10. September 2019

Betriebswirtschaftlicher Dilettantismus

Ei der Daus! Wer hätte das gedacht? Der Regiomed-Verlust für 2018 liegt jetzt bei 25,1 Mio. €; im Juli waren es noch 22 Mio. €. Aber was macht das schon, 3 Mio. € rauf oder runter. Die Party finanzieren sowieso die Kreise und Kommunen und somit der Steuerzahler. Dafür gibt's für 2019 1 Mio. € weniger Verlust.

"Analysen zu Einsparungen laufen, zunächst in patientenfernen Bereichen." Da sind wir aber froh! Leider muss sich jetzt der eine oder andere doch Gedanken um seinen Job machen: "Sollten Personalanpassungen notwendig sein, werde man diese durch verschiedene Maßnahmen sozialverträglich gestalten können." Das las sich im August noch ganz anders: Damals mussten sich die Mitarbeiter keinerlei Gedanken um ihren Arbeitsplatz machen. Wer immer noch an den Weihnachtsmann glaubt, dem sei gesagt: Personalanpassungen sind notwendig.

Und hier noch einmal die Frage, die sich jeder stellt, die aber nie beantwortet werden wird: Wer hat das alles verbockt? Die andere Frage, die ich mir stelle: Welche betriebswirtschaftlichen Dilettanten müssen hier am Werk sein, dass sie erst im September des Folgejahres den Jahresabschluss für 2018 vorlegen können? Oder liegt er vielleicht gar nicht vor?

9. September 2019

Borkuschter for Future

Die Anzeichen für den Klimawandel sind unübersehbar. Trotzdem gibt es sie immer noch - die Leugner der globalen Erwärmung. Auch wenn man kein Klimatologe ist, kann man doch am Schwinden der Gletscher, des Meeres- und Festlandseises leicht erkennen, dass es wärmer wird. Eis schmilzt bei Temperaturen über 0° C. Das lernt jedes Grundschulkind.

Dann gibt es noch diejenigen, die die globale Erwärmung zwar nicht leugnen, sich aber damit beruhigen, dass es schon immer Warm- und Kaltzeiten gegeben hat. Man könne leider nichts dagegen unternehmen, das sei halt so. Die Klimaforscher haben aber schon längst erkannt, dass die Temperaturschwankungen mit den Schwankungen der CO2-Konzentration der Luft zusammenhängen. Über die letzten 800.000 Jahre konnten die Temperatur- und CO2-Schwankungen in der Antarktis bestimmt werden. Es ergab sich ein verblüffender Zusammenhang zwischen diesen beiden Werten.

Man kann dieser Grafik auch entnehmen, dass in den vergangenen 800.000 Jahren die CO2-Konzentration noch nie so hoch war wie heute. Eigentlich müssten wir am Ende einer Warmzeit leben. Mit den hohen CO2-Werten werden wir aber einer noch nie von Menschen erlebten Heißzeit entgegen sehen. Es gibt auch Leute, die sagen: "Was soll's, 400 ppm (Teile pro Million) sind winzig, die Luft besteht immer noch überwiegend aus Stickstoff und Sauerstoff." 400 ppm entsprechen 0,4 Promille. Aber der Unterschied zwischen 0,25 Promille und 0,4 Promille können bei der Alkoholkonzentration im Blut den Unterschied zwischen Führerschein behalten und verlieren bedeuten. Selbst kleine Werte eines Stoffes können ungeahnte Folgen haben.

In prähistorischer Zeit gingen die Übergänge zu Warmzeiten von Schwankungen der Erdumlaufbahn und von der schwankenden Strahlungsleistung der Sonne aus. Der CO2-Anstieg hinkte der Erderwärmung immer um 1000 Jahre hinterher. Aber auch in prähistorischer Zeit verstärkte der CO2-Anstieg die Erderwärmung. Heute erleben wir, dass der CO2-Gehalt durch den Menschen beinahe verdoppelt wurde. Damit kann die Erde nicht mehr abkühlen, sondern heizt sich noch weiter auf.

Eine Temperaturerhöhung der Erde können wir nicht mehr stoppen, wir müssen aber alles dafür tun, dass die Erderwärmung nicht noch katastrophaler ausfällt, als die prognostizierten 1,5° C. Dazu muss die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen umgehend auf null heruntergefahren werden. Darin sind sich die Klimaforscher einig. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, gehe ich zur Demo "Borkuschter for Future" am 20. September um 12:00 Uhr an der Liebesinsel.