Die Frauenunion des Landkreises Lichtenfels mit der Kreisvorsitzenden Melitta Braun besuchte die burgkunstadter Bürgermeisterin Christine Frieß. Wann und warum habe ich aus dem Obermain-Tagblatt leider nicht erfahren. Vielleicht war es eine PR-Aktion der CSU.
Braun fand es gut, dass sieben Frauen im Stadtrat vertreten sind. Impulse, die aus Sicht der Frauen kämen, seien für die Entscheidungsfindung wichtig. Es mag an meinem Männerhirn oder an meinem vorgerückten Alter liegen: Ich kann mich beim besten Willen an keinen wichtigen Impuls erinnern, der im vergangenen Jahr von einer Stadträtin gegeben wurde. Also, liebe Stadträtinnen, gebt Impulse!
Die Bürgermeisterin glaubt immer noch, dass sie mit einem Lehrschwimmbecken und einer Skaterbahn die Attraktivität der Stadt so erhöht, dass damit dem demografischen Wandel entgegen gewirkt werden könne. Demografischer Wandel ist ein schönerer Ausdruck für Überalterung der Bevölkerung.
Stellen wir uns doch einmal diese Situation vor: Ein junges Ehepaar mit seinem zehnjährigen Sohn Torben will an den Obermain ziehen. Über die Gründe können wir nur spekulieren; um einen Umzug wegen einer besser bezahlten qualifizierten Arbeitsstelle wird es sich wohl nicht handeln.
Beim Abendessen wird der bevorstehende Umzug besprochen.
Vater: "Wir könnten nach Altenkunstadt oder nach Burgkunstadt ziehen."
Torben: "Ich will nach Altenkunstadt, die haben eine Skaterbahn."
Mutter: "Aber Torben, in Burgkunstadt gibt es ein Gymnasium und eine Realschule."
Torben: "Nein, ich will dort wohnen, wo es eine Skaterbahn gibt!"
Vater: "Einen Bahnhof gibt es in Burgkunstadt auch. Und sogar ein solarbeheiztes Freibad."
Torben: "Nein, ich mag kein blödes Freibad. Ich will skaten."
Mutter: "Ich fahre dich jeden Tag zum Skaten nach Altenkunstadt."
Torben stampft trotzig auf den Boden und brüllt: "Ich will keine Schule, ich will nicht schwimmen, ich will eine Skaterbahn!"
Die Mutter versöhnlich: "Also gut, mein Kind, wir ziehen nach Altenkunstadt."
Der Vater brummelt: "Hätten sie doch in Burgkunstadt nur eine Skaterbahn gebaut. Zur Strafe müssen sie jetzt auf uns verzichten."
Hallo Herr Weickert, nach Ihren letzten Blog-Beiträgen fällt mir nur ein Kommentar ein:
AntwortenLöschenDagegen sein ist einfach!
Bitte schlagen Sie uns doch hier etwas vor, was mit einfachen Mitteln neue Einwohner oder neue Arbeitsplätze an den Obermain bringt!
Mit freundlichen Gruß
Matthias Huth
Die Konzepte muss man m.E. in erster Linie von der Politik fordern, nicht von den Bürgern, die von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch machen.
LöschenHallo Herr Huth,
Löschendagegen zu sein ist nicht immer einfach. In einer Demokratie ist es natürlich einfacher als in einer Diktatur. Aber selbst in einer Demokratie ist es oft einfacher, mit dem Strom zu schwimmen oder einfach die Klappe zu halten.
Mit einfachen Mitteln kann man keine neue Einwohner und neue Arbeitsplätze an den Obermain bringen. Wie ich schon in meinem Beitrag "Skaterbahn macht Burgkunstadt endlich attraktiv" (http://berndweickert1.blogspot.de/2015/02/skaterbahn-macht-burgkunstadt-endlich.html) geschrieben habe, ist hier die Landesregierung gefordert, die Ansiedlung von Industrie zu fördern.
Damit etwas geschieht, müssen die Kommunalpolitiker vom Obermain beim Wirtschaftsministerium gemeinsam vorstellig werden, auf die Situation hinweisen und Mittel und Strukturmaßnahmen einfordern. Selbst dann sind die Aussichten nicht rosig.
Ich bin mir aber sicher, dass eine Skaterbahn und ein Lehrschwimmbecken dem demografischen Wandel nicht entgegen wirken. Sie bringen keine Neubürger, verhindern keinen Wegzug und bringen keine neuen qualifizierten Arbeitsplätze. Das Geld ist besser in der Infrastrukturverbesserung angelegt (Wasser, Abwasser, Straßen, Telekommunikation, öffentlicher Personennahverkehr).
Wie Herr Dingelreiter schon angemerkt hat: Wir haben Politiker gewählt, die sich um solche Dinge kümmern sollen. Wir haben sie nicht dazu gewählt, Steuergelder sinn- und wirkungslos zu verpulvern.