12. März 2017

Burgkunstadt - Stadt der Gesetzlosen

Burgkunstadt ist eine Stadt, in der man sich nicht an Gesetze halten muss. Jüngstes Beispiel dafür ist die letzte Stadtratssitzung, in der der Haushalt 2017 beschlossen wurde (siehe Bericht des Obermain-Tagblatts). Abgesehen davon, dass der Haushalt laut Gemeindeordnung bis 30. November 2016 hätte erstellt werden müssen, wurde der Haushalt im Hauptausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten. Der einzige Diskussionsbeitrag in der Stadtratssitzung kam vom Stadtrat Thomas Müller. Der Haushalt darf aber nur im Ausschuss vorberaten werden. Die eigentliche Beratung muss in der öffentlichen Gemeinderatssitzung stattfinden. Mit seiner Kritik, dass die geplanten Investitionen beliebig seien, hat Müller natürlich recht. Wenn es keine Strategie gibt, ist jede Planung beliebig, heute so und morgen so.

Mit der Erweiterung des Gewerbegebiets Seewiese tritt jetzt das ein, was zu befürchten war: Betriebe ziehen aus der Auwiese in die Seewiese, in der Auwiese entsteht eine Gewerbebrache. Zudem haben Bürger ohne Auto jetzt einen noch weiteren Weg zu ihren Geschäften. Das Standort- und Wirtschaftsberatungsunternehmen Dr. Heider empfahl eine stärkere Anbindung des Gewerbegebiets Seewiese an die Innenstadt. Ich dachte da zunächst an einen Shuttle-Bus im Halbstundentakt vom Marktplatz zur Seewiese. Der Bericht des Bürgervereins zur Stadtratsitzung belehrte mich aber eines Besseren: Der Fußweg in der nördlichen Bahnhofstraße soll verbessert werden. Ich schlage vor, noch ein paar Bänke mit Wind- und Regenschutz entlang des Weges zur Innenstadt aufzustellen, damit die Alten und Behinderten (wir wollen ja die Stadt behindertenfreundlich umgestalten) auf ihrem Weg ein paar Ruhepausen einlegen können.

Dieselbe Beratungsfirma, die Burgkunstadt beraten hat, tat dies auch für Altenkunstadt. Ein Interessenkonflikt lag da sicher nicht vor, oder? Die Firma Dr. Heider prognostizierte Kaufkraftabflüsse nach Burgkunstadt. Die Altenkunstadter bemängelten zu Recht die fehlende Abstimmung zwischen den beiden Nachbargemeinden. Ein neues Highlight in der kommunalen Zusammenarbeit!


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