11. September 2014

Kunstadt = Schlafmützenstadt?

Heute stand im Obermain-Tagblatt, dass der Landrat von Burgkunstadt bis Ende des Jahres eine definitive Aussage einfordert, ob das Lehrschwimmbecken gebaut werde. Der Altenkunstadter Bürgermeister Hümmer teilte das seinem Gemeinderat mit. Walter Limmer (JWU) wies gleich den alten Bürgermeistern die Schuld dafür zu, dass es jetzt pressiert.

Liebe Stadt- und Gemeinderäte! Der Gemeinde-/Stadtrat ist das Hauptverwaltungsorgan einer Gemeinde. Der Bürgermeister ist Mitglied des Gemeinderates; er vollzieht die Beschlüsse des Gemeinderates. Er hat zusätzlich weitere Kompetenzen, die man in der Gemeindeordnung nachlesen kann. Verantwortlich für das, was in der Gemeinde getan und nicht getan wird, ist also der Gemeinderat. Es ist ein ganz schäbiges billiges Verhalten, wenn ein Gemeinderat auf den Ex-Bürgermeister zeigt, wenn Entscheidungen verpennt wurden. Vier Finger zeigen auf ihn selbst zurück.

Weiter war zu lesen, dass man jetzt schnell handeln müsse, um die Wahlversprechen von Frau Frieß und Herrn Hümmer (nämlich das Lehrschwimmbecken) zu erfüllen. Wie bitte? Ist der Gemeinderat der Erfüllungsgehilfe für leichtsinnig gegebene Wahlversprechen von Bürgermeisterkandidaten? Davon steht nichts in der Gemeindeordnung.

Ich war heuer beinahe täglich am Vormittag im Burgkunstadter Freibad Kunomare. Schulklassen traf ich dabei nur wenige an. Am häufigsten war noch die Realschule vertreten. Das Freibad ist solarbeheizt. Die Wassertemperaturen waren auch angenehm bei bedecktem Himmel. Es war reichlich Möglichkeit geboten, mit Schülern im Rahmen des Sportunterrichts das Bad zu besuchen. Leider wurden diese nur sporadisch wahrgenommen. Wozu dann ein Lehrschwimmbecken?

Es geistert auch immer noch die Idee des Cabriobades durch die Köpfe der Gemeinderäte; so nach dem Motto: Wir bauen um das Becken im Kunomare ein Mäuerchen und obendrauf ein Schiebedach, und schon haben wir ein Cabriobad für Sommer und Winter. Es gibt solche Bäder. Man kann sie im Internet anschauen. Allerdings wurden diese Bäder auch von Anfang an als Cabriobäder geplant und gebaut. Das einzige, was man für ein Cabriobad vom Kunomare übernehmen könnte, wäre wahrscheinlich das Grundstück.

17 Kommentare:

  1. Lieber Autor, wie Ihnen sicherlich bekannt ist, verfügte das alte Hallenbad über einen Hubboden, welcher im Freibad Kunomare fehlt. Somit nutzt viele Grundschulen und auch Schwimmanfängern ein Freibad nichts für den Schwimmunterricht. Der Name Schwimmunterricht sagt ja schon aus, dass die Schüler hier im Schwimmen unterrichtet werden. Ein durchgängig tiefes Becken mag Schwimmern wie Ihnen gefallen. Für Schwimmanfänger dürfte das Freibadbecken aber gänzlich ungeeignet sein. Somit schließt sich auch der Kreis zu Ihren anderen Posts und Tweets. Denn wo keine Schwimmausbildung stattfindet können auch keine Schwimmer sein. Wo keine Schwimmer sind wird auch ein Freibad nicht zum Schwimmen, sondern allenfalls zum plantschen genutzt, was sich ja auch in Ihrer Dokumentation der Badegäste zeigt. Ihre Frage "wozu ein Hallenbad" kann also allenfalls retorischer Natur sein. Und dass die "Altbürgermeister" der vorhergehenden Amtsperiode die Zeit zum Neubau eines Bades verpennt haben dürfte dem "Kunstadter-Bürger" aus allen Zeitungsartikeln und offenen Briefen der Burgkunstadter Vereine bekannt sein, die ebenso wie die Schulen dringend auf ein Bad angewiesen sind..............

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    1. Neben dem Schwimmerbecken gibt es auch ein großes Spaßbecken, in dem Sechsjährige schon stehen können. Dieses Becken könnte man auch zum Schwimmenlernen für Schulanfänger verwenden.

      Nochmal: Der Stadtrat ist das Hauptverwaltungsorgan der Stadt. Wenn also jemand gepennt hat, dann ist es der Stadtrat. Die Bürgermeister sind jeweils auch Mitglieder des Stadtrates.

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    2. Hallo, natürlich ist es schon so, dass die Verwaltung und der Bürgermeister sehr genau steuern können, welche Informationen wie wo an wen fließen und auch die Meinungsbildung im Stadtrat beeinflussen können. Ich kann immer ein Thema pro oder contra argumentieren oder eben auch, dass es verschoben und verschoben wird......Das (städtische) Hallenbad hat 2004 geschlossen...............10 Jahre......

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    3. Jeder Stadtrat hat das Recht und die Pflicht, sich vom Bürgermeister und der Verwaltung die Informationen zu besorgen, die er für seine Meinungsbildung braucht. Er kann auch dafür sorgen, dass ein Thema in einer Sitzung behandelt wird. Natürlich macht das Arbeit. Dafür hat er sich aber auch wählen lassen - nicht nur wegen der Ehre, dem Freibier und dem Sitzungsgeld.

      Einige Stadträte sind auch im Kreisrat vertreten. Sie können die Informationen, die sie dort erhalten, ihren Stadtratskollegen in den Stadtratssitzungen mitteilen.

      Es war kein Geheimnis, dass das Hallenbad geschlossen wurde. Es war auch kein Geheimnis, dass sich die DLRG ein Lehrschwimmbecken wünscht. Die Planungen für die Sportstätten der Schulen sind auch schon seit ein paar Jahren bekannt. Im Lauf von 10 Jahren hätte man viel diskutieren, planen und beschließen können.

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  2. Glaubt man diversen Veröffentlichungen waren die Zahlen der Badegäste im Winter im Hallenbad höher als im Sommer im Freibad. Die richtige Frage wäre also, wozu brauchen wir ein Freibad.........

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    1. Das Freibad brauchen wir, weil wir kein Hallenbad haben. Das Freibad ist schon vorhanden, das Hallenbad müsste noch gebaut werden.

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    2. Ein Freibad in dem kein Schwimmunterricht stattfinden kann, ein Freibad das Defizit macht, ein Freibad das witterungsabhängig ist, ein Freibad das viel Personal braucht

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    3. Dass kein Schwimmunterricht im Freibad stattfinden kann, bestreite ich. Richtig ist, dass keiner stattfindet - wenn man von den paar Schulklassen absieht, die ich angetroffen habe.

      Ein Hallenbad ist ebenfalls defizitär.

      Das Freibad ist jeweils mit einer Badeaufsicht und einem Kassierer besetzt. Das Personal braucht man auch für ein Hallenbad.

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    4. Lieber Autor, glaubt man Ihren Informationen auf dieser Homepage scheinen Sie weder eine Qualifikation zum Schwimmlehrer noch zum Bademeister zu besitzen. Eine fachliche Auskunft ob und in welchem Umfang im Freibad Schwimmunterricht stattfinden kann werden wir beide nicht treffen können. Allenfalls die Festellung, dass im alten Hallenbad regelmäßig Schwimmunterricht stattfand - im Freibad nicht.

      Das ein Hallenbad defizitär ist glaube ich allerdings nicht, es gibt viele Beispiele hierfür. Auch dass man Personal benötigt kann ich nicht sehen. Ich führe als Beispiele an: Hallenbad Burgkunstadt (Schlussphase), Hallenbad Bad Staffelstein (privat betrieben), Hallenbad Küps (Technik - Hausmeister der Schule - Aufsicht - Wasserwacht).

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    5. Meinen Angaben kann man ruhig glauben, ich bin ein wahrheitsliebender Mensch.

      Die Defizite von Hallenbädern sind keine Glaubenssache, sondern Tatsachen. Geben Sie mal bei Google "Hallenbad Defizit" ein.

      Damit Sie von der Idee vom personallosen Bad weg kommen, empfehle ich die Lektüre der Unfallverhütungsvorschrift BGR/GUV-R 108 "Betrieb von Bädern". Dort steht beispielsweise unter "5.13 Rettung von Ertrinkenden": "Gefahrlos eine Rettung Ertrinkender durchführen können in der Regel
      • geprüfte Meister/innen für Bäderbetriebe (Geprüfte Schwimmmeister/innen),
      • Fachangestellte für Bäderbetriebe (Schwimmmeistergehilfen/innen), ..."

      Also wird man wohl mindestens einen Schwimmmeister benötigen. Gelegentlich gibt es auch Chlorgasunfälle. Wehe dem Betreiber, der bei Bade- und sonstigen Unfällen nicht das notwendige Personal vorgehalten und damit gegen die Unfallverhütungsvorschriften verstoßen hat. Das wird teuer und hat auch strafrechtliche Konsequenzen. Das dürfen Sie mir glauben, weil ich beruflich mit Unfallverhütungsvorschriften und den Konsequenzen, die aus einer Nichtbeachtung folgen, zu tun hatte.

      Wenn die Wasserwacht oder DLRG unentgeltlich ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stellt, ist das prima. Im Freibad weht noch die DLRG-Fahne, von einer Badeaufsicht durch die DLRG habe ich allerdings nichts bemerkt.

      Auch das Staffelsteiner Hallenbad wird einen Schwimmmeister, Kassierer und Putzkolonnen beschäftigen, sonst wäre das Bad schon längst geschlossen.

      Übrigens habe ich noch von keinem Investor gehört, der in Burgkunstadt ein Hallenbad errichten und betreiben will. Das wäre natürlich eine tolle Sache.

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    6. Hallo, würden die von Ihnen angeführten Punkte stimmen, würde es keine privatbetriebenen Bäder geben. AquaRiese ist zB ein privates Bad. Ebenfalls könnte ein Verein kein Bad erhalten. Also scheint es ja nicht am Betrieb sondern der Organisationsform zu liegen. Vielleicht sind private Betreiber eher daran interessiert kostengünstig zu wirtschaften und für pfiffige Ideen offen, als Kommunen, die nicht nur sehr verstaubt sondern meist auch nicht kreativ sind wenn es um Kostensenkung oder unkonventionelle Lösungen geht. Küps und auch Burgkunstadt hatten und haben keine Schwimmmeister. Die Versicherer werden die Bäder wohl so abgenommen haben. Sonst würde kein Versichungsvertrag zu stande kommen.

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    7. Ich habe nicht behauptet, dass es kein Hallenbad ohne Defizit gebe. Machen Sie sich doch einmal die kleine Mühe und geben bei Google "Hallenbad Defizit" ein. Sie erhalten etwa 64.000 Ergebnisse. Private Betreiber wollen natürlich Gewinn erzielen, das ist das Ziel eines jeden Unternehmens. Das hat weniger mit der Organisationsform als vielmehr mit dem Standort und dem Einzugsbereich zu tun. Wenn Burgkunstadt ein lukrativer Standort für ein Hallenbad wäre, hätte sich schon lange ein Investor dafür gefunden. Leider ist Burgkunstadt kein Bad Burgkunstadt.

      Aber auch private Betreiber müssen die Unfallverhütungs- und Hygienevorschriften einhalten. Versicherer sind ebenfalls gewinnorientiert. Es gibt viele Klauseln, die die Versicherer im Schadensfall von Leistungen freistellen oder es ihnen ermöglichen, vom Verursacher die Kosten zurück zu verlangen. Ein wichtiger Grund für Nichtleistung ist grobe Fahrlässigkeit. Grob fahrlässig handelt, wer die anerkannten Normen und Vorschriften der Technik nicht einhält; dazu gehört auch die von mir zitierte Unfallverhütungsvorschrift.

      Ich habe auch schon Leute mit 80 km/h durch Ortschaften fahren sehen, bei erlaubten 50 km/h. Ich komme aber deshalb nicht auf die Idee, dass das erlaubt wäre.

      So verstaubt und unkreativ ist unsere Verwaltung auch nicht, wie Sie sie darstellen. Zudem ist das oberste Verwaltungsorgan der Stadtrat. In ihm sind auch Angestellte, Lehrer und Unternehmer vertreten.

      In der Unfallverhütungsvorschrift sind die Schwimmmeister als Beispiele für Personen genannt, die die Rettung Ertrinkender übernehmen können. Das kann natürlich auch ein Rettungsschwimmer der DLRG sein. Nur muss er sich halt in Sichtweite des Beckens aufhalten.

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  3. ich glaube nicht, dass man vernünftig Schwimmen lernen kann, wenn das Kind stehen kann........

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  4. Lieber Autor. Sie berichten kritisch über Freibad und Hallenbad. Gestatten Sie eine Frage. Engagieren sie sich für eine Verbesserung der Situation ? Sind sie aktiv im Förderverein ? Unterstützen sie dlrg beim erreichen eines Neubaus ? Unterstützen sie Parteien, welche für ein Hallenbad arbeiten ? Es ist einfach einen blog zu schreiben. Ich lade sie ein ehrenamtlich und ganz real für unsere burgkunstadter Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Wenn ihnen das Freibad am Herzen liegt gehen sie zum Förderverein. Wenn sie ein neues Hallenbad wollen unterstützen sie die dlrg.

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    1. Ich berichte darüber, dass nur wenige Burgkunstadter das Freibad besuchen. Ich verbessere die Situation, indem ich das Bad besuche und Eintritt bezahle. Das Hallenbad lehne ich ab, weil ich meine, dass die Stadt den Bau und den Unterhalt auf Dauer nicht stemmen kann.

      Im Förderverein bin ich nicht. Ich mag keine Pool Parties, sondern möchte einfach nur schwimmen. Dafür bin ich aber Mitglied in anderen Vereinen.

      Es ist nicht einfach, einen Blog zu schreiben. Auch ein Blog ist Realität. Den Blog schreibe ich ehrenamtlich. Durch meinen Blog nehme ich aktiv Stellung zu Vorgängen in unserer Gemeinde. Das ist mein Beitrag, für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Ich Übernehme auch dadurch Verantwortung, dass ich namentlich für meine Ansichten einstehe.

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    2. Lieber Autor, kennen Sie Details der Studien, kennen Sie Details verschiedener Bau- und Betreibermodelle, kennen Sie Details anderer Bäder, kennen Sie Details der Angebote örtlicher Vereine beim Betrieb mitzuwirken, kennen Sie Details der Förderung für den Bau eines Bades in Burgkunstadt ?. Ich finde es persönlich unverschämt wenn Sie schreiben, "Sie lehnen Das Bad ab, da Burgkunstadt Bau und Betrieb nicht stemmen kann" - Ihnen steht eine Beurteilung nicht zu, wenn Sie sich nicht eingängig mit der Materie in Burgkunstadt beschäftigt haben....

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    3. Lieber Anonymus,

      ich bin ein freier Bürger eines freien Landes; daher muss ich niemand um Erlaubnis fragen, um etwas zu beurteilen oder meine Meinung zu äußern.

      Details der Studien kenne ich nicht, ich kenne aber Kosten für Hallenbäder: Das Hallenbad in Bad Vreden beispielsweise mit 25-m-Becken soll in der einfachsten Version 3 Mio. € kosten. Die Förderung wird, wenn's gut geht, bei 70 % liegen. Dann müsste Burgkunstadt immer noch knapp 1 Mio. € zahlen.

      Hier die Zahlen für das Jahr 2006 des Betriebs des Hallenbads Solingen:

      Erträge: 81.840 €
      Personalkosten: 192.367 €
      Verwaltungskosten: 31.926 €
      Betriebskosten: 298.738 €
      Umlagen: 47.546 €
      Defizit: 488.737 €.

      Es gibt natürlich auch Bäder mit 1 Mio. € Defizit pro Jahr. Jetzt hat das Hallenbad Solingen einen bedeutend größeren Einzugsbereich als Burgkunstadt. Aber ein jährlicher Zuschussbedarf von 300.000 € bis 500.000 € ist eine gute Prognose.

      Wenn Ihre Studien nicht geheim sind, legen Sie doch die Eckdaten offen; ich befürchte aber, dass die Zahlen betriebswirtschaftlich nicht belastbar sind. Von Betriebswirtschaft habe ich übrigens Ahnung.

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