13. März 2017

Zahlenzauber zum Zauberbecken

In der letzten Sitzung des Burgkunstadter Stadtrats beschloss die Mehrheit, den Bau eines Lehrschwimmbeckens beim Ideenwettbewerb zum Schulberg zu berücksichtigen. Nur Freie Wähler und SPD stimmten dagegen. Stadträtin Edit Berg vom Bürgerverein meinte, mit einer Beteiligung Altenkunstadts und Synergieeffekten könnte sich Burgkunstadt das Schwimmbad leisten. Wie das geschehen soll, diese Antwort blieb sie schuldig. Stadtrat Günter Knorr kannte sogar die Baukosten und die Fördersumme: 5 Mio. € Baukosten und 70 % Förderung. Woher er das weiß, wissen die Götter. Und dann noch die Betriebskosteneinsparung durch Beteiligung der DLRG!

Letztendlich wird der Ideenwettbewerb Schulberg mehr kosten, weil zwei Versionen (mit und ohne Lehrschwimmbecken) ausgearbeitet werden müssen. Es wird aber keine neuen Erkenntnisse geben, weil der Stadtsäckel sich nicht über Nacht auf wunderbare Weise füllen wird. Die CSU ist dann fein raus (wir haben heuer Wahljahr!), weil sie sagen kann, wir haben's ja versucht, aber es ging halt nicht. Leichtsinnige Wahlversprechen hat der doofe Bürger bis dahin vergessen.

Wenn Knorr recht habe sollte, Altenkunstadt und Burgkunstadt sich die Baukosten teilten, dann kämen auf jede Gemeinde 750.000 € zu. 2014 glaubte der Altenkunstadter Bürgermeister Hümmer noch daran, dass er mit 400.000 € davon käme. Hat ihn Knorr schon in die Realität zurück geholt? Damals gab es auch einen Ausflug einiger Gemeinderäte nach Markt Erlbach. Dort erfuhren sie, dass das dortige Bad nur mit 35 %  bezuschusst wurde. Tja, das Internt und ich, wir vergessen nichts! Die einfache Vorgehensweise wäre, sich bei Gemeinden zu informieren, die ein solches Bad kürzlich gebaut haben. Dazu muss man keine Reise unternehmen, ein Telefonanruf genügt.

Und dann gibt es noch den geheimnisvollen Plan der DLRG, nach dem Bau und Unterhalt des Bades fast nichts kosten. Dort sollen Beispiele genannt sein, wie es billig funktionieren kann. Liebe Bürgermeisterin Frieß, lassen Sie sich von Ihrer Assistentin eine Telefonverbindung zu der im DLRG-Vorschlag genannten Gemeinde herstellen, und fragen Sie Ihren Kollegen, wie so eine Billiglösung aussieht.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass die DLRG ihre günstige Lehrschwimmbeckenlösung auf ihrer Hauptversammlung kurz vorstellt, nachdem im Stadtrat wieder einmal fruchtlos darüber diskutiert wurde. Aber Pustekuchen! Vorstand und Mitglieder lästerten nur darüber ab, weil sich ein paar Leute im Stadtrat Gedanken über die Finanzierbarkeit machten. Aus dem Zeitungsbericht konnte man auch entnehmen, dass die DLRG mittlerweile Schwimmunterricht in Michelau, in Baiersdorf und - man staune! - auch im Burgkunstadter Freibad abhält. 2014 wollte man uns noch weis machen, dass man keinesfalls im Freibad Schwimmunterricht geben könne, weil dort kein Hubboden vorhanden ist.

Ich finde es gut, dass sich die DLRG erbarmt hat, den Grundschülern das Schwimmen beizubringen. Schlecht finde ich, dass sich dadurch die Grundschule aus der Verantwortung stehlen kann. Schlecht finde ich auch, dass die Stadt den Schwimmunterricht bezahlt, den eigentlich die Schule geben muss. Die Stadt sollte sich das Geld von der zuständigen Schulbehörde zurück holen.

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Weickert, wir, die DLRG Burgkunstadt haben Sie bereits mehrfach eingeladen, sich persönlich in unser Zahlenwerk einzulesen ! Sie wurden sogar als Gast zu unserer Jahreshauptversammlung eingeladen. Leider nahmen Sie diese Gelegenheit NICHT wahr. Ihren Bericht weisen wir daher zurück. viele Grüße Schneider DLRG

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  2. Sehr geehrter Herr Schneider, ich schreibe keine Berichte, sondern kommentiere und äußere meine Meinung. Sie hatten mir mitgeteilt, dass Sie Ihr Zahlenwerk nicht veröffentlichen wollen. Auf meine letzte E-Mail, in der ich fragte, ob ich Informationen zu Ihrer Studie veröffentlichen darf, haben Sie nicht geantwortet.

    Offensichtlich haben Sie auch auf Ihrer Jahreshauptversammlung Ihren Vorschlag nicht veröffentlicht. Was sollte ich dann dort? Noch dazu, wo mich ein DLRG-Mitglied am liebsten vermöbeln würde!

    Was ist denn an meinem Blog-Eintrag nicht korrekt?

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