20. Juli 2025

Infos von anno dunnemals sind keine Infos

Gelegentlich verirren sich ein paar Touristen auf den Burgkunstadter Marktplatz. Noch etwas seltener schauen sie sich auch das historische Rathaus an. Gegenüber vom Rathaus liegt ein Schaukasten mit der Inschrift Gäste-Info im Dornröschen-Schlaf. Wenn sich tatsächlich ein Gast über Burgkunstadt informieren will, wird er enttäuscht: Der Inhalt des Schaukastens macht den Eindruck, als ob er schon jahrelang nicht mehr aktualisiert wurde. Die Aushänge sind verblichen und zeigen einen Blaustich.

Teilweise sind die Aushänge auch nicht lesbar, weil die Schrift zu klein ist oder die Texte durch den Holzrahmen verdeckt werden.


Am Schaukasten geht vermutlich arbeitstäglich der Großteil der Stadtverwaltung vorbei. Kann sein, dass sie sich an den Zustand des Schaukastens gewöhnt hat und ihn nicht mehr wahrnimmt. Deshalb habe ich am 22. Februar per Internet eine Mängelmitteilung geschrieben:

"Der Schaukasten (Touristeninformation) gegenüber dem Rathaus ist in einem schlechten Zustand. Die Aushänge wurden schon über einen längerem Zeitraum nicht mehr erneuert. Die Aushänge sind ausgeblichen und nicht aktuell. Teilweise sind sie auch nicht lesbar (zu kleine Schrift) oder die Inhalte werden durch die Rahmen der Schaukastentüren verdeckt.

Anregungen: Den Schaukasten abbauen oder die Inhalte in regelmäßigen Abständen aktualisieren; die Inhalte so auswählen und anbringen, dass sie gelesen werden können. Evtl. die Scheiben mit UV-Schutzfolie bekleben, um ein Ausbleichen der Aushänge zu vermeiden."

Leider habe ich weder eine Antwort erhalten, noch wurde am Zustand des Schaukastens irgendetwas verändert. Wenn wir unsere Gäste so wenig schätzen, dass wir sie nicht einmal ordentlich mit aktuellen Informationen versorgen, dann wird das nichts mit dem Tourismuszentrum Burgkunstadt.

8. Juli 2025

Barfuß laufen hilft gegen Mikroplastik

In Altenkunstadt hat sich eine Bürgerinitiative gegen das Windvorranggebiet im Mainecker Forst gegründet. Dem Obermain-Tagblatt konnte ich entnehmen, dass auch hier wieder einmal mit haltlosen Behauptungen und Panikmache gearbeitet wurde, ähnlich wie bereits schon die Bürgerinitiative Gegenwind für Windkraft am Obermain.

Das Märchen vom gesundheitsgefährdenden Infraschall wurde längst wiederlegt, aber der Sprecher der Initiative, Jan Fischer, bringt es wieder als Argument gegen die Windräder. Für Schattenwurf und Schallemissionen gibt es gesetzliche Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Zu diesem ganzen Unfug habe ich mich schon in Bullshit am Obermain geäußert und spare mir daher eine Wiederholung.

Neu ist das Argument, dass die "optisch bedrängende Wirkung durch die Breite des Vorranggebietes" die Gesundheit der Anwohner negativ beeinflusst. Weil man gelegentlich in 1 km Entfernung ein paar Windräder sieht, wird also die Gesundheit beeinträchtigt. Einen Beleg für seine Behauptung bringt Fischer natürlich nicht. Wie denn auch, wenn es keinen gibt.

Der letzte Schrei bei den Windkraftgegnern ist jetzt der Kunststoffabrieb der Rotorblätter. Es ist richtig, dass - besonders an den Spitzen der Rotoren - Kunststoffe abgerieben werden. Es werden aber praktisch keine Kohlefasern abgerieben, weil die Kohlefasermatten in Kunstharz eingebettet sind. Zudem sind Kohlefasern - im Gegensatz zu Asbestfasern - nicht gefährlicher als Kunststoffabrieb. Man holt sich also eher Lungenkrebs, wenn man in sein Häuschen aus den Siebzigerjahren ein Loch bohrt, als durch den praktisch nicht vorhandenen Kohlefaserabrieb der Rotorblätter. Im Putz dieser Häuser wurde gerne mal Asbest dem Mörtel zugesetzt.

Jährlich entstehen ca. 1.400 t Mikroplastikabrieb durch Windräder. Um diese Zahl einzuordnen: Durch Reifenabrieb entstehen über 100.000 t, durch den Abrieb von Schuhsohlen 9.000 t (Quelle). Wenn die Windkraftgegner also Mikroplastik einsparen wollen, sollten sie kein Auto mehr fahren und nur noch barfuß laufen.

Und dann ist Fischer noch der Meinung, dass die Verteilung der Windräder ungerecht sei, weil in Oberfranken schon so viele stünden und im restlichen Bayern zu wenige. Leider muss man die Windräder dort bauen, wo genügend Wind weht. 

Weiterhin wird behauptet, dass der Wald großflächig gerodet werden müsse. Anscheinend soll der Eindruck erweckt werden, dass ein großer Teil des 213 ha großen Vorranggebiets der Motorsäge zum Opfer fällt. Das ist natürlich Quatsch. Für den Bau müssen pro Windrad ca. 1 ha  gerodet werden, die Hälfte davon wird nach dem Bau wieder aufgeforstet. Der Forst stürzt also wegen der Windräder nicht in den Main.

5. Juli 2025

Pflaster nicht ganz so heiß wie Asphalt

Wenn ich mich recht entsinne, war ein Argument für das Pflastern der Kreuzung Plan, dass sich helles Pflaster bei Sonneneinstrahlung nicht so stark aufheizt wie Asphalt. Ich habe das am 1. Juli, um 15:30 Uhr mal mit einem Infrarothermometer vor der Stadt-Apotheke überprüft.

Es herrschte Sonnenschein, die Lufttemperatur betrug laut Wetterapp 34 °C. Die Pflastersteine waren auf 53 °C erwärmt, der Asphalt auf 57 °C. Es stimmt also, dass sich das Pflaster etwas weniger erwärmt. Allerdings ist der Temperaturunterschied so gering, dass er keinen Einfluss auf das Mikroklima oder das Wohlbefinden der Anwohner haben dürfte. Als Argument für die Pflasterung lässt sich dieser Temperaturunterschied nicht heranziehen.

21. April 2025

Sinnloses Kloputzprotokoll

Es ist ein schöner Brauch, dass in öffentlichen Toiletten ein Reinigungsprotokoll hängt, das von der Reinigungskraft nach getaner Reinigung ausgefüllt wird. Das Protokoll dient als Nachweis, dass die Sanitäranlage regelmäßig gereinigt wird. 

Auf dem Burgkunstadter Friedhof gibt es eine öffentliche Toilette für die Besucher. In der Herrentoilette hängt ein Reinigungsprotokoll. Mitte März habe ich die Toilette aufgesucht und einen Blick auf das Protokoll geworfen: Es war vom Februar und enthielt keinen Eintrag.

 
Es kann sein, dass die Reinigungskraft zwar geputzt aber das Protokoll weder ausgefüllt noch durch ein neues ersetzt hat. Der schlimmere Gedanke, der mir gekommen ist, war, dass die Toilette nicht regelmäßig gereinigt wird.
 
Ich habe der Stadt über das Mängelportal den Sachverhalt umgehend mitgeteilt und angeregt, entweder das Protokollformular zu entfernen oder dafür zu sorgen, dass es ordnungsgemäß ausgefüllt wird. Leider hängt das leere Blatt immer noch an seinem Platz. Eine Rückmeldung von der Stadt habe ich - wie so oft - auch nicht bekommen. Wenn man schon mit einem öffentlich ausgehängten Protokoll zeigen will, dass die Toilette regelmäßig gereinigt wird, dann sollte es wenigstens aktuell und befüllt sein. Sonst kann es sein, dass nicht nur mir gruselig wird beim Betreten dieser Einrichtung.

 

2. Januar 2025

Hundefreunde verschönern Wald und Flur

Seit beinahe 10 Jahren gibt es in Burgkunstadt an ausgewählten Stellen die Dog Stations, Spender für Hundekotbeutel. Früher waren die Beutel mal schwarz, jetzt sind sie rot. An der Franz-Roscher-Straße, am Weg zum Goldbuckel, gibt es auch so einen Spender.

Die wohlerzogenen Hundebesitzer nutzen diese sinnreiche Einrichtung eifrig. Leider sind einige Herrchen oder Frauchen mit der korrekten Anwendung dieser genialen Vorrichtung noch nicht so richtig vertraut. Sie wissen zwar, wie man den Beutel entnimmt und befüllt, mit der Entsorgung hapert es aber. Liebe Hundefreunde, man legt den gefüllten Beutel nicht einfach auf den Weg, in der eitlen Hoffnung, dass er festgetreten oder -gefahren wird:


Dieser Hundefreund hat sich bei der Beutelentsorgung schon mehr gedacht. Er hat den Beutel am Wegesrand deponiert, griffbereit für die Hundekotentsorgungsstaffel der Müllabfuhr. Leider gibt es die noch nicht:


Für die, die es noch nicht wissen sollten: Die Beutel sind dafür gedacht, dass man die Kacke damit einsammelt und entweder in die Abfallbehälter wirft oder mit nach Hause nimmt und sie dort im Mülleimer entsorgt. Sie sind nicht dazu gedacht, die Hundekacke ansprechend zu verpacken, um damit die Umwelt zu verschönern. Aber wie ich schon 2016 festgestellt habe: Die Dog Stations sind für die Katz'.

15. Oktober 2024

Wie wär's mit einem Taschenaschenbecher zu Weihnachten?

Mittlerweile ist es gesichertes Wissen, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Das wissen vermutlich auch die Raucher. Wenn sie sich dabei nur selbst schaden, sei es ihnen vergönnt. Sie müssen schon genug darunter leiden, dass sie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants und anderen Gebäuden ihrer Sucht nicht mehr frönen dürfen. Es sei ihnen daher auch gestattet, auf Ruhebänken im Freien ihr Geld in Qualm aufgehen zu lassen. Leider meinen aber einige (viele?), dass sie die abgeführte Tabaksteuer dazu berechtigt, ihre Kippen einfach in der Gegend zu verstreuen. Es wird ja schließlich jemand geben, der dafür bezahlt wird, den Mist wieder wegzuräumen. Notfalls veranstaltet man einmal im Jahr eine Ramma-damma-Aktion, bei der Schulkinder lernen, ihre Stadt zu reinigen.

Besonders beliebt bei den Kippenverstreuern scheint die Bank unterhalb der Vogtei zu sein. Man hat da ja auch eine schöne Aussicht auf Burgkunstadt.

Leider ist es so, dass die weggeworfenen Kippen nicht nur das Stadtbild verschandeln, sie sind auch eine Belastung für die Umwelt. Nicht nur das Nikotin ist schädlich, auch der Filter. Er besteht aus Celluloseacetat. Der Filter braucht sehr lange, bis er sich zersetzt. Zwischenzeitlich trägt er zur Umweltverschmutzung durch Mikroplastik bei. Mit den Giftstoffen in den Zigarettenstummeln vergiften sich nicht nur Tiere, sondern auch kleine Kinder. Sie nehmen gerne Dinge, die so herumliegen, in den Mund.

Und wären die weggeworfenen Kippen nicht genug, so muss auch noch ein E-Zigarettenfreund seinen leeren Flüssigkeitsbehälter auf der Bank liegen lassen.

Die weiße Raute auf dem Behälter ist übrigens mit einem Totenkopf verziert. Ich erinnere mich dunkel, dass mit dem Totenkopf früher Gefahr- und Giftstoffe gekennzeichnet wurden. Ein Abfalleimer ist dazu nur 2 m entfernt.

Nachdem bald wieder Weihnachten ist, hier ein Geschenktipp von mir: Schenken Sie doch Ihrem Liebsten - wenn er auch ein Kippenverstreuer ist - einen handlichen Taschenaschenbecher. Vielleicht lässt er dann das Kippenverstreuen. Beispielsweise gibt es bei Amazon eine große Auswahl. Da ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.




30. September 2024

Von Sitzgruppen und Dog Stations

Die Stadt Burgkunstadt hat die verrottete Sitzgruppe an der Ecke Franz-Roscher-Straße/Kriegsäcker Mitte September durch eine neue ersetzt. Das Ergebnis ist lobenswert, der Ablauf - bis es dazu kam - sicher nicht. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Bürger eine Rückmeldung bekommen, wenn sie sich schon die Mühe machen, einen Mangel der Stadt zu melden.

Da fällt mir wieder ein, dass ich vor etwa 1 Jahr die Stadtverwaltung darauf hingewiesen hatte, dass die Dog Station am Fußballplatz vor sich hinrostet. Man soll ja einen Vorschlag machen, was gemacht werden soll. Deshalb schlug ich vor, die Dog Station zu entrosten und neu zu streichen. Man hätte sie auch entfernen können, weil die Dog Station sowieso für die Katz' ist. Mir wurde mitgeteilt, dass Entrosten und Streichen zu aufwendig sei und die Dog Station heuer durch eine neue ersetzt werden solle. Passiert ist - Überraschung - nichts. Die Dog Station rostet weiter vor sich hin, bis sie irgendwann einmal von selbst umfällt.

Verlotterte Infrastruktur ist keine Werbung für die Stadt und kostet letztendlich mehr, als sie zu pflegen und zu warten. Wenn man der Sitzgruppe gelegentlich einen Schutzanstrich gegönnt hätte, hätte man vielleicht keine neue anschaffen müssen.