Die Stadt Burgkunstadt hat mir freundlicherweise die aktuelle Analyse unseres Trinkwassers vom März 2016 zur Verfügung gestellt. Ich habe die Daten in einer Tabelle zusammengefasst. In der Tabelle sind nur die Werte enthalten, bei denen die Nachweisgrenze überschritten ist. Die Werte für Hoch- und Tiefzone sind ähnlich, die Grenzwerte sind ebenfalls angegeben. Ich habe in die Tabelle zusätzlich die Werte für zwei Mineralwässer (Wasser 1 und Wasser 2) aufgenommen. Für Kalium, Calcium und Magesium gibt es keine Grenzwerte, weil diese Elemente unabhängig von der aufgenommenen Menge unschädlich sind.
Die Werte sind in mg/l (Milligramm pro Liter) angegeben. Zuerst mal das Gute: Es wird kein Grenzwert überschritten. Die Grenzwerte wurden nach dem Vorsorgeprinzip festgelegt, d. h. bei üblicher Aufnahmemenge an Trinkwasser sollen sicher noch keine schädlichen Dosen in den Körper gelangen. Die Grenzwerte für Natrium, Chlorid und Sulfat wurden so festgelegt, dass keine Korrosionen an den Leitungen auftreten.
Bei der Nitratbelastung wird knapp die Hälfte des Grenzwertes erreicht. Nitrate selbst sind nicht giftig. Wir nehmen sie hauptsächlich mit pflanzlicher Nahrung auf. Allerdings können die Nitrate in die gesundheitsschädlichen Nitrite umgewandelt werden, beispielsweise durch Bakterien der Darmflora. Betroffen sind vor allem Säuglinge bis zum sechsten Lebensmonat. Säuglinge sollten daher nur mit möglichst wenig Nitrat belastetes Wasser zu sich nehmen.
Uran ist nicht wegen seiner geringen Radioaktivität schädlich, sondern weil es durch chemische Wirkung Nieren und Knochen schädigen kann. Betroffen sind vor allem wieder Babys und Kleinkinder. Foodwatch fordert daher einen Grenzwert von 2 Mikrogramm pro Liter (0,002 mg/l).
Wenn man also mal vom Nitrat und Uran absieht, hat unser Trinkwasser eine bessere Qualität als das Mineralwasser Nummer 2 (mehr Sulfat, Calcium, Magnesium und Kalium). Übrigens muss bei Mineralwasser kein Grenzwert für Uran genannt werden. Der Grenzwert für Nitrat entspricht dem für Trinkwasser (Mineral- und Tafelwasser-Verordnung). Wenn aber auf der Mineralwasserflasche angegeben wird "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung", dann müssen der Nitratgehalt unter 10 mg/l und der Urangehalt unter 0,002 mg/l liegen. Unser Leitungswasser würde also diesen Hinweis "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" nicht tragen dürfen.
Servus Bernd,
AntwortenLöschenhast Du schon mal wieder eine aktuelle Analyse des Trinkwassers angefordert? Wäre interessant zu wissen, ob und wie sich der Uranwert mit der Zeit verändert.
Danke und lG
Matthias
Die Werte aus 2019 gibt es hier:
Löschenhttps://www.burgkunstadt.eu/seite/de/stadt/034:1365/tn_34/Wasserversorgung_Burgkunstadt.html
Uran hat sich nicht geändert.
Ok, danke Dir 👍
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