Es habe ihn besonders getroffen, dass Dr. Marcus Dinglreiter seinen Vortrag aufgenommen und Teile daraus ins Netz gestellt habe, so der Professor laut Zeitungsbericht. Das ist natürlich ein Verstoß gegen Art. 53 des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte. Nachdem Dinglreiter den Eintrag in Facebook zwischenzeitlich gelöscht hat, zeugt die Drohung des Professors, er behalte sich rechtliche Schritte vor, von kindischer Rachsucht.
Bezirksheimatpfleger Dr. Günter Dippold stößt ins gleiche Horn: "Die Kritiker wollen nicht verstehen, sondern verteufeln – das ist kein wissenschaftliches Arbeiten.“ Die Kritiker sind keine Germanistikstudenten im 18. Semester, Seminar "Kuni Tremel-Eggert - eine differnzierte Aufarbeitung mithilfe einer Aufspaltung der Dichterin in eine private und öffentliche Person", sondern interessierte Personen (manche sogar mit Universitätsabschluss). Diesen Personen unterstellt der Bezirksheimatpfleger, sie wollten nicht verstehen, sondern verteufeln.
Lieber Herr Dippold, es gibt noch andere Möglichkeiten, das Unverständnis dieser Personen zu erklären. Die Kritiker wollten beispielsweise verstehen, haben es aber nicht, weil:
- sie zu dumm waren,
- die Materie für sie fremd war,
- der Referent die Materie für ein Laienpublikum nicht geeignet darstellte.
Weil Dippold diese Fragen aufgeworfen hat: Man soll Ludwig Thoma wegen seiner antisemitischen Ausfälle ebenso hinterfragen, wie Kuni Tremel-Eggert. Hindenburgstraßen passen ebenfalls nicht mehr in unsere Zeit. Auch demokratisch gewählte Stadträte, die 1958 die Straße in Kuni-Tremel-Eggert-Straße umbenannt haben, könnten einen Fehler gemacht haben, den man nach heutigem Kenntnisstand korrigieren muss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen