15. Januar 2023

Obermain erleben

Der Burgkunstadter Stadtrat hat beschlossen, dass sich die Stadt an einer gemeinsamen Tourismus-Homepage für Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain beteiligen soll. Laut dem Weismainer Bürgermeister Michael Zapf fühlen sich die Kommunen im östlichen Landkreis auf der Internet-Plattform der Tourismus-Region Obermain-Jura nicht angemessen vertreten. Könnte es nicht sein, dass es im östlichen Landkreis keine touristischen Highlights gibt, die in irgend einer Weise erwähnenswert wären? Aber halt, wir haben doch in Burgkunstadt eine Skaterbahn, um die uns alle beneiden. Und am Kordigast  gibt es sogar einen Keltenspielplatz. Was ist dagegen schon die Obermain Therme in Bad Staffelstein!

Stadträtin Dr. Ulrike Dinglreiter vom Bürgerverein forderte eine Tourismusstrategie ein, bevor man Geld für einzelne Maßnahmen ausgibt. Dem kann ich nur zustimmen. Bevor man eine Homepage in Auftrag gibt, sollte man sich doch darüber Gedanken gemacht haben, was man auf der Homepage überhaupt vermarkten will. Aber die Stadtratsmehrheit liebt es anscheinend, Pferde vom Schwanz her aufzuzäumen. Die Frage, wie viele Touristen überhaupt nach Burgkunstadt kommen, welche Übernachtungsmöglichkeiten es gibt, was man den Touristen bieten kann - alles Nebensache. Hauptsache es gibt eine Homepage.

Den Fremdenverkehrsprospekt, von dem einmal 2016 die Rede war, habe ich auf der Homepage der Stadt Burgkunstadt unter der Rubrik "Freizeit & Tourismus" vergeblich gesucht. Unter "Obermain erleben" steht - nichts. Anscheinend gibt es hier nichts zu erleben. "Mein Aktiv-Urlaub" fordert die Touristen auf: "Gehen Sie auf Entdeckungsreise - mit dem Fahrrad, zu Fuß oder auch mit dem Pferd. Mit Leib und Seele." Und dann gibt es noch einen Hinweis, wo man für zwei Tage sein Wohnmobil abstellen kann.

Der Bahnhof wirkt immer noch abschreckend auf potentielle Touristen, es gibt dort immer noch keine öffentliche Toilette. Neuestes Abschreckungsmittel für Touristen sind die überquellenden Altglascontainer beim Fußballplatz. Hier der Zustand vor einer Woche:

Und hier der Zustand heute:

Touristen wollen nicht in verlotterten Ortschaften Urlaub machen. Bevor wir uns über eine Tourismus-Homepage Gedanken machen und Geld für nichts versenken, sollten wir erst einmal unsere Hausaufgaben machen und wenigstens den Müll wegräumen.



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