4. Juli 2019

Burgkunstadt will das Klima nicht retten

Da hatte der Burgkunstadter Stadtrat mal die Gelegenheit, wirklich etwas für die Energiewende und den Klimaschutz zu tun und schon macht er sich in die Hosen. Es ist halt einfacher, irgendwo in die Prärie eine Ladesäule hinzustellen, als Platz für Windräder zu schaffen. Wir wollen keine Kernkraftwerke, keine Kohlekraftwerke, keine Stromtrassen, dafür dezentralen Ökostrom, aber bitte nicht vor unserer Haustür. Wir wollen nur, dass der Strom weiter aus der Steckdose kommt.

Der Stadtrat redete sich auf die unglückselige 10H-Regelung heraus. Danach müssen die Windräder mindestens einen Abstand vom 10-fachen ihrer Höhe  zum nächsten Wohngebäude einhalten. Damit können in Bayern Windräder auf 0,05 % der Landesfläche gebaut werden, also praktisch nirgendwo mehr. Es muss dort nämlich auch genügend Wind wehen. Durch eine Änderung der Bauleitplanung könnte die Gemeinde diese Bestimmung umgehen. Die Nachbargemeinden könnten sich dann nicht auf die 10H-Regelung berufen, das wurde in der Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs zur Popularklage der Klagegemeinschaft Pro Windkraft festgestellt. Allerdings müssen die Gemeinden weiterhin ihre Bauleitpläne aufeinander abstimmen.

„Was soll das Rumgeeiere – wir müssen uns an vorgegebene Gesetze halten“, sagte Stadtrat Günter Knorr laut Obermain-Tagblatt. Da kann ich nur lachen. Wie wäre es, wenn sich der Stadtrat mal an die Gemeindeordnung oder die Eigenüberwachungsverordnung für Abwasseranlagen halten würde. Mir fallen da spontan Stichpunkte dazu ein: öffentliche Beratung der Haushaltssatzung, rechtzeitige Beratung der Haushaltssatzung oder Überwachung der städtischen Kanäle. An diese Gesetze und Verordnungen muss sich der Stadtrat anscheinend nicht halten.

So wird das jedenfalls nichts mit dem Klimaretten!

5 Kommentare:

  1. Der Stadtrat hat vernünftig abgestimmt.

    Bitte weiter recherchieren und die Firma prüfen.

    https://www.northdata.de/iTerra+energy+GmbH


    Windräder gebaut, Insolvenz und dann???


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  2. Die iTerra energy Gmbh hat für 2017 einen nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 155.467,05 € ausgewiesen. Das ist normalerweise ein Grund, Insolvenz anzumelden. Zu diesem Fehlbetrag steht aber in der im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanz: "Die Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag in Höhe von EUR 155.467,05 bilanziell überschuldet. Die Gesellschafter der Gesellschafterin iTerra energy Holding GbR, Dr. Claus M. Brodersen, Karsten Johannsen, Peter Fett-Fuhr und Ralf Ratanski, haben jedoch für eventuelle Regressforderungen nach Bürgschaftsinsanspruchnahmen einen Rangrücktritt in Höhe von insgesamt EUR 500.000,00 erklärt, so dass keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne vorliegt. Infolgedessen ist die Geschäftsführung der Auffassung, dass die Voraussetzungen zur Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Schulden unter der Annahme der Unternehmensfortführung gem. § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB gegeben sind."

    Die iTerra energy GmbH projektiert die Windräder, sie ist nicht der Eigentümer. In der Bilanz stehen für Sachanlagen nur 27.109,00 €. Das ist selbst für ein Windrad viel zu wenig.

    Der Stadtrat hat die Bauleitplanung nicht wegen iTerra nicht geändert, sondern er will generell keine Windräder haben. Wahrscheinlich fürchtet er den Ärger mit den Anwohnern.

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  3. Windenergie und Vögel: "Die Opferzahlen sind viel höher als gedacht"

    https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/21698-rtkl-artenschutz-windenergie-und-voegel-die-opferzahlen-sind-viel-hoeher

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  4. Vögel sterben durch Windräder, durch Glasscheiben (18 Mio. pro Jahr in Deutschland), durch Verkehr, Monokulturen und durch das Insektensterben. Aber auch Ihr verlinkter Artikel kommt zu dem Schluss: "Atomkraft ist natürlich nicht die Lösung. Und natürlich können wir nicht auf Windenergie verzichten. Also kommen wir nicht darum herum, unseren Energieverbrauch drastisch einzuschränken." Dann lasst uns mal unseren Energieverbrauch drastisch einschränken!

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  5. Natürlich ist der Stadtverwaltung das Klima egal, sonst würden die wohl kein Autorennen genehmigen. Hallo geht's noch? Das Klima geht vor die Hunde und die fahren nen ganzen Tag lang rennen?

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