18. Oktober 2022

Weitere 20 Mio. € für Fass ohne Boden

Schon lange nichts mehr gehört von den Regiomed-Kliniken? Es gibt etwas Neues: Es fehlt wieder am Geld und jeder der vier Gesellschafter - unter anderem der Landkreis Lichtenfels - stocken das Eigenkapital um je 5 Mio. € auf. Anscheinend sind die Worte des Neustadter Oberbürgermeisters Frank Rebhan im Jahr 2020 ungehört verhallt: "Wir müssen eine Firma mit fast 5000 Mitarbeitern und 400 Millionen Euro Jahresumsatz professionell aufstellen. Dazu gehört, dass der Aufsichtsrat Kontrollkompetenz hat auch gegenüber den Gesellschaftern und dass er mit Fachleuten besetzt wird."

Landrat Christian Meißner, nebenbei auch noch Vorsitzender des Aufsichtsrats von Regiomed, lenkt lieber von der Finanzmisere ab und echauffiert sich lieber über die misslungene "Staffelübergabe" an den neuen Geschäftsführer Michael Musick. Es war natürlich ungeschickt von Musick, sich mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "Lächeln! Morgen wird's noch schlimmer ..." abbilden zu lassen. Ich finde aber, weitere 20 Mio. € in die Eigenkapitalerhöhung zu stecken, ist noch ein bisschen schlimmer.

Dass die AfD- und CSU-Vertreter im Kreisausschuss nicht wissen, wer eigenlich für die Überwachung der Geschäftsführung zuständig ist, zeigt ihr Ruf nach einem Controlling. Liebe Nichtwissende: Controlling hat nichts mit Kontrolle zu tun. Das Controlling liefert die Informationen zum Steuern eines Unternehmens, es kontrolliert aber nicht die Geschäftsführung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Regiomed kein Controlling hat.

Für die Bestellung und Überwachung der Geschäftsführung ist der Aufsichtsrat zuständig. Und wer ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats? Nochmal: Es ist unser allseits geschätzter Landrat Christian Meißner. Vielleicht sollte man doch mal intensiv darüber nachdenken, den Aufsichtsrat mit Fachleuten zu bestücken.

 

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