15. Oktober 2024

Wie wär's mit einem Taschenaschenbecher zu Weihnachten?

Mittlerweile ist es gesichertes Wissen, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Das wissen vermutlich auch die Raucher. Wenn sie sich dabei nur selbst schaden, sei es ihnen vergönnt. Sie müssen schon genug darunter leiden, dass sie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants und anderen Gebäuden ihrer Sucht nicht mehr frönen dürfen. Es sei ihnen daher auch gestattet, auf Ruhebänken im Freien ihr Geld in Qualm aufgehen zu lassen. Leider meinen aber einige (viele?), dass sie die abgeführte Tabaksteuer dazu berechtigt, ihre Kippen einfach in der Gegend zu verstreuen. Es wird ja schließlich jemand geben, der dafür bezahlt wird, den Mist wieder wegzuräumen. Notfalls veranstaltet man einmal im Jahr eine Ramma-damma-Aktion, bei der Schulkinder lernen, ihre Stadt zu reinigen.

Besonders beliebt bei den Kippenverstreuern scheint die Bank unterhalb der Vogtei zu sein. Man hat da ja auch eine schöne Aussicht auf Burgkunstadt.

Leider ist es so, dass die weggeworfenen Kippen nicht nur das Stadtbild verschandeln, sie sind auch eine Belastung für die Umwelt. Nicht nur das Nikotin ist schädlich, auch der Filter. Er besteht aus Celluloseacetat. Der Filter braucht sehr lange, bis er sich zersetzt. Zwischenzeitlich trägt er zur Umweltverschmutzung durch Mikroplastik bei. Mit den Giftstoffen in den Zigarettenstummeln vergiften sich nicht nur Tiere, sondern auch kleine Kinder. Sie nehmen gerne Dinge, die so herumliegen, in den Mund.

Und wären die weggeworfenen Kippen nicht genug, so muss auch noch ein E-Zigarettenfreund seinen leeren Flüssigkeitsbehälter auf der Bank liegen lassen.

Die weiße Raute auf dem Behälter ist übrigens mit einem Totenkopf verziert. Ich erinnere mich dunkel, dass mit dem Totenkopf früher Gefahr- und Giftstoffe gekennzeichnet wurden. Ein Abfalleimer ist dazu nur 2 m entfernt.

Nachdem bald wieder Weihnachten ist, hier ein Geschenktipp von mir: Schenken Sie doch Ihrem Liebsten - wenn er auch ein Kippenverstreuer ist - einen handlichen Taschenaschenbecher. Vielleicht lässt er dann das Kippenverstreuen. Beispielsweise gibt es bei Amazon eine große Auswahl. Da ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.




30. September 2024

Von Sitzgruppen und Dog Stations

Die Stadt Burgkunstadt hat die verrottete Sitzgruppe an der Ecke Franz-Roscher-Straße/Kriegsäcker Mitte September durch eine neue ersetzt. Das Ergebnis ist lobenswert, der Ablauf - bis es dazu kam - sicher nicht. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Bürger eine Rückmeldung bekommen, wenn sie sich schon die Mühe machen, einen Mangel der Stadt zu melden.

Da fällt mir wieder ein, dass ich vor etwa 1 Jahr die Stadtverwaltung darauf hingewiesen hatte, dass die Dog Station am Fußballplatz vor sich hinrostet. Man soll ja einen Vorschlag machen, was gemacht werden soll. Deshalb schlug ich vor, die Dog Station zu entrosten und neu zu streichen. Man hätte sie auch entfernen können, weil die Dog Station sowieso für die Katz' ist. Mir wurde mitgeteilt, dass Entrosten und Streichen zu aufwendig sei und die Dog Station heuer durch eine neue ersetzt werden solle. Passiert ist - Überraschung - nichts. Die Dog Station rostet weiter vor sich hin, bis sie irgendwann einmal von selbst umfällt.

Verlotterte Infrastruktur ist keine Werbung für die Stadt und kostet letztendlich mehr, als sie zu pflegen und zu warten. Wenn man der Sitzgruppe gelegentlich einen Schutzanstrich gegönnt hätte, hätte man vielleicht keine neue anschaffen müssen.



22. August 2024

Geduld ist angesagt

Unter meinen Blogbeitrag "Man kann defekte Sitzgruppen reparieren" hat kürzlich jemand kommentiert: "Bank wurde repariert." Das hat mich natürlich sehr gefreut und ich habe mir die Reparatur angeschaut. Tatsächlich war die Bank, die am stärksten verfallen war, soweit repariert, dass man sich zumindest wieder daraufsetzen kann.

Wer jetzt glaubt, dass die Stadtverwaltung in ihrem Eifer die Reparatur veranlasst hat, ist leider auf dem Holzweg. Wie ich erfahren habe, konnte ein Bürger das Elend nicht mehr länger mit ansehen und hat dankenswerterweise in Eigeninitiative die Bank provisorisch repariert. Und so werden wir uns weiter gedulden müssen, bis vielleicht eines Tages die Sitzgruppe doch noch komplett instand gesetzt wird.


7. Juli 2024

Man kann defekte Sitzgruppen reparieren

Vor langer Zeit lud an der Ecke Franz-Roscher-Straße/Kriegsäcker in Burgkunstadt eine rustikale Sitzgruppe zum Verweilen ein. Leider tut sie das nicht mehr. Der Zahn der Zeit mit seinen Fäulnispilzen und -bakterien hat sich der Sitzgruppe angenommen. Auf eine von drei Bänken kann man sich noch einigermaßen gefahrlos setzen, die beiden anderen sind dem Verfall preisgegeben.


Der geneigte Leser fragt sich vielleicht, warum der Autor dieser Zeilen diesen Missstand nicht der Stadtverwaltung mitteilt. Keine Sorge, das habe ich natürlich schon vor einigen Wochen über das Internetformular Anregungen & Mängelmeldung getan. Ich habe mit diesem Formular schon einige Erfahrungen gesammelt und bisher diese Reaktionen erhalten:

1. Ich bekomme eine Rückmeldung und der Mangel wird behoben.
2. Ich bekomme keine Rückmeldung, der Mangel wird aber trotzdem behoben.
3. Ich bekomme eine Rückmeldung, dass der Mangel behoben wird, er wird aber trotzdem nicht behoben.
4. Ich bekomme keine Rückmeldung und der Mangel wird nicht behoben.
5. Ich bekomme eine Rückmeldung, dass der Mangel nicht behoben werden kann.

Ich bevorzuge die Reaktionen 1 und 5. Sie vermitteln dem Bürger das Gefühl, ernstgenommen zu werden. Reaktion 2 ist auch noch akzeptabel, es ist eine Form von tätiger Rückmeldung. Noch schöner wäre es, wenn man eine automatische Eingangsbestätigung per E-Mail für seine Meldung bekäme. Aber das ist wahrscheinlich im Zeitalter des Faxgeräts zu viel verlangt.

Zurück zur Sitzgruppe. Ich erhielt die Reaktion 4. Leider ist die Sitzgruppe in diesem Zustand nicht nur ein Schandfleck, sie kann auch eine Gefahr darstellen, wenn beispielsweise die dritte, noch intakte Bank, unter dem Gewicht einer Person zusammenbricht und sie sich dabei verletzt. Dann stellt sich schnell die Haftungsfrage. Die Holzbohlenstufen sind übrigens auch nicht mehr besonders vertrauenserweckend. Man muss die Sitzgruppe auch nicht unbedingt reparieren. Es reicht schon, die defekten Bänke zu entsorgen.

Zum Schluss was Positives: Als ich vor ein, zwei Jahren Mängel an der Sitzgruppe an der Kirchleiner Straße bei der Abzweigung nach Kaltenreuth gemeldet hatte, hat die Mängelbeseitigung einwandfrei funktioniert (Reaktion 2).



3. Mai 2024

Jedem Burgkunstadter seine persönliche Bank!

Fand vielleicht kürzlich in der näheren Umgebung Burgkunstadts ein Bankraub statt und die Bankräuber haben in der Bahnhofstraße die Bänke verstreut? Das wäre eine Erklärung für die Anhäufung von Ruhebänken auf einer Strecke von ca. 210 m. Die naheliegendere Erklärung ist allerdings, dass das Aufwerteritis-Management wieder einmal voll zugeschlagen hat. Vielleicht war mit ausschlaggebend, dass Oberfranken - und speziell Burgkunstadter - sich mit fremden Menschen keine Bank teilen wollen.

Besonders ältere Bürger wie ich wissen es zu schätzen, dass sie sich jetzt an der stark befahrenen Kreuzung der Bahnhofstraße mit der Bundesstraße gemütlich auf eine Bank setzen und den Verkehr beobachten können, wenn Fernsehen doch mal langweilig werden sollte. Dazu können sie den würzigen Duft der Autoabgase schnuppern und an die gute alte Zeit denken, als die LKWs noch richtig schwarze Rußwolken ausgestoßen haben.

Wem der Verkehr stinkt, der kann es sich ein paar Meter weiter im Notarsgarten auf einer der Ruhebänke gemütlich machen. Im Sommer kann er dort auch die Bänke im ehemaligen Schwimmbecken der Vorbesitzerin Kathi Baur aufsuchen und sich der Illusion hingeben, er nähme ein erfrischendes Bad. Aber wenn tatsächlich bereits alle Bänke von jeweils einer Person belegt sein sollten, kann der scheue Oberfranke auf die Bank vor dem Garten ausweichen. Er muss dann allerdings auf eine Rückenlehne verzichten.

Wenige Schritte weiter findet der Sitzgelegenheitensuchende noch drei weitere Bänke, von denen aus er das geschäftige Treiben in der Bahnhofstraße verfolgen kann.

Wem das alles noch nicht genügt, dem kann mit der Bank am Plan geholfen werden: Hier findet er geschäftiges Treiben, ein bisschen Grün mit Abgasduft und als Höhepunkt Kunst - die Figur des Schusterjungen.


Nicht, dass Sie jetzt denken, ich wäre ein Bankfeind. Nein, im Gegenteil. Ich schätze Bänke sehr, weil ich selbst nicht mehr so gut zu Fuß bin. Ich finde es aber sinnvoller, Bänke dort aufzustellen, wo sich Menschen auch hinsetzen wollen. Menschenleere Bänke sind trost- und sinnlos und irgenwie auch Geldverschwendung.


23. März 2024

Analphabeten im Friedhof?

In Deutschland können 6,2 Mio. Erwachsene nicht lesen und schreiben. Für diese Menschen ist es natürlich unmöglich, den Sinn des am Friedhof angebrachten Schildes zu erfassen und zu verstehen: "Bitte Tor schließen". Das Bild habe ich heute am Samstagmittag aufgenommen.

Für alle anderen Erwachsenen, die das Tor öffnen und der freundlichen Bitte zum Schließen nicht nachkommen, gibt es keine Entschuldigung. Ich habe spontan einen Selbstversuch unternommen. Ohne Bedienungsanleitung und ohne Einweisung ist es mir gelungen, das Tor in unter einer Minute zu schließen. Bitteschön, gern geschehn!

6. März 2024

Bayerisches Naturschutzgesetz gilt auch in Burgkunstadt

In kürzester Zeit bin ich in der Umgebung von Burgkunstadt in freier Natur auf zwei solche Schilder gestoßen:

Natürlich gehören Grundstücke irgendjemandem. In der Regel wird es sich auch um Privateigentum handeln. Allerdings gelten auch für Privatgrundstückseigentümer unsere Gesetze. Hier trifft beispielsweise das Bayerische Naturschutzgesetz zu. Dort heißt es in Art. 27: "Alle Teile der freien Natur, insbesondere Wald, Bergweide, Fels, Ödungen, Brachflächen, Auen, Uferstreifen und landwirtschaftlich genutzte Flächen, können von jedermann unentgeltlich betreten werden." Ich darf also nicht nur das Grundstück betreten, ich darf es sogar kostenlos.

Wenn das Grundstück landwirtschaftlich genutzt wird, ist das Betretungsrecht auf die Zeit außerhalb der Nutzungszeit beschränkt: "Landwirtschaftlich genutzte Flächen (einschließlich Sonderkulturen) und gärtnerisch genutzte Flächen dürfen während der Nutzzeit nur auf vorhandenen Wegen betreten werden. Als Nutzzeit gilt die Zeit zwischen Saat oder Bestellung und Ernte, bei Grünland die Zeit des Aufwuchses" (Art. 30, BayNatSchG). Die Zeit des Aufwuchses bei Wiesen geht von etwa März bis Oktober. Natürlich gilt das Betretungsverbot auch für Hunde.

Wenn schon ein Schild aufgestellt werden soll, dann müsste in etwa darauf stehen: Betreten erlaubt im Rahmen des Bayerischen Naturschutzgesetzes! Aber ein solches Schild wäre so überflüssig wie das aktuelle.