30. November 2018

Wie Gsundganzfix zur Abwanderung der Kelten führte

Neueste Funde bei den Grabungen am Staffelberg geben Hinweise darauf, warum die Kelten ihre Festung aufgegeben haben. Es verdichten sich die Hinweise, dass zur Blütezeit der Ansiedlung die Bewohner sich mit einigen befreundeten Stämmen zusammentaten und Heilstätten für ihre müden Krieger einrichteten. Diese Einrichtungen waren unter dem Namen Gsundganzfix weit über die Region hinaus bekannt. Die müden Krieger bezahlten für ihre Behandlung mit geräuchertem Wildschweinschinken. Die Häuptlinge von Gsundganzfix planten jedes Jahr, wie viele Schinken sie einnehmen würden und wie viele sie am Ende des Jahres an die beteiligten Stämme verteilen könnten. Die Gsundganzfix-Häuptlinge wurden vom Oberhäuptling Meißnerix, auch unter dem Beinamen Waasvonix bekannt, beaufsichtigt.

Im Spätherbst des Jahres 783 vor Christus musste Waasvonix seinen Stammesmitgliedern im November vermelden, dass es für dieses Jahr keine Wildschweinschinken gäbe. Stattdessen müssten sie an Gsundganzfix noch 500 Schinken liefern. Waasvonix beeilte sich zu verkünden, dass er natürlich von nichts gewusst hätte. Der Gsundganzfix-Häuptling Brachmannix tat es ihm gleich. Beide hegten die Befürchtung, dass sie von ihren Stammesbrüdern am Zangentor den Göttern geopfert würden. Das Opfer fand trotzdem statt, es hat aber anscheinend nichts genützt, weil die Kelten wegen der folgenden Hungersnot auswandern mussten.

Der Klinikverbund Regiomed schreibt 2018 rote Zahlen, etwa 4 Mio. € Verlust. Das kann schon mal passieren. Die Reaktion des Aufsichtsratsvorsitzenden Landrat Christian Meißner und des Hauptgeschäftsführers Professor Johannes Brachmann sind aber schon eigenartig. Beide beeilten sich zu behaupten, sie hätten von nichts gewusst. Wo gibt es denn so was? Es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eines Geschäftsführers, sich um seinen Laden zu kümmern und jederzeit über die finanzielle Situation Auskunft geben zu können. Dafür wird er sehr gut bezahlt. Der Aufsichtsrat beaufsichtigt die Geschäftsführung. Auch er muss jederzeit auskunftsfähig sein. Wären beide Nichtwisser für ein privates Wirtschaftsunternehmen tätig, hätten sie sofort ihre Hüte nehmen können - nicht wegen des Verlustes, sondern wegen ihrer Ignoranz.

Meißner weiß zwar nicht, dass Regiomed Verlust macht, er weiß aber, dass das Klinikum Lichtenfels nicht defizitär arbeitet. Soll man das wirklich glauben? Dass er das weiß, meine ich. „Wir schauen in die Zukunft. Wir wollen gemeinsam beweisen, dass kommunale Kliniken auch wirtschaftlich gut funktionieren“, sagte Meißner laut Obermain-Tagblatt. Anscheinend mangelt es aber den kommunalen Kliniken und ihrer Aufsicht an den Voraussetzungen dafür; am betriebswirtschaftlichen Können und Wissen, wie man wirtschaftliche Schieflagen rechtzeitig erkennt. Vielleicht hätte sich Meißner ein bisschen mehr um die Regiomed-Zahlen als um Zangentor und Spielwienix kümmern sollen.

12. November 2018

Fantasten freuen sich über fantastische Fantasien

"Ein fantastisches Konzept für Schüler, Personal und Bürger – für uns stellt sich nur die Frage, wann geht‘s los.“ So feierte der Burgkunstadter Stadtrat Marco Hennemann und mit ihm der gesamte Stadtrat in der letzten Stadtratssitzung das Konzept für die Neugestaltung des Schulbergs. Was soll ein Konzept auch anderes sein als fantastisch, wenn es von Fantasten initiiert wird.

Die Antwort auf die Frage nach dem Beginn der Umsetzung des Konzepts sollte eigentlich der Stadtrat kennen. Doch die wichtigsten Fragen dazu sind ja leider nicht beantwortet, geschweige denn gestellt: Was soll das denn ungefähr kosten, woher kommt das Geld und wann kommt das Geld. Diese Fragen kann leider niemand beantworten, schon weil es für 2019 keinen Haushaltsplan gibt und für die darauf folgenden fünf Jahre keine Prognosen. So eine Planung hätte ja etwas mit solider Arbeit zu tun, das will doch keiner! So hat also der Burgkunstadter Stadtrat wieder einmal eine Sitzung mit süßen Träumereien verbracht.



Historisches Gebäude mit Bagger saniert

Ach, wie waren unsere Burgkunstadter Stadträte vormals 2015 vom Haus Kulmbacher Str. 32 begeistert. Das Haus sollte mit 90 % Förderung saniert werden. Räume zur öffentlichen Nutzung könnten eingebaut werden. Eine Pension könnte eingerichtet werden oder ein Ingenieurbüro. Sogar von einer Geschichtswerkstatt war die Rede. Hätte man damals nur einen Architekten gefragt, der von seinem Handwerk etwas versteht. Mittlerweile kann sich jeder vom Stand der Sanierung sein eigenes Bild machen oder mein Bild betrachten.