3. November 2014

Wider den Halloween-Unsinn

In der Zeitung gab es heute einige Berichte über Sachbeschädigungen am 31. Oktober. Einige meinen, sie hätten einen Freibrief, fremdes Eigentum zu beschädigen: Es gibt ja diesen uralten irischen Brauch Halloween. Wenn man sich die Mühe macht, dem Halloween-Brauch auf die Spur zu kommen, stellt sich leider doch heraus, dass er in der heutigen Ausprägung aus Amerika kommt. Dazu gibt es einen Artikel bei Wikipedia.

Ich erinnere mich noch daran, dass ich als Kind mit meinem Vater am Vorabend zu Allerheiligen aus einem Ranges (Hochdeutsch: Futterrübe) eine Laterne mit einem Gespenstergesicht geschnitzt habe. Das war aber dann schon alles mit diesem alten Brauch. Die Amerikaner haben dafür lieber Kürbisse verwendet, weil es bei ihnen anscheinend keine Futterrüben gab. Süßes oder Saures ist aber durch keine alte Tradition gedeckt.

Jeder kann sich verkleiden wie er will. Jeder darf irgend einer angeblichen Tradition hinter her laufen. Die Freiheit des Einzelnen endet aber dort, wo die Rechte anderer verletzt werden. Um es klar auszudrücken: Eier gegen Häuser zu werfen, ist verboten, genauso wie Klopapier in Vorgärten zu deponieren. Es gibt Menschen, so wie mich, die Halloween nicht mögen. Diese Menschen haben in einer Demokratie das Recht, von diesem Unsinn verschont zu bleiben.

Falls die Kinder unbedingt auf Süßigkeiten fremder Menschen angewiesen sind, können sie sich an der Sternsinger-Aktion beteiligen und Geld für die Armen sammeln. Dabei tun sie etwas Gutes und bekommen zusätzlich auch noch Süßigkeiten als kleine Belohnung geschenkt. Übrigens werfen Sternsinger keine Eier gegen Hauswände, wenn sie abgewiesen werden. Am 11. November, dem Festtag des heiligen Martin, können Kinder einer alten Tradition folgen und mit einer Laterne durch die Straßen ziehen. Sie bekommen anschließend eine Martinsbrezel.


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