Meine Heimatzeitung vom Obermain hat mal wieder einen Bericht der Bürgerinitiative Mobilfunkstandort Altenkunstadt veröffentlicht. Leider mangelt es der Redaktion an journalistischer Sorgfalt. Wie anders ist es zu erklären, dass die abstrusen Ideen einiger Aluhutträger ungeprüft und unkommentiert in eine seriöse Tageszeitung gelangen?
In der guten alten Zeit haben Journalisten Informationen überprüft, bevor sie sie in ihrer Zeitung veröffentlichten. Wenn die Redaktion des Obermain-Tagblatts dieser Tradition folgte, wüsste sie, dass Diplom-Ingenieur Gutbier von der Verbraucherschutzorganisation Diagnose Funk ein Bauingenieur ist, der von Radiowellen soviel versteht wie die Kuh vom Sonntag (bitte selbst googlen). Das Umweltinstitut München ist ein eingetragener Verein, der für jedes beackerte Gebiet gerade mal einen Mitarbeiter hat. Die Bezeichnung Institut hat hier nichts mit Universitätsinstitut zu tun, soll aber Wissenschaftlichkeit suggerieren. Wie seriös das Umweltinstitut arbeitet, kann man an der Glyphosat-im-Bier-Studie ablesen.
Ich habe schon genug über Mobilfunkstrahlung geschrieben und will mich nicht wiederholen. Wen's interessiert, hier sind die Links dazu:
Die Gutbiers dieser Welt schüren die Angst vor Mobilfunkstrahlung und verdienen damit ihr Geld. Die Aluhutträger lassen sich vor deren Karren spannen und zündeln eifrig mit.
19. April 2016
Landratsamt senkt Schadstoffausstoß um 0,0024 %
Der Landkreis Lichtenfels hat ein „Audi A3 Sportback e-tron“ Hybridfahrzeug angeschafft. Laut Obermain-Tagblatt freut sich Landrat Christian Meißner über die Anschaffung des neuen Autos: "Sie stellt einen weiteren Schritt des Landratsamtes Lichtenfels zur
Reduzierung seiner Kohlendioxid-Emissionen dar und leistet einen
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Lichtenfels."
Machen wir doch eine kleine Überschlagsrechnung, um festzustellen, wie hoch dieser wichtige Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Lichtenfels ausfällt. Dem Zeitungsartikel entnahm ich, dass im Landkreis Lichtenfels 42 583 Autos gemeldet sind. Diese Autos stoßen im Jahr eine Gesamtmenge X an Schadstoffen aus. Im Schnitt trägt also jedes Auto 1/42000 zur gesamten durch Autoabgase verursachten Schadstoffmenge bei, das entspricht 0,0024 %. Der neue Audi ist aber kein reines Elektrofahrzeug, sondern er verbraucht im Schnitt 1,5 l Super/100 km. Nehmen wir mal trotzdem an, dass er keinerlei Schadstoffe erzeugt. Er erspart also dem Landkreis Lichtenfels maximal 0,0024 % Schadstoffe aus Autoabgasen.
Bei dieser Überschlagsrechnung sind weder der Durchgangsverkehr (es fahren nicht nur Lichtenfelser im Landkreis herum) noch die Schadstoffe aus Industrie und Haushalten berücksichtigt. Hier von einem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu sprechen, ist schon mehr als gewagt. Das billigste Grundmodell des Audi A3 Sportback e-tron kostet nach Preisliste 38.400 €. Mit dem Argument Klimaschutz soll wohl eherdie Anschaffung eines teuren Spielzeugs für das Landratsamt gerechtfertigt werden.
70 % des in Deutschland erzeugten Stroms stammen immer noch aus nicht erneuerbaren Energiequellen. Der Audi verursacht also trotzdem Schadstoffe, nur anderswo, seien es CO2 oder Atommüll. Ich schlage daher vor, dass für das Auto schleunigst noch eine Solartankstelle gebaut wird; Geld sollte dabei keine Rolle spielen. Vielleicht werden dann annähernd die 0,0024 % Schadstoffeinsparung erzielt.
Solange sich das Verhältnis von erneuerbaren zu nicht erneuerbaren Energien nicht umkehrt, also 70 % des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammt, solange ist die E-Mobilität nur Augenwischerei.
Machen wir doch eine kleine Überschlagsrechnung, um festzustellen, wie hoch dieser wichtige Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Lichtenfels ausfällt. Dem Zeitungsartikel entnahm ich, dass im Landkreis Lichtenfels 42 583 Autos gemeldet sind. Diese Autos stoßen im Jahr eine Gesamtmenge X an Schadstoffen aus. Im Schnitt trägt also jedes Auto 1/42000 zur gesamten durch Autoabgase verursachten Schadstoffmenge bei, das entspricht 0,0024 %. Der neue Audi ist aber kein reines Elektrofahrzeug, sondern er verbraucht im Schnitt 1,5 l Super/100 km. Nehmen wir mal trotzdem an, dass er keinerlei Schadstoffe erzeugt. Er erspart also dem Landkreis Lichtenfels maximal 0,0024 % Schadstoffe aus Autoabgasen.
Bei dieser Überschlagsrechnung sind weder der Durchgangsverkehr (es fahren nicht nur Lichtenfelser im Landkreis herum) noch die Schadstoffe aus Industrie und Haushalten berücksichtigt. Hier von einem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu sprechen, ist schon mehr als gewagt. Das billigste Grundmodell des Audi A3 Sportback e-tron kostet nach Preisliste 38.400 €. Mit dem Argument Klimaschutz soll wohl eherdie Anschaffung eines teuren Spielzeugs für das Landratsamt gerechtfertigt werden.
70 % des in Deutschland erzeugten Stroms stammen immer noch aus nicht erneuerbaren Energiequellen. Der Audi verursacht also trotzdem Schadstoffe, nur anderswo, seien es CO2 oder Atommüll. Ich schlage daher vor, dass für das Auto schleunigst noch eine Solartankstelle gebaut wird; Geld sollte dabei keine Rolle spielen. Vielleicht werden dann annähernd die 0,0024 % Schadstoffeinsparung erzielt.
Solange sich das Verhältnis von erneuerbaren zu nicht erneuerbaren Energien nicht umkehrt, also 70 % des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammt, solange ist die E-Mobilität nur Augenwischerei.
5. April 2016
Hier verweilt man gerne
Burgkunstadt, ein liebliches Städtchen am Obermain heißt seine Gäste willkommen. Wenn Sie von Westen über die Bundesstraße B 289 anreisen, grüßt Sie auf der linken Seite der wunderbar gestaltete Baur-Firmenparkplatz, errichtet mit Hilfe von Steuergeldern. An der dritten Ampel in Richtung Kulmbach finden Sie rechts im tristen Gewerbegebiet eine mit viel Aufwand gestaltete Skaterbahn für Junge und Junggebliebene.
So oder so ähnlich könnte ein neuer Fremdenverkehrsprospekt für den Urlaubsort Burgkunstadt werben. Aber der Hammer ist der Burgkunstadter Bahnhof. Er spricht hauptsächlich Touristen aus verwahrlosten Großstadtbezirken an. Sie fühlen sich sofort in Burgkunstadt heimisch, wenn sie mit der Bahn anreisen.
Aus der Ferne macht der historische Sandsteinbau noch einen einigermaßen guten Eindruck:
Zum Glück herrscht Licht am Ende des Tunnels.
So oder so ähnlich könnte ein neuer Fremdenverkehrsprospekt für den Urlaubsort Burgkunstadt werben. Aber der Hammer ist der Burgkunstadter Bahnhof. Er spricht hauptsächlich Touristen aus verwahrlosten Großstadtbezirken an. Sie fühlen sich sofort in Burgkunstadt heimisch, wenn sie mit der Bahn anreisen.
Aus der Ferne macht der historische Sandsteinbau noch einen einigermaßen guten Eindruck:
Der Eingang zur Unterführung und ein benachbartes Gebäude sind mit moderner Kunst verziert:
Der Weg durch die Unterführung ist ein Leckerbissen für die Freunde des gehobenen Gruselns:
Zum Glück herrscht Licht am Ende des Tunnels.
Und dann erst der Bereich am Bahnhofsgebäude. Ein Traum für jeden Erholungssuchenden!
Wir wollen auch nicht das historische Klohäuschen unerwähnt lassen. Leider ist es schon lange außer Betrieb. Wird es jemals aus seinem Dornröschenschlaf erwachen? Leider entzieht keine Dornenhecke diesen Schandfleck dem Auge des Besuchers. Stattdessen wachsen Brennnesseln, gedüngt vom Urin verzweifelter Reisender.
Liebe Stadträte, liebe für den Fremdenverkehr zuständige Dame in der Stadtverwaltung, bevor Sie sich Gedanken über das Aufwecken schlafender Riesen am Kordigast machen und Ihren Träumen vom Fremdenverkehr am Obermain nachhängen, machen Sie erst Ihre Hausaufgaben! Hier ist die Aufgabe für die nächste Woche: Machen Sie sich Gedanken darüber, wie der Bahnhof mit wenigen Mitteln so gestaltet werden kann, dass nicht jeder Tourist vor Schreck auf das Aussteigen verzichtet. Falls Ihnen nichts dazu einfällt, sind hier einige Anregungen: mit der Deutschen Bahn über die Situation sprechen, gelegentliche Polizeipräsens am Bahnhof, Reinigung der Anlagen in Absprache mit der Bahn vom Bauhof durchführen lassen, anstelle weiterer Dog Stations eine Man Station (Klo) am Bahnhof einrichten.
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