian Meißner: Burgkunstadt müsse bis Ende 2014 entscheiden, ob ein Lehrschwimmbecken gebaut werde; sonst gebe es keine Zuschüsse mehr vom Kreis. In meiner Lieblingszeitung Obermain-Tagblatt las ich aber heute, dass der Kreis für heuer trotzdem eine Verpflichtungsermächtigung über 0,5 Mio. Euro in den Haushalt für das Lehrschwimmbecken einstellt.

Wollte der Landrat die Burgkunstadter mit seinem Ultimatum aufrütteln, wollte er ihnen Angst machen oder sie zu übereilten Beschlüssen verleiten? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, warum die Sportanlagen der weiterführenden Schulen in Burgkunstadt kleiner ausfallen, wenn ein Lehrschwimmbecken gebaut wird.

Der Landrat weiß aber zwischenzeitlich etwas mehr: Für ein 25-Meter-Becken sind mindestens 106 Sportklassen nötig. Er bezweifelt, ob so viele Sportklassen im Raum Burgkunstadt zusammen kommen. Dieses Wissen sollte er den Gemeinderäten von Burg- und Altenkunstadt zuteil werden lassen. Sonst planen sie ein großes Becken, das nicht bezuschusst wird.

Wenn wir noch ein bisschen warten, werden wir unser Wissen vielleicht weiter mehren: Wir werden Berechnungen zu den Unterhalts- und Wartungskosten anstellen; vielleicht werden wir uns Gedanken über die Zahl der Schwimmklassen machen; wir werden über die zu erwartenden Besucherzahlen und Eintrittsgelder nachdenken; wir werden zu dem Schluss kommen, dass sich das alles nicht rechnet. Und schließlich werden wir in 10 Jahren rückblickend sagen: Gut, dass unsere Stadträte so weitsichtig waren und kein Bad gebaut haben, weil andere Kommunen den Unterhalt ihrer Bäder nicht mehr stemmen konnten und sie schließen mussten.

5 Kommentare:

  1. genau so ist es... und nicht vergessen, die 17 Meter... mit denen habe ich in meiner Kindheit beim Schwimmen schon einen Drehwurm bekommen, weil ich so oft wenden musste !

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  2. Bin dankbar, dass ich dort schwimmen lernen durfte... In folgenden Generationen wird schwimmen können wohl nicht mehr selbstverständlich sein

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  3. Es gibt genug Bäder im Landkreis um schwimmen zu lernen, eines davon ist sogar gleich ums Eck! Das hat den ganzen Sommer auf.

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  4. 1) die schulaufsichtliche Genehmigung mit der Festellung der Schulklassen wurde vom Ministerium erteilt und ist gültig - eine Diskussion daher überflüssig
    2) Burgkunstadt verliert Hallenbad, Rettungswache, Grundschule Mainroth, Mittelschule....Hurra....Ausverkauf.....vielleicht setzt ein neues Bad ein Zeichen für Aufbruch !!! Sonst können wir unser hübsches Städtchen bald zusperren....
    3) im Landkreis wurde nur ein Bad geschlossen und abgerissen - Burgkunstadt -alle anderen Kommunen halten an Ihren Bädern fest und sanieren diese sogar. Im Kreis Kronach gibt es mehr Hallenbäder als im Kreis Lichtenfels und viele davon in Kommunen mit deutlich unter 3000 Einwohnern.
    4) eine Skaterbahn ist ebenfalls eine freiwillige Leistung. 200.000 Euro ist dafür ein stolzer Preis. Stellt sich die Frage was gefährlicher ist - Kinder die nicht Schwimmen können, oder Jugendliche die auf dem Aldiparkplatz skaten müssen.....
    5) Altenkunstadt hat eine 50%-Kostenübernahme zugesagt - ein Betrieb könnte durch Wasserwacht / DLRG / Schwimmverein ermöglicht werden. Eine Konstellation, nach der sich andere Badbetreiber die Finger lecken würden
    6) "Und schließlich werden wir in 10 Jahren rückblickend sagen: schade, dass unsere Stadträte so kurzsichtig waren und kein Bad gebaut haben, weil wir jetzt nie wieder die Möglichkeit einer solchen Einrichtung haben werden" (siehe oben)

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    1. 1. Braucht man 106 Sportklassen, kommen 106 zusammen oder hat der Landrat Unsinn erzählt?
      2. Die Grundschule Mainroth und die Mittelschule wurden geschlossen, weil zu wenig Kinder diese Schulen besuchen. Das Hallenbad ist schon 10 Jahre weg. Wegen eines neuen Bades wird kein einziges Kind mehr geboren und zieht keine einzige Familie neu nach Burgkunstadt.
      3. Die meisten Bäder sind defizitär. Wenn die Gemeinden sich das leisten können, ist das okay. Burgkunstadt kann es sich mit seinem schwindenden Steueraufkommen und wachsenden Schuldenberg nicht leisten.
      4. Ich bin auch gegen die Skaterbahn. Für ein Hallenbad muss man aber den Gegenwert von 10 Skaterbahnen ansetzen.
      5. Trotzdem fallen laufende Kosten für den Unterhalt an.
      6. Wenn tatsächlich das Steueraufkommen weiter sinkt, kann Burgkunstadt auch in 10 Jahren kein Hallenbad bauen. Aber vielleicht gibt es dann mehr Zuschüsse?

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