Besonders interessant war in der burgkunstadter Stadtratssitzung diesmal, was nicht im Obermain-Tagblatt stand: Bürgerverein und Freie Wähler haben beantragt, Tagesordnungspunkte von der nichtöffentlichen in die öffentliche Sitzung zu verlagern. Anscheinend hat der Hinweis von Markus Dingelreiter, dass er gegebenenfalls die Rechtsaufsicht einschalten werde, etwas genutzt: Es wurden vier Tagesordnungspunkte in die öffentliche Sitzung vorgezogen.
Schade, dass diejenigen, die die Tagesordnung für die Stadratssitzungen aufstellen, nicht von sich aus die gesetzlichen Vorgaben einhalten, die nur in Ausnahmefällen eine nichtöffentliche Behandlung von Tagesordnungspunkten zulassen. Aber vielleicht sind sie ja lernfähig. In Bezug auf mehr Transparenz hat der Bürgerverein sein Wahlversprechen eingehalten. Dazu tragen nicht zuletzt die Protokolle von Edith Berg bei.
Die Verwaltung hat jetzt tatsächlich eine Alternative zum Lehrschwimmbecken gefunden: Die Kinder könnten mit dem Bus nach Michelau fahren. Das ist doch eine super Idee. Ich hoffe nur, dass sie von den Schulen und der DLRG aufgegriffen wird. Ich habe noch dunkel in Erinnerung, dass es Lehrer in den weiterführenden Schulen gibt, die nur ins Bad wollen, wenn es fußläufig zu erreichen ist.
Das ohne Sinn und Verstand initiierte Projekt Skaterbahn wird anscheinend doch durchgezogen, obwohl die Kosten von ursprünglich veranschlagten 70.000 € auf über 230.000 € gestiegen sind. Nur zum Vergleich: Für dieses Geld bekommt man ein schönes Häuschen im Grünen. Das Geld wäre allemal besser für ein Klohäuschen mit echter Marmorverkleidung und vergoldeten Armaturen am Bahnhof angelegt. Oder man könnte die Grundschüler 20 Jahre lang kostenlos zum Schwimmunterricht nach Michelau fahren.
Günter Knorr bezeichnet den geplanten Kinderhort im Untergeschoss lieber als Keller. Er will damit wohl den Eindruck eines finsteren feuchten Kinderverlieses erwecken. Er könnte natürlich auch das Wort Souterrain verwenden, wenn ihm Untergeschoss nicht gefällt; aber das passt ihm halt nicht in den Kram. Fakt ist wohl, dass ein Hort gebraucht wird, der in der Grundschule oder in ihrer Nähe ist. Es gibt dafür drei bestehende Gebäude: Grundschule, Mittelschule und Stadthalle. Alternativ kann ein Neubau errichtet werden.
Planungen für solche großen Projekte darf man nicht einfach, wie wohl geschehen, unbesehen einem Architekten überlassen; er wird sich beim Entwurf austoben, weil er ja beim Bau prozentual an den Baukosten verdient. Wozu hat die Stadt eigentlich ein Bauamt? Die Mitarbeiter könnten doch mal ein paar Vorschläge machen. Haben sie dem Architekten Vorgaben gemacht und seine Planungsarbeit überwacht, auch und gerade hinsichtlich der Kosten?
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