13. November 2014

Absurde Debatte um das Lehrschwimmbecken

Offenbar gab es diesmal im altenkunstadter Gemeinderat hitzige Debatten um das Lehrschwimmbecken, wenn man dem Bericht im Obermain-Tagblatt glauben schenken darf. Gemeinderat Winkler vermisste die Begeisterung, die die Verantwortlichen des Marktes Erlbach für ihr Lehrschwimmbecken gezeigt haben, und monierte die mangelnde Beteiligung der Räte aus Burgkunstadt und Weismain an der Besichtigungstour nach Erlbach. Muss man wirklich Begeisterung zeigen oder reicht es nicht auch, einen klaren kühlen Kopf in solch einer kostspieligen Angelegenheit zu bewahren?

War wirklich ein Tagesausflug über 100 km notwendig, um ein Lehrschwimmbecken zu besichtigen oder hätte man sich nicht auch anderweitig informieren können? In Marktgraitz, um die Ecke, gibt es ein Lehrschwimmbecken. Hoffentlich war das Wetter schön und es hat ein gutes kostenloses Mittagessen und ein ansprechendes Rahmenprogramm gegeben. Leider nahmen die Reisenden von der Tagestour keine großen Erkenntnisse mit, außer dass die erlbacher Verantwortlichen begeistert sind, dass ein Lehrschwimmbecken zur Familienfreundlichkeit gehöre (warum auch immer) und dass Markt Erlbach nur 35 % Zuschuss bekommen habe.

Bürgermeister Hümmer glaubt, dass Altenkunstadt mit 400.000 € Baukostenbeteiligung davon kommt, und dass der Betrieb durch die DLRG die Betriebskosten im Rahmen halte. In welchem Rahmen, sagte er wohl nicht; auch nicht, worauf sich sein Glaube an die 400.000 € gründet. Zweiter Bürgermeister Deuerling meinte, dass der Gemeinderat die Chance nutzen und nichts totreden solle. Welche Chance?

Gemeinderätin Braun will über die Altenkunstadter ihr Füllhorn ausschütten. Altenkunstadt habe sich in den vergangenen 20 Jahren keine freiwilligen Leistungen gegönnt, daher verdienten es die Bürger, dass etwas für sie investiert würde. Ja geht's noch? Wer zahlt denn die Zeche? Die Antwortet lautet natürlich: die Bürger, auch die, die kein Lehrschwimmbecken brauchen. Mit Geld, das einem nicht gehört, lässt es sich anscheinend sehr leicht großzügig umgehen.

Leider las ich in der Zeitung keine Antwort auf die wirklich wichtigen Fragen: Warum brauchen wir ein Lehrschwimmbecken? Wie wird es finanziert (ohne Glauben, aber mit konkreten Zahlen)? Gibt es Alternativen? Warum fahren die Schüler nicht nach Marktgraitz? Und übrigens: Auch wenn der Landrat ein Ultimatum gestellt hat, muss man sich nicht darauf einlassen. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren einen neuen Landrat und einen neuen Kreistag und das Ultimatum ist der zukünftige Schnee von gestern. Die Erde wird auch 2015 nicht untergehen und falls doch, dann bräuchte man auch kein Lehrschwimmbecken mehr.

6 Kommentare:

  1. Matthias Huth25.11.14, 23:58

    Hallo Bernd Weickert,
    der Beitrag ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich hoffe es ist noch nicht zu spät. Ich bin deutlich anderer Meinung als Sie:
    1. Wie kommen Sie darauf dass die Bürger das Lehrschwimmbecken nicht brauchen? Im Moment wird in den Burgkunstadter Schulen kaum Schwimmunterricht angeboten (für Altenkunstadt kann ich nicht sprechen), wenn er angeboten wird muss man weit fahren. Wenn man aus Alten- oder Burgkunstadter Schulen nach Michelau, Lichtenfels oder Küps ins Schwimmbad fährt, verschwendet man mit Fahrzeit, Umkleide und Vorbereitungszeit so viel, dass von einer Doppelstunde a 90 Minuten nur 20 Minuten im Wasser übrigbleiben. Kann man in dieser Zeit Schülern die nicht schwimmen können dieses beibringen?
    Also: Die Schulen brauchen ein Lehrschwimmbecken in räumlicher Nähe.
    Schwimmen gehört für mich zum Grundwissen/Grundkönnen und sollte jedes Kind beherrschen. Wir lassen auch nicht den Matheunterricht ausfallen weil wir uns das Klassenzimmer nicht leisten können.
    2. Es gibt eine Unterschriftensammlung von 2010 für ein Hallenbad von 3000 Bürgern, davon alleine 1500 aus Burgkunstadt. Das sind 30% der Wahlberechtigten. Wenn man länger gesammelt hätte wären es wahrscheinlich noch mehr! Diese Leute brauchen auch das Hallenbad.
    Also wenn Sie sagen „die Bürger … die kein Lehrschwimmbecken brauchen“ meinen Sie wahrscheinlich hauptsächlich sich selbst. Ich persönlich brauche momentan auch verschiedene öffentliche Einrichtungen nicht, vom Kindergarten bis zum Altenheim. Deswegen spreche ich ihnen aber nicht die Daseinsberechtigung ab. Unsere Bürger wollen zum großen Teil das unsere Kinder schwimmen lernen, das muss man berücksichtigen.
    3. Zum Thema Fahrt nach Erlbach: Unsere Stadträte sind in Ihrer Freizeit nach Markt Erlbach gefahren, warum greifen Sie diese deswegen an? Darf man sich in seiner Freizeit nicht für seine Stadt einsetzen?
    4. Und zuletzt zum Thema Kosten: Die Baukosten sind seit Jahren bekannt, der Anteil von Altenkunstadt hat sich seit Jahren im mittleren sechsstelligen Bereich bewegt. Momentan wird anscheinend wegen einer höheren Förderung verhandelt, also werden 400 000 € sehr reell sein. Aber noch einmal zur Verdeutlichung: Bei 35% Förderung hatte Markt Erlbach einen Eigenanteil von ca. 2,3 Millionen Euro, d.h. Markt Erlbach ist die Schwimmfähigkeit seiner Kinder so viel Geld wert. Warum man in Burgkunstadt und Altenkunstadt wegen 0,5 Millionen plusminus seit Jahren so ein Theater macht verstehe ich nicht. Jede Straßensanierung kostet mehr Geld.
    Also, sehr geehrte Stadträte von Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain: Baut bitte dieses Lehrschwimmbecken, baut es für die Schwimmfähigkeit unserer Kinder, baut es für die Vereine und baut es für eure Bürger. Beweist dass es euch mit der kommunalen Zusammenarbeit als Mittelzentrum ernst ist.
    Mit freundlichen Grüßen
    Matthias Huth

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    1. 1. Es gibt in Marktgraitz ein Lehrschwimmbecken. Die Entfernung Burgkunstadt - Marktgraitz beträgt knapp 10 km. Mit dem Bus sollte das in 15 bis 20 Minuten zu erreichen sein. Kinder in Großstädten müssen auch zum Hallenbad fahren. Was machen die weismainer Schüler? Notfalls muss man halt drei Schulstunden spendieren.

      Die weiterführenden Schulen sind anscheinend an einem Lehrschwimmbecken nicht interessiert, sonst würde sich doch der Kreis daran beteiligen. Nur sehr wenige Schulklassen haben im Sommer das Freibad benutzt, trotz angenehmer Wassertemperaturen (23 Grad).

      Die DLRG hätte im Kunomare Schwimmunterricht anbieten können. Soweit ich weiß, ist das nicht geschehen. Die altenkunstadter Wasserwacht bietet Schwimmunterricht im Hotel in Baiersdorf an.

      In erster Linie sind nicht die Schulen für den Schwimmunterricht zuständig, sondern die Eltern. Sie schreiben ja richtig, dass Schwimmen eine Grundfertigkeit ist. Ich füge hinzu: eine Grundfertigkeit wie Gehen oder Fahrrad fahren. Genauso, wie Eltern ihren Kindern das Gehen beibringen, müssen sie ihnen auch das Schwimmen lehren. Ihr Vergleich mit dem Matheunterricht hinkt.

      Es ist nicht so, dass kein Grundschulkind schwimmen kann. Die Kinder haben unterschiedliche Schwimmfertigkeiten. Es ist für einen Lehrer schwierig, Nichtschwimmer und Schwimmer im Schwimmunterricht unter einen Hut zu bringen.

      2. Ich greife Ihre Zahlen mal auf: 70 % der Wahlberechtigten haben nicht unterschrieben. Wir haben ein sehr schönes beheiztes Freibad. Die Besucherzahlen heuer waren mehr als bescheiden. Werden wohl die Leute, die das Freibad nicht besuchen, das Hallenbad aufsuchen?

      Mit "brauchen" habe ich mich nicht auf den Moment bezogen, sondern auf die ganze Lebensspanne. Ich habe für mein Kind den Kindergarten gebraucht, ich habe ihm aber (vor langer Zeit) selbst das Schwimmen beigebracht - ohne Lehrschwimmbecken. Das Altenheim werde ich ebenfalls brauchen, falls ich nicht vorher sterbe. Momentan brauche ich es noch nicht.

      Ich will auch, dass Kinder Schwimmen lernen. Ich meine aber, das geht ohne Hallenbad und Lehrschwimmbecken. Wenn Burgkunstadt im Geld schwimmen würde, wäre ich sofort für ein Hallenbad. Leider ist dem aber nicht so.

      3. Ich greife die Gemeinderäte nicht an. Selbstverständlich sind sie in ihrer Freizeit nach Markt Erlbach gefahren, wir haben keine hauptberuflichen Gemeinderäte. Sie werden sich aber sicherlich die Fahrtkosten erstatten haben lassen. Die Informationen, die sie mitgebracht haben, waren aber die Fahrtkosten nicht wert; das hätte man auch mit einem Telefonat erledigen können.

      4. Wenn die Baukosten seit Jahren bekannt sind, wurden sie während der Jahre auch laufend korrigiert? Was ist mit den Unterhalts- und Instanthaltungskosten? 0,5 Mio. € sind immerhin 500.000 €. Vielleicht steht Markt Erlbach finanziell besser da als Burgkunstadt; vielleicht haben sie sich aber auch in ein finanzielles Abenteuer gestürzt, dessen Ausgang sie nicht abgeschätzt haben. Man muss nicht jeden Blödsinn nachmachen.

      Ihre Argumentation geht, grob skizziert, so: Wer gegen ein Lehrschwimmbecken in Burgkunstadt ist, ist dagegen, dass die Kinder Schwimmen lernen. Er nimmt billigend in Kauf, dass die armen Kinder alle ertrinken. Der, der gegen ein Lehrschwimmbecken ist, ist daher ein Unmensch.

      Leider hat Ihre Argumentation einen Haken: die Prämissen sind schon falsch. Damit burgkunstadter Kinder Schwimmen lernen, ist kein Lehrschwimmbecken notwendig. Es gibt Burgkunstadter, die Schwimmen ohne Lehrschwimmbecken gelernt haben. Es gibt genügend Schwimmbäder in der Umgebung, in denen man schwimmen kann.

      Ich kann mich nicht daran erinnern, wie viele Burgkunstadter ertrunken sind, weil sie nicht schwimmen konnten. Nicht jeder, der nicht schwimmen kann, ertrinkt zwangsläufig.

      Anscheinend ist es schon ausgemachte Sache, dass das Bad nach Burgkunstadt soll. Die Weismainer müssen dann aber 7 km fahren, beinahe so weit, wie die Burgkunstadter nach Marktgraitz. Währe es da nicht angebrachter, das Bad auf halber Strecke zwischen Weismain und Burgkunstadt zu bauen?

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    2. Matthias Huth27.11.14, 23:10

      Hallo Bernd Weickert, (Teil 1)
      1. Es gibt drei Bäder die näher an Burgkunstadt sind als Marktgraitz und die besser ausgestattet sind. Ich verstehe grundsätzlich nicht warum man dort hin sollte, nur weil dort das Bad leersteht. Der Lehrplan ist meines Wissens auf zwei Wochenschulstunden Sport/Schwimmunterricht ausgelegt. Ihre 20 Minuten beweisen aber meine Logik. 20 Minuten Fahrzeit mal zwei, plus Fußweg zum Bus, vom Bus zum Bad, vom Bad wieder zum Bus und vom Bus wieder in die Schule. Dann ist schon eine Schulstunde vorbei, und man ist noch nicht einmal umgezogen geschweige denn geduscht. Aus solchen Gründen findet im Moment kaum Schulschwimmunterricht statt. Ich finde das Engagement vom Hotel in Baiersdorf und der Wasserwacht sehr toll und wichtig. Für weiterführenden Schwimmsport und für Schulen ist dieses Bad aber nicht eingerichtet. Wir sprechen schließlich von 2259 Schülern im Einzugsgebiet.
      2. Der Landkreis ist an einem Lehrschwimmbecken interessiert, darum beteiligt er sich auch mit 500 000€, stellt seine Sportklassen in die Berechnung ein und bucht später Schwimm-unterricht im Bad. Der Träger muss aber Burgkunstadt und eventuell Altenkunstadt sein. Der Landkreis ist in keiner anderen Stadt Träger eines Lehrschwimmbeckens, also auch nicht in Burgkunstadt. Das Bad muss nach Burgkunstadt da hier die weiterführenden Schulen sind.
      3. Zum Thema Besuchszahlen: Im Moment ist ein Lehrschwimmbecken geplant, kein Hallenbad.
      4. Schwimmunterricht (Grundlagenunterricht z.B. Seepferdchen) im Freibad ist nur sehr schwer möglich, da hier das Becken zu tief ist und man witterungsabhängig ist. Das Wetter ist für Schwimmunterricht immer schlecht, da bei schlechten Wetter fast keine Kinder kommen und bei gutem Wetter das Becken überfüllt ist und so auch kein Unterricht möglich ist.
      5. Es stimmt durchaus dass ein Großteil der Kinder schon vor der Grundschule schwimmen gelernt hat. Aber dies seinen Kindern zu ermöglichen ist nicht allen Eltern möglich. Sei es aus zeitlichen, logistischen oder Kostengründen. Hier muss ich noch nicht einmal die Alleinerziehenden oder die Hartz4 Empfänger anführen. Schon in der Durchschnittsfamilie gehen beide Elternteile arbeiten. Außerdem werden wir in wenigen Jahren Ganztagsschulen sowohl im Grundschulbereich als auch in den weiterführenden Schulen haben. Wann soll hier noch ein privater Schwimmunterricht abgehalten werden?
      6. Ich habe nie behauptet dass kein Grundschulkind schwimmen kann. Aber in den letzten Jahren vom Hallenbad Burgkunstadt hatten wir in der 4. Klasse 90% Schwimmfähigkeit. Davon sind wir jetzt meilenweit entfernt. Und 30%, 40% Nicht oder Schlechtschwimmer sind für mich 30 oder 40% potentielle Ertrinkungstode. Wir haben in Bayern mit die höchste Opferzahl an Ertrinkungstoden, das kommt nicht von ungefähr. Ja, und meine Behauptung ist durchaus: Wer gegen das Lehrschwimmbecken ist, der ist gegen die Ermöglichung von Schwimmunterricht und nimmt in Kauf das es auch in Burgkunstadt und Altenkunstadt Ertrinkungstode gibt.

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    3. Matthias Huth27.11.14, 23:11

      (Teil 2)
      1. Ihre Aussage mit den 70% die nicht unterschrieben haben ist zwar nett gerechnet, aber grundsätzlich falsch. Die DLRG hat an zwei Nachmittagen vor den einheimischen Supermärkten gesammelt. Zusätzlich wurden im Umfeld der DLRG privat einzelne Bürger angesprochen. Das Ziel hier war nie eine Erreichung von 50 oder 100% der Stimmen, sondern die Sammlung von 10% Stimmenanteil in Burgkunstadt. Die Erreichung von 30% hat alle positiv überrascht.
      Meine persönliche Erfahrung von dieser Sammlung ist: Ich habe 150 Unterschriften für das Bad gesammelt und habe nur 5 Personen getroffen die aus finanziellen Gründen dagegen waren. Die Mehrheit der 150 Bürger, die ich persönlich gesprochen habe, hat darauf gedrängt dass das Bad dringend gebaut werden muss.
      2. Und zum Thema Kosten: 500 000€ sind viel Geld, stimmt schon. Aber für eine Stadt wie Burgkunstadt bzw. Altenkunstadt ist das auch stemmbar. Wir haben einen Haushalt von mehreren Millionen €, haben jedes Jahr Projekte die in dieser Dimension oder deutlich darüber sind.
      500 000€ sind für jeden Einwohner Burgkunstadts ca. 75 €, und sind 75 € für den Bau eines wichtigen Schulraumes, eines wichtigen Vereinsraumes, einer Attraktivitätssteigerung für die Obermainregion und eines wichtigen Projektes der kommunalen Zusammenarbeit zu viel?

      Ich bin auf Ihre Argumente gespannt,
      freundliche Grüße
      Matthias Huth

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    4. 1.1 Man sollte, aus wirtschaftlichen Erwägungen, Einrichtungen nutzen, die vorhanden sind.

      Wenn ich von einer Doppelstunde ausgehe, habe ich, nach Abzug der Fahrtzeit, 50 Minuten für Umziehen, Duschen und Schwimmen. Ich kann immer noch 30 Minuten schwimmen.

      Man kann den Stundenplan auch so organisieren, dass im ersten Schulhalbjahr 3 Stunden Sport sind und im 2. Halbjahr 1 Stunde. Im ersten Halbjahr hat man dann reichlich Zeit für Schwimmunterricht.

      Die Schüler im Einzugsgebiet werden nicht alle in Burgkunstadt unterrichtet. Diese Schüler müssen dann trotzdem mit dem Bus zum Bad gebracht werden.

      1.2 Der Landkreis ist nur an einem Bad interessiert, wenn die Entscheidung heuer getroffen wird. Sonst wird für die weiterführenden Schulen eine gößere Sportanlage gebaut, die Stadt erhält keine Zuschüsse und die Schüler werden das Bad nicht nutzen.

      Der Landkreis ist Träger der weiterführenden Schulen. Niemand verbietet dem Landkreis, Träger für ein Lehrschwimmbecken zu sein.

      1.3 Es waren schon viele Bäder geplant: ein Hallenbad, ein Cabriobad und ein Trainingszentrum für die DLRG. Also: Wir reden jetzt über ein reines Lehrschwimmbecken.

      1.4 Man kann für kleine Kinder auch das Spaßbecken mit verwenden. Vormittags sind die meisten Kinder im Kindergarten oder in der Schule, die Erwachsenen arbeiten, bis auf ein paar Rentner und Arbeitslose. Für die Schulen sperrt der Bademeister immer einen Teil des Beckens ab. Wenn der Schwimmunterricht abgehalten wird, müssen die Schulkinder teilnehmen, auch wenn die Sonne nicht scheint.

      1.5 Für bedürftige Eltern gibt es das sogenannte Bildungspaket. Dort gibt es unter anderem Zuschüsse für Sport.

      Schule ist von Montag bis Freitag. Man kann am Wochende mit seinem Kind schwimmen gehen. Zusätzlich gibt es Urlaub.

      1.6 Ich habe nicht behauptet, dass Sie behauptet hätten, dass kein Grundschulkind schwimmen kann. Ich habe das nur in die Diskussion eingebracht.

      Potentielle Ertrinkende sind noch keine Ertrunkenen. Wenn ich weiß, dass ich nicht schwimmen kann, werde ich auch nicht ins Wasser springen. Hier ist eine Statistik über Ertrunkene 2013:

      http://de.statista.com/statistik/daten/studie/5338/umfrage/ertrunkene-nach-altersgruppen/

      Wieviele davon nicht schwimmen konnten, ist unklar. Die Idioten, die trotz Warnung der DLRG vor gefährlichen Strömungen heuer in der Ostsee ertrunken sind, waren alle Schwimmer. Bayern ist mit 90 Ertrunkenen trauriger Spitzenreiter.

      Ihre Argumentation ist nicht haltbar: Es gibt Möglichkeiten, schwimmen zu lernen ohne Lehrschwimmbecken. Menschen, die wissen, dass sie nicht schwimmen können, werden sich nicht wissentlich der Gefahr des Ertrinkens aussetzen.

      Außer einer Selbsttötung ist mir kein Tod durch Ertrinken eines Kunstadters in den letzten Jahren bekannt. Selbst wenn das Lehrschwimmbecken gebaut wird, wird das Risiko für die Kunstadter, zu ertrinken, nicht auf Null sinken. 2013 sind rund 450 Menschen in Deutschland ertrunken. Bei 82 Mio. Einwohnern lag damit das durchschnittliche Risiko, 2013 zu ertrinken, bei 0,0005 %. Ich bestreite, dass das Lehrschwimmbecken an der Statistik irgend etwas ändern wird.

      2.1 Meine Rechnung ist mathematisch korrekt. Und: Die Mehrheit trifft nicht immer die klügsten Entscheidungen.

      2.2 Der Haushalt war heuer wegen Überschuldung nicht genehmigungsfähig. Erst wegen einer überraschenden Steuernachzahlung hat das Landratsamt den Haushalt genehmigt. Die nächste dringliche Investition ist für den Hochwasserschutz notwendig, von den bereits bekannten Aufwendungen für Straßen- Kanal- und Wasserleitungssanierungen mal abgesehen. Für freiwillige Zusatzleistungen ist im Haushalt kein Platz. Die Steuereinnahmen sinken seit Jahren stetig, ebenso die Einwohnerzahl.

      Sie berücksichtigen nur die Baukosten, nicht den Unterhalt. Auf einer Seite der DLRG habe ich gelesen, dass in den letzten Jahren immer mehr Bäder geschlossen wurden, weil die Gemeinden die Sanierung nicht bezahlen konnten. Übrigens hätte man auch das alte Lehrschwimmbecken sanieren können; warum ist das eigentlich nicht geschehen, wenn alles so easy ist?

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    5. Hier stehen die wichtigsten Gründe für das Ertrinken:

      http://www.blausand.de/index.php?option=com_content&task=view&id=250&Itemid

      Leider werden wohl die Ursachen für das Ertrinken statistisch nicht erfasst. Daher kann man auch keine begründeten Aussagen treffen, welche Maßnahmen die Zahl der Ertrinkenden reduziert.

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