Im Finanzausschuss der Stadt Burgkunstadt wurde der Haushalt 2015 beraten. Für eine weitere Erschließung des Baugebiets Lerchenbühl müsste die Stadt 520.000 € hinblättern. Stadtrat Günter Knorr hat es richtig erfasst: das sind Luftschlösser. Ich kann das Gewaaf nicht mehr hören, dass mit Bauplätzen junge Familien nach Burgkunstadt gelockt werden sollen. Erstens haben junge Familien kein Geld und zweitens musste ich nur einen Blick auf die im Obermain-Tagblatt gegenüberliegende Seite werfen, um zu sehen, woran es in Burgkunstadt hapert: "Noch 160 Mitarbeiter bangen um den Job."
Es gibt so viele unbebaute Bauplätze in Burgkunstadt. Sie werden teilweise als Äcker genutzt, teilweise als Gärten. Auf einem Bauplatz war sogar mal eine Christbaumplantage. Warum verpflichtet die Stadt die Eigentümer nicht, die Grundstücke innerhalb einer angemessenen Frist zu bebauen oder andernfalls an die Stadt zurück zu geben? Das kostet sicher keine 520.000 €.
Wenn die Grundschule aufwendig saniert wird, bleiben vielleicht auch 500 € für meinen Herzenswunsch übrig: Bitte beseitigt die Nazisymbolik an der Fassade. Auf dem Bild im Obermain-Tagblatt waren sie wieder gut zu erkennen, der Adler mit dem herausgemeißelten Hakenkreuz und das Schwert. Was es mit Adler und Schwert auf sich hat, habe ich bereits geschrieben.
Die Verwaltung braucht eine neue Klimaanlage für 20.000 €. Warum brauchen die Mitarbeiter der Verwaltung eine Klimaanlage? Ich habe 33 Jahre in Büros ohne Klimaanlage gearbeitet, wie übrigens die große Mehrheit aller Angestellten in Deutschland. Falls es an der Glasfassade des Rathausneubaus liegen sollte: Warum wurden keine wärmedämmenden Fenster eingebaut? Das wäre allemal billiger als eine unökologische Klimanlage
Wozu die Verwaltung einen Server für 53.000 € braucht, erschließt sich mir auch nicht. Hier hat die Kämmerin Heike Eber vermutlich eine Null zuviel angehängt. Eine Alternative zu einem eigenen Server, der nach drei Jahren abgeschrieben ist, ist das Mieten eines Servers. Der Server wird vom Hosting-Anbieter gewartet und ausgetauscht. Datensicherung ist inklusive. Man braucht nur eine schnelle Anbindung an das Rechenzentrum.
Ich gehe mal davon aus, dass die Reporterin Gerda Völk korrekt berichtet hat: 50.000 € sind für eine Auschreibung zur Ermittlung eines Architekturbüros für die Planung des Lehrschwimmbeckens notwendig. Geht's noch? Wie wär's, wenn das Bauamt das Architekturbüro selbst sucht?
Das Geld für die Renovierung des Feuerwehrhauses und für die Ausrüstung der Feuerwehrleute ist sicher gut angelegt. Die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr opfern ihre Freizeit, um den Brandschutz in Burgkunstadt sicher zu stellen. Bei ihren Einsätzen setzen sie teilweise ihre Gesundheit (auch die seelische) und manchmal sogar ihr Leben aufs Spiel, während wir anderen uns nur noch einmal im Bett umdrehen und über das Martinshorn maulen. Diesen Feuerwehrleuten müssen wir Hochachtung zollen; jeder Euro, der der Sicherheit der Feuerwehrleute dient, ist unverzichtbar.
Ich nehme mal an, dass der Internetzugang der Stadt nicht, wie die Kämmerin erklärte, über die Telefonleitungen laufen, sondern dass es auch in der Stadtverwaltung DSL gibt. Wenn die Telekommunikationskosten der Stadt wirklich so hoch sind, wie Stadtrat Thomas Müller monierte, dann sollte die Verwaltung einmal Alternativangebote einholen.
Werter Autor, in Ihrem Post bemängeln Sie alle Punkte mit Ausnahme der Feuerwehr. Sicherlich wären Investitionen in andere Rettungsdienste auch gut angelegt. Leider kommt nur die Feuerwehr in den Genuss von Zuschüssen durch die Stadt. Durchaus bietet aber auch die Feuerwehr sparpotential ohne auf die Sicherheit zu verzichten..... Eine persönliche Anmerkung gestatten Sie sicherlich noch. Informieren Sie sich bevor Sie unwahrheiten veröffentlichen ! Das sollte Ihnen IHRE Internetseite wert sein...........Antelle von "genörgel" haben Ihre Leser sich sicherlich mehr verdient !
AntwortenLöschenLieber Anonymus, liebe Anonyma,
Löschenbitte werden Sie konkret: Welche Unwahrheiten habe ich veröffentlicht? Ich werde mich gerne korrigieren, wenn ich etwas veröffentlicht haben sollte, was nicht den Tatsachen entspricht. Ich habe micht in meinem Beitrag auf die Beratung des Finanzausschusses bezogen, da war von anderen Rettungsdiensten nicht die Rede.
Ich verstehe meine Beiträge als Meinungsäußerung, nicht als Presseberichte. Ich bin daher auch nicht zu Neutralität verpflichtet. Ich empfinde meine Beiträge nicht als Genörgel, sondern als fundierte Kritik. Manchmal gestatte ich mir auch eine leicht polemische Überhöhung meiner Kritik - sonst liests ja keiner.
Der Verfasser des Kommentars vom 26. März 2015 um 20:28 sollte mir auch eine persönliche Anmerkung gestatten: erst lesen, nachdenken, verstehen und dann kommentieren.
AntwortenLöschenIn diesem Beitrag ging es um die Ausgaben, die die Stadt Burgkunstadt tätigt, bzw. tätigen will. Es geht hier nicht um die Frage, welche Rettungsorganisation Zuschüsse verdient hätte oder nicht. Die Feuerwehr erhält Zuschüsse von der Stadt nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern weil die Stadt zum Unterhalt der Feuerwehr vom Gesetzgeber dazu verpflichtet wird. Vgl. Art. 1 Abs. 1 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes – BayFwG:
"(1) Die Gemeinden haben als Pflichtaufgabe im eigenen Wirkungskreis dafür zu sorgen, daß drohende Brand- oder Explosionsgefahren beseitigt und Brände wirksam bekämpft werden (abwehrender Brandschutz) sowie ausreichende technische Hilfe bei sonstigen Unglücksfällen oder Notständen im öffentlichen Interesse geleistet wird (technischer Hilfsdienst)."
Dazu gehört auch ein intaktes Feuerwehrgerätehaus, indem die Fahrzeuge abgestellt, die Ausrüstung gelagert und gepflegt wird. Im Gerätehaus werden auch Schulungen für die Mannschaft abgehalten, damit diese immer auf dem aktuellsten Ausbildungsstand gehalten wird. Das Gerätehaus in Burgkunstadt wurde vor 35 Jahren gebaut - da sollte eine Sanierung schon mal drin sein.
Ich muss gestehen, dass ich gerade selbst gegen meine eingangs erwähnte Anmerkung verstoße: ich verstehe nicht, wo in diesem Artikel eine Unwahrheit veröffentlicht wurde. Aber vielleicht können Sie mich aufklären.
Nicht das Gerätehaus und nicht die Löschfahrzeuge wurden kritisiert. Diese sind ein wichtiger Bereich der Darseinsvorsorge ! Freiwillige Leistungen für die Feuerwehr, die außerhalb der Unterhaltspflicht der Kommune liegen sehe ich aber als problematisch, während die anderen Rettungsdienste sogar Ihre Einsatzbekleidung privat kaufen müssen........
AntwortenLöschenMenschen, die freiwillig und teilweise unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere retten, muss man eine Ausrüstung stellen, die sie ausreichend schützt. Alles andere ist unmoralisch. Und wenn sie (Achtung: Polemik!) eine neue Kloschüssel brauchen, dann sollen sie die auch bekommen, das gebietet die Wertschätzung für ihren Einsatz.
LöschenAuch andere Hilfsorganisationen verdienen unsere Wertschätzung.
LöschenBRK, ASB, JUH, MHD, DLRG, all dass sind Vereine, die uns helfen,
wenn wir in Not sind und die 112 wählen. Dennoch werden unterschiedliche Maßstäbe
angesetzt. Während bei der Feuerwehr das Gerätehaus nachts
beleuchtet wird oder zB Boote unterhalten werden (siehe Bayerische
Gesetzgebung) müssen die Sanitäter, Rettungsschwimmer oder
Notfallseelsorger sogar ihre Einsatzkeidung und Funkgeräte
selber kaufen. Wo ist hier die Moral wenn es um
"Zweiklassen-Einsatzkräfte" geht ?
Selbstverständlich verdienen auch andere Hilfsorganisationen Wertschätzung.
LöschenAuf der Website des DRK (http://www.drk.de/angebote/engagement/ehrenamt.html) steht, dass Auslagen erstattet werden und das die Helfer versichert sind. Die Besatzungen der Rettungswagen sind angestellte Mitarbeiter, die bezahlt werden. Allerdings ist die Bezahlung eher schlecht.
Die Bilanzsumme des DRK betrug für 2013 167 Mio. €, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 220 Mio. €. Die DLRG erzielte 2013 12,8 Mio. € Einnahmen. Die Einnahmen der burgkunstadter Feuerwehr kenne ich nicht.
Wenn die ehrenamtlichen Sanitäter ihre Einsatzkleidung selbst bezahlen müssen, dann sollten sie sich an ihren Verband wenden. Das ist in der Tat schäbig.
Sicherlich ist die Feuerwehr ein sehr sehr wichtiger Pfeiler des Rettungswesens.Ob die Tore blau beleuchtet sein müssen bezweifle ich an dieser Stelle. Genauso wie die Notwendigkeit von Motorbooten bei freiwilligen Feuerwehren, wenn es Wasserwachten am Ort gibt. Fair für alle wäre es, wenn die Kommunen in einen Topf fürs Rettungswesen einzahlen würden, aus dem dann die Kosten aller getragen würden.......
AntwortenLöschenHier finden Sie die Unfallverhütungsvorschriften für Feuerwehrhäuser:
Löschenhttp://112.io/download/download/files/I_8554.pdf.
Eine blaue Beleuchtung des Feuerwehrhauses ist nicht vorgeschrieben. Allerdings müssen nachts die Zufahrten und Zugänge zum Feuerwehrhaus ausgeleuchtet sein. Zitat: "Verkehrswege im Bereich des Feuerwehrhauses müssen beleuchtet sein, wenn das natürliche Licht nicht ausreicht."
Die Beleuchtung hat auch eine gewisse abschreckende Wirkung auf Einbrecher.
Das Motorboot für die Feuerwehr ist wichtig, so habe ich es mir von einem Feuerwehrler erklären lassen, weil die Feuerwehr schneller einsatzbereit sein muss als DLRG oder Wasserwacht.
Schön wäre es, wenn die Rettungsdienste vor Ort sich nicht als Wettbewerber sähen, sondern mehr kooperierten. Beispielsweise könnte das Boot von Feuerwehr und DLRG gemeinsam betrieben werden und die DLRG zu den Wasserrettungseinsätzen hinzugezogen werden, wenn die Feuerwehr das Boot schneller am Haken hat.
Bei Rettungsdiensten geht es nicht um Fairness, sondern um Effizienz: Wie erreiche ich mit den vorhandenen Mitteln den besten Nutzen für die zu Rettenden. Die Feuerwehr hatte letztes Jahr ca. 90 Einsätze. Die Zahl der Einsätze der DLRG kenne ich nicht.
Hallo danke für den interessanten Beitrag. Wenn ich das Thema mit der Klimaanlage noch einmal aufgreifen darf. Manchmal muss man auch mit der Zeit, schließlich sind alle neuen Büros heutzutage damit ausgestattet. Ich bin kein Fan der Klimaanlagen, allerdings ist dir Produktivität nachweislich höher wenn an heißen Tagen gekühlt werden kann.
AntwortenLöschenWenn dadurch die Produktivität der Verwaltung so gesteigert wird, dass ein Mitarbeiter eingespart wird, ist eine Klimaanlage eine gute Investition.
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