Ein verlorenes Häuflein von ca. 15 Personen, überwiegend Schüler, demonstrierte für den Erhalt der Mittelschule in Burgkunstadt. Immerhin wurde die Demonstration von zwei Streifenwagen der Polizei eskortiert. Man gönnt sich ja sonst nichts in Burgkunstadt. Laut Obermain-Tagblatt war der Termin so gelegt, dass nur ein Teil der Schüler an der Demo teilnehmen konnte. Warum das so war, erfahren wir leider nicht.
Es ist in unserer Demokratie gutes Recht, dass jeder demonstrieren darf, sogar für abwegige Angelegenheiten. Man sollte aber die Verhältnismäßigkeit der Mittel und Worte waren. Für eine Gegendemo bin ich zu faul, ich will auch keinen Polizeieinsatz verursachen, ich schreibe lieber hier etwas dazu:
Laut Obermain-Tagblatt sieht der Schüler Sebastian See durch die Schließung des Schulstandorts sein Recht auf Bildung verletzt. Lieber Sebastian, du hast wohl in Sozialkunde nicht aufgepasst? Du darfst nach Altenkunstadt in die Mittelschule. Die ist viel schöner als die in Burgkunstadt. Du wirst sogar mit einem Schulbus dorthin gebracht. Das Recht der Grundschüler aus Mainroth, Theisau, Neuses ... auf Bildung ist auch nicht verletzt, nur weil sie mit dem Schulbus nach Burgkunstadt fahren müssen. Dein Recht auf Bildung wäre nur verletzt, wenn du nicht zur Schule dürftest.
Die Schließung der Schule mit einer Kriegserklärung gleich zu setzen, ist völlig daneben. Kriege bringen großes Leid und Elend über die Bevölkerung. Hier wäre ein besserer Geschichtsunterricht in der Mittelschule angebracht, um den Kindern (und ihren Eltern) zu verdeutlichen, welcher Unterschied zwischen einem Leben im Krieg unter der Nazidiktatur und in einer friedlichen Demokratie liegt.
Bürgermeisterin Christine Frieß hat den Demonstranten die Gründe, die zur Schließung der Mittelschule führten, ausführlich erläutert. Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen. Elternbeiratsvorsitzende Melanie See kreidete Frieß ihren Meinungswandel zum Schulstandort an. Ich sage dazu: Nur Ignoranten ändern ihre Meinung nicht, wenn sich neue Aspekte ergeben.
An Naivität nicht zu überbieten ist die Aussage der Elternbeiratsvorsitzenden, dass der Elternbeirat ein Spendenkonto eingerichtet hätte, um die Renovierung der alten Schule zu unterstützen. Die Eltern hätten bei den Renovierungsarbeiten auch mitgeholfen. Liebe Frau See, es geht nicht um ein paar tausend Euro, sondern um ca. 1 Mio. Es müssten nicht nur Wände gestrichen werden, sondern die marode Bausubstanz saniert werden. Dazu braucht man ausgebildete Fachkräfte, keine Laien.
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