Die Kreisstraße Schindgraben in Burgkunstadt ist seit 8. August gesperrt. Am 10. August hat die Stadtverwaltung die Leser des Obermain-Tagblatts auf Seite 17 noch einmal auf diese Tatsache mit einer kurzen Notiz hingewiesen. Neu an dieser Meldung ist für die Burgkunstadter nur der verschämte Satz: "Eine Umleitung wird ausgeschildert." Leider erfährt der geneigte Leser weder wann die Umleitung ausgeschildert wird, noch wird die Umleitungsstrecke beschrieben. Die Burgkunstadter wissen mittlerweile, dass die Straße gesperrt ist, die Ortsfremden sind weiterhin hilflos. Besonders doof ist es, wenn ein LKW plötzlich vor der Absperrung steht und nicht mehr vor- und rückwärts kommt und der Fahrer des Deutschen nicht ganz mächtig ist.
Nicht dass es in der Stadtverwaltung keine Abteilung gäbe, die für Bauverwaltung und Verkehrswesen zuständig ist. Auch fallen Termine für Straßenbauarbeiten nicht einfach vom Himmel; die Baufirma ruft nicht am Freitagnachmittag im Rathaus an und sagt: "Am Montag graben wir den Schindgraben auf." Woran kann es also liegen, dass zu Beginn der Straßensperrung noch keine Planung für eine Umleitung vorlag? Waren die Verantwortlichen zu sehr damit beschäftigt, sich für 14. August einen Brückentag für die gesamte Stadtverwaltung zu genehmigen? Oder handelt es sich um latente Fremdenfeindlichkeit? So nach der Devise: "Wir lassen sie alle in die Falle fahren; dann wird es ihnen schon vergehen, unser liebliches Burgkunstadt mit ihren Autos und LKWs heimzusuchen."
Für die letzte These spricht, dass Fremde durch Wegweiser direkt zur Baustelle geführt werden, beispielsweise an der Städelgasse.
Alle, die dem Wegweiser nach Kulmbach und Lichtenfels folgen, landen unweigerlich in der Falle.
Andererseits zeigte sich die Baufirma gegenüber den Bewohnern der Geheimrat-Püls-Straße sehr fürsorglich. Es handelt sich bei der Straße um eine Sackgasse, die ca. 5 m vor der unübersehbaren Absperrung von der Kathi-Baur-Straße abzweigt. Wenn jemand in die Geheimrat-Püls-Straße fährt und nach längerem Aufenthalt vergessen hat, dass ihn links eine Straßensperrung erwartet, so erinnert ihn dieses etwas interpretationsbedürftige Schild bei der Ausfahrt wieder daran:
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