9. Juni 2018

Edwin-Bauersachs-Bulldog-Rennstrecke

Heuer hat die Burgkunstadter Stadtverwaltung wieder einmal den Termin für den Haushalt gnadenlos überzogen und dennoch hat sie es nicht geschafft, Planungen für nach ihrer Ansicht wichtige Straßenbauprojekte darin aufzunehmen. Man kann das als Planungsunfähigkeit oder Planungsunwilligkeit deuten, etwas anderes fällt mir dazu nicht mehr ein.

In der letzten Stadtratssitzung wurde die Planung für die Sanierung der Bergstraße beschlossen. Diese Planungskosten belaufen sich auf 22.000 €. Natürlich hat sich die Straße nicht erst kürzlich in eine Schlaglochpiste verwandelt. Es wäre eine schöne Aufgabe für die Bauverwaltung, sich wenigstens einmal pro Jahr eine Übersicht über Straßen und städtische Gebäude zu machen, damit Sanierungsarbeiten vernünftig geplant werden können. Wenn das getan würde, wären vielleicht auch die Theisauer und Mainkleiner Mainbrücken zu erhalten gewesen.

Ich kenne auch noch andere Straßen, die in einem ähnlichen Zustand wie die Bergstraße sind. Dazu gehört der Wolfsberg. Jedesmal, wenn ich zum Schwimmbad fahre, habe ich Angst, dass es mich auf dieser Schlaglochpiste vom Fahrrad schmettert. Mich würde mal interessieren, nach welchen Kriterien die zu sanierenden Straßen ausgewählt werden, anscheinend ganz nach Gusto der Verantwortlichen.

Zu dieser Frei-nach-Schnauze-Auswahl gehört auch die beschlossene Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Eben nach Schmeilsdorf, Planungskosten 32.000 €. Vielleicht wird die Straße saniert (Kosten 730.000 €), damit Ortssprecher Edwin Bauersachs mit seinem Traktor schneller ins Wirtshaus nach Rothwind kommt? Obwohl, er kann natürlich auch über Mainroth fahren.

Der Bürgerverein regte an, eine kostengünstigere Lösung zu suchen, und wurde mit dem Argument abgeschmettert, dass ein neuer Unterbau für die Sanierung der Straße notwendig sei. Man hätte natürlich auch überlegen können, ob man die Straße sperrt oder das zulässige Gesamtgewicht beschränkt. Aber so etwas erfordert zu viel Gehirnschmalz. Jetzt bekommen wir aber eine Edwin-Bauersachs-Bulldog-Rennstrecke für fünf Fahrzeuge pro Tag. Und ich muss mir für den Wolfsberg einen Fahrradhelm, Handschuhe und Knieschützer kaufen.

2 Kommentare:

  1. Nach Art. 30 Abs. 3 GO ( http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayGO-30 ) hat der Stadtrat die gesamte Stadtvrwaltung zu überwachen. In der Stadt der Gesetzlosen schaut der Stadtrat der Stadtverwaltung nach meiner Wahrnehmung nur mehr oder weniger gleichgültig zu, wenn sie macht was sie will. Laisser faire ist ein ziemlich schlechter Führungsstil.

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  2. Hallo Herr Weickert, jedes Wirtschaftsunternehmen macht eine Planung. Im idealfall priorisiert nach "kurzfristig", "mittelfrisitig" und "langristig". Ebenfalls erstellt ein Unternehmen einen Wartungs- oder Instandhaltungsplan, um Geräte oder Maschinen regelmässig zu prüfen und instand zusetzen. Nicht nur dass in Burgkunstadt eine solche Planung fehlt - sie ist noch nichtmal angedacht. Ich finde es skandalös, dass es nach den vielen Beispielen (Zustand Stadthalle, Abriss Hallenbad/Turnhalle wg Zustand, Abriss Mainbrücken wg Zustand) in Burgkunstadt in keinster Weise eine Planung zur Instandhaltung öffentlicher Einrichtungen gibt (Schule, Freibad, Feuerwehrhäuser, Bauhof usw). Man hat den Eindruck, die Gebäude werden rutergewirtschaftet bis eine Sanierung (oder Schließung) unausweichlich ist. Als Steuerzahler finde ich das absolut unverständlich.

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